„Es ist mir wichtig, insbesondere in der Schwarzwaldregion, wo sich derzeit zwei Wölfe aufhalten, über unser Wolfsmanagement zu informieren und Fragen zu beantworten.“
Das Umweltministerium hat Landrätinnen und Landräte, Bürgermeisterinnen und Bürgermeister sowie Abgeordnete des Landtags aus dem Schwarzwald zu einer Online-Konferenz zum aktuellen Wolfmanagement des Landes eingeladen. Hintergrund ist die erweiterte Grenzziehung des so genannten Fördergebiets Wolfprävention.
Nachdem vor etwa zwei Jahren der erste Wolf nach Baden-Württemberg eingewandert ist, gibt es seit Juli nachgewiesenermaßen einen zweiten residenten Wolf im Land. Daraufhin wurde das so genannte Fördergebiet Wolfsprävention auf den gesamten Schwarzwald ausgedehnt. „Die Situation ist für Kreise und Gemeinden neu. Sie müssen Fragen beantworten und Auskunft geben. Sei es von besorgten Bürgerinnen und Bürgern oder von Nutztierhalterinnen und -haltern. Dabei wollen wir sie unterstützen“, sagte Umweltminister Franz Untersteller heute zu Beginn der Online-Konferenz.
Fördergebiet Wolfsprävention bedeute höhere Anforderungen an den Schutz von Weidetieren, so Untersteller. Es bedeute aber auch umfassende Unterstützung für Nutztierhalterinnen und -halter.
Zäune und Zubehör, Arbeitskosten, Unterhaltskosten für Herdenschutzhunde sowie erhöhter Aufwand für das Weidemanagement werden komplett oder zum großen Teil erstattet. Sollte es zu Tierrissen kommen, wird der Wert der Tiere über einen Ausgleichsfonds erstattet. Gleiches gilt für die Kosten der Tierkörperbeseitigung, für eventuell anfallende Tierarztkosten oder kosten für Medikamente bei verletzten Tieren.
„Wir können den Halterinnen und Haltern die Arbeit, die mit der Rückkehr des Wolfs verbunden sind, nicht abnehmen. Aber wir können dafür sorgen, dass sie nicht auf zusätzlichen Kosten sitzen bleiben. Und das tun wir, wo es möglich ist“, sagte Untersteller.
Im Rahmen der Konferenz stellten sich auch die Wolfs-Experten der Forstlichen Versuchs und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA) den Fragen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Sie gaben einen Überblick über die Entwicklung der Wolfspopulation in Deutschland und Europa und über deren Verhalten und Nahrungsgewohnheiten. Thema war auch, wie sich Menschen verhalten sollten, die einem Wolf im Wald sehen und wir groß das Risiko bei einer solchen Begegnung ist.
Eine weitere Online-Konferenz wird kommende Woche stattfinden. Darüber hinaus sind im Herbst eine Reihe von Informationsveranstaltungen für Bürgerinnen und Bürger geplant, die innerhalb des Fördergebiets Wolfsprävention leben.