Mit der Fortschreibung leistet das Land einen wichtigen Beitrag, um Ökologie und Ökonomie in Einklang zu bringen. Denn es ist klar: Ressourceneffizienz bedeutet nicht nur eine durchdachte Nutzung knapper Ressourcen und weniger Abhängigkeit von globalen Lieferketten, sondern auch aktiven Umweltschutz.
Eine intelligente Nutzung knapper Rohstoffe und Energieträger ist sowohl aus ökologischer als auch ökonomischer Sicht dringend geboten. Daher hat die Landesregierung bereits im Jahr 2011 Ressourceneffizienz zum Leitmotiv ihres politischen Handelns erklärt. Die Landesstrategie Ressourceneffizienz vom 1. März 2016 schaffte einen ersten konzeptionellen Rahmen mit klaren Zielen für die Landespolitik. Acht Jahre später hat der Ministerrat am 27. Februar 2024 nun die Weiterentwicklung der bisherigen Strategie beschlossen.
Die Themen Ressourcen und Rohstoffe haben in den vergangenen Jahren enorm an Bedeutung gewonnen. Auch der politische Rahmen rund um das Thema Ressourceneffizienz hat sich aufgrund aktueller Krisen und Herausforderungen seit 2016 deutlich weiterentwickelt. Die nun vorliegende Fortschreibung der Landesstrategie Ressourceneffizienz berücksichtigt diese Entwicklungen und entwickelt Maßnahmen, mit denen die Landesregierung die Ressourceneffizienz im Land weiter steigern will.
„Uns geht es darum, ökologische Innovationen zu fördern und so unsere Wirtschaft bei der Transformation zu unterstützen und im internationalen Wettbewerb zu stärken“, sagte Umweltministerin Thekla Walker. „Mit der Fortschreibung der Landesstrategie Ressourceneffizienz haben wir eine solide Grundlage erarbeitet, um den gesamten Themenkomplex in den kommenden Jahren gezielt vorantreiben zu können. Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag, um Ökologie und Ökonomie in Einklang zu bringen. Denn es ist klar: Ressourceneffizienz bedeutet nicht nur eine durchdachte Nutzung knapper Ressourcen und weniger Abhängigkeit von globalen Lieferketten, sondern auch aktiven Umweltschutz.“
Die Ziele und Handlungsfelder der fortgeschriebenen Landesstrategie
Die Fortschreibung verfolgt drei übergeordnete Ziele, die einerseits in einer Kontinuität mit den Zielen von 2016 stehen, andererseits auch neue Diskurse aufgreifen. Die Landesstrategie Ressourceneffizienz liefert damit einen Beitrag zur intelligenten Nutzung von Ressourcen und trägt auf diese Weise dazu bei, die ambitionierten Klimaschutzziele des Landes zu erreichen. Durch eine Entkopplung der wirtschaftlichen Entwicklung vom Ressourcenverbrauch wird die wirtschaftliche und technologische Transformation hin zu einem ressourceneffizienten zirkulären, international wettbewerbsfähigen Wirtschaften unterstützt.
Im Rahmen der Fortschreibung der Landesstrategie wurden sechs prioritäre Handlungsfelder identifiziert, auf die sich insgesamt 42 Maßnahmen der Fortschreibung aufteilen.
Die Maßnahmen zielen insgesamt darauf ab, Stoffkreisläufe zu schließen – weg vom linearen hin zum „zirkulären Wirtschaften“. Der verfolgte Ansatz geht dabei weit über das pure Recycling hinaus und erfasst schon im Produktdesign etwa Haltbarkeit, geringen Materialeinsatz, Materialsubstituierung oder auch alternative Geschäftsmodelle. Als eine Methodik dazu stellt die landeseigene Umwelttechnik BW GmbH bereits Ökodesign-Schulungen bereit.
Das Handlungsfeld „Ressourceneffizienz in der Baubranche“ wurde mit der Fortschreibung neu aufgenommen. Der Sektor zählt zu den ressourcenintensivsten Wirtschaftssektoren und stellt damit einen besonders großen Hebel für das Einsparen von Ressourcen dar. Das „Innovationszentrum Zirkuläres Bauen“ bei der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) wird daher als eine Maßnahme der Landesstrategie als Informations- und Vernetzungsplattform gefördert.
Eine erfolgreiche Umsetzung der Landesstrategie Ressourceneffizienz kann nur gemeinsam mit den Unternehmen im Land geschehen. Dafür bietet das Umweltministerium neben renommierten Kongressen, wie etwa dem Plastikkongress oder dem Ressourceneffizienz- und Kreislaufwirtschaftskongress, weitere Unterstützungsangebote wie beispielsweise die regionalen Kompetenzstellen für Ressourceneffizienz (KEFF+) oder das Förderprogramm zum ressourceneffizienten und kreislauforientierten Wirtschaften an. Auch in anderen Bereichen fördert die Landesregierung wegweisende Projekte wie zum Beispiel das Verbundforschungsprojekt DeMoBat „Industrielle Demontage von Batteriemodulen und E-Motoren zur Sicherung wirtschaftsstrategischer Rohstoffe für die E-Mobilität“ oder das Projekt „100 Betriebe für Baden-Württemberg“, in dessen Rahmen Einsparpotenziale im Material- und Energiebereich anhand von konkreten Beispielen in Unternehmen aufgezeigt werden.