Wasserstoffwirtschaft

Land fördert Wasserstofftankstellen in drei Gemeinden

Das Land fördert Wasserstofftankstellen in drei Gemeinden mit insgesamt mehr als sieben Millionen Euro. Der Aufbau der Wasserstofftankinfrastruktur ist ein wesentliches Element, um die Energiewende im Bereich der Nutzfahrzeuge voranzutreiben.

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Brennstoffzellen-LKW steht an einer H2-Zapfsäule

Das Land fördert Wasserstofftankstellen in drei Gemeinden mit insgesamt mehr als sieben Millionen Euro. Der Aufbau der Wasserstofftankinfrastruktur ist ein wesentliches Element, um die Energiewende im Bereich der Nutzfahrzeuge voranzutreiben.

Um das ehrgeizige Ziel der Klimaneutralität zu erreichen, bedarf es eines Wandels in vielen Bereichen. Dazu gehört auch eine Umstellung auf innovative und emissionsarme Technologien im Verkehrssektor. Damit alternative Antriebe im Schwerlastverkehr flächendeckend eingesetzt werden können, ist eine entsprechende Infrastruktur Voraussetzung.

Energiewende bei Nutzfahrzeugen vorantreiben

„Der Ausbau der Wasserstofftankinfrastruktur ist ein wesentliches Element, um die Energiewende im Bereich der Nutzfahrzeuge voranzutreiben. Der Aufbau und Betrieb einer Lade- und Tankinfrastruktur ist jedoch derzeit noch nicht wirtschaftlich tragbar, da kaum geeignete Lkw auf der Straße sind. Deshalb ist hier eine Anschubförderung notwendig,“ betont Energieministerin Thekla Walker.

Das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft unterstützt daher im Rahmen des Förderprogramms „Lade- und Wasserstofftankinfrastruktur für Langstrecken-Lkw (LWT)“ den Bau von Wasserstofftankstellen im Land. Die Ausschreibung wurde im April 2023 veröffentlicht. Eine Fachjury hat fünf Projekte ausgewählt, die nun bis 2026 vom Umweltministerium eine Förderung erhalten. In der aktuellen Runde werden drei Projekte mit insgesamt knapp 7,2 Millionen Euro unterstützt. Gefördert werden Tankstellen, die gasförmigen Wasserstoff anbieten.

Wasserstofftankstellen in drei Gemeinden

Die drei Wasserstofftankstellen für Nutzfahrzeuge stehen künftig in den Gemeinden Aichstetten im Landkreis Ravensburg, Hartheim im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald und Satteldorf im Landkreis Schwäbisch Hall. Aufgrund ihrer Standorte auf dem Gelände des bestehenden Autohofs Aichstetten an der Autobahn A 96 an der Auffahrt 10 Aichstetten, auf dem Gelände des bestehenden Autohofs Hartheim-Bremgarten an der Autobahn A 5 direkt an der Ausfahrt 64b Hartheim/Heitersheim und auf dem Gelände des bestehenden Autohofs Crailsheim/Satteldorf an der Autobahn A6 an der Auffahrt 46 Crailsheim sind die Tankstellen gut für Lkw erreichbar.

„Wir tun in Baden-Württemberg vieles dafür, als führender Industriestandort die Wasserstoffinfrastruktur weiter voranzubringen. Dabei hilft jede Wasserstofftankstelle, das Netz auszubauen und die Nutzung von Brennstoffzellenfahrzeugen gerade auch im Nutzfahrzeugbereich attraktiver zu machen. Die Tankstellen in Aichstetten, Hartheim und Satteldorf sind ein wichtiger Schritt, um die schädlichen Treibhausgase im Straßenverkehr zu senken“, so Walker.

Die öffentlichen Tankstellen werden künftig von der Mint Hydrogen Germany GmbH betrieben.

Hintergrundinformationen

Das EU-Parlament und der Rat haben sich im Januar 2024 auf eine Verschärfung der Verordnung über CO2-Emissionsnormen für schwere Nutzfahrzeuge geeinigt. Nach dem formellen Beschluss sind Hersteller bestimmter Lkw verpflichtet, die CO2-Emissionen der in der EU zugelassenen Neufahrzeugflotten ab dem Jahr 2025 um 15 Prozent, ab 2030 um 45 Prozent, ab 2035 um 65 Prozent und ab 2040 um 90 Prozent verglichen mit dem Referenzjahr 2019 zu senken. Diese Nutzfahrzeuge müssen aber auch geladen oder mit Wasserstoff betankt werden können.

Die EU-Mitgliedstaaten müssen daher künftig entlang der Hauptstrecken des transeuropäischen Verkehrsnetzes der EU für ausreichend E-Ladestationen und Wasserstofftankstellen sorgen, um die erforderliche Infrastruktur aufzubauen und so den ökologischen Wandel im Bereich der schweren Nutzfahrzeuge voranzutreiben. Die Genehmigung und der Bau einer Tankstelle dauert mehrere Jahre. Es ist deshalb erforderlich, jetzt mit den ersten Maßnahmen zu beginnen.

Vor diesem Hintergrund hat das Land Baden-Württemberg das Förderprogramms „Lade- und Wasserstofftankinfrastruktur für Langstrecken-Lkw (LWT)“ aufgesetzt. In Rahmen des Förderbausteins „Wasserstoffinfrastruktur“ fördert das Umweltministerium nun fünf Wasserstofftankstellen in Baden-Württemberg.