Das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft verlängert sein Förderprogramm für den flächendeckenden Einsatz von ressourcenschonendem Beton (R-Beton). Bei der Herstellung von R-Beton wird die natürliche Gesteinskörnung im Beton teilweise durch aufbereiteten Bauschutt ersetzt. Ziel des neu aufgelegten Förderprogramms ist es, R-Beton insbesondere auch in weiteren Anwendungsbereichen, wie der Betonfertigteilindustrie, zu etablieren. Zusätzlich wird künftig der Klimaschutz noch stärker adressiert. Das Programm läuft bis Ende 2026.
Wichtiger Baustein für mehr Ressourceneffizienz und Klimaschutz im Bausektor
„Bauschutt aufzubereiten und wieder in den Kreislauf zu bringen ist eine wichtige Stellschraube für mehr Ressourceneffizienz und Klimaschutz im Bausektor. Durch den Einsatz von ressourcenschonendem Beton gehen wir sparsam mit unseren wertvollen Rohstoffen um, schonen unsere Deponien und sparen zusätzlich viele schädliche CO2-Emissionen in der Bauwirtschaft ein“, erläutert Umweltministerin Thekla Walker. „Deshalb fördern wir den Einsatz von R-Beton in weiteren Anwendungsbereichen mit insgesamt zwei Millionen Euro.“
Landeszuschuss für rezyklierte Gesteinskörnung
Um durch regionale Wertschöpfung den Klimaschutz auch in der Betonherstellung voranzubringen, bezuschusst das Land mit dem neu aufgelegten Förderprogramm Unternehmen, die in ihren Transportbeton- oder Betonfertigteilwerken in Baden-Württemberg R‑Beton herstellen oder eine solche Herstellung planen. Zusätzlich können Unternehmen für die CO2-Beaufschlagung rezyklierter Gesteinskörnung einen Zuschuss beantragen.
Von einer Förderung profitieren können Transportbeton- und Betonfertigteilwerke, die bei der Herstellung von R-Beton mehr als 25 Prozent rezyklierte Gesteinskörnung (bezogen auf das Volumen der Gesamtkörnung) einsetzen. Da die Klimafreundlichkeit von Beton wesentlich durch den Anteil des klimaschädlichen Zementklinkers beeinflusst wird, ist die Förderung gleichzeitig auf die Herstellung von R-Beton mit klinkerreduzierten Zementen beschränkt.
Anreize schaffen, rezyklierte Gesteinskörnung noch klimafreundlicher zu machen
Eine zusätzliche Förderung können alle Unternehmen erhalten, die in Baden-Württemberg eine Karbonatisierungsanlage betreiben und rezyklierte Gesteinskörnungen mit CO2 beaufschlagen. Diese muss hierzu mindestens 7 Kilo CO2 pro Tonne Gesteinskörnung dauerhaft binden.
„Mit diesem Zuschlag wollen wir die innovative Carbon Capture and Storage-Technologie (CCS) der CO2-Beaufschlagung rezyklierter Gesteinskörnungen fördern und einen Anreiz für die Errichtung weiterer Karbonatisierungsanlagen schaffen“, ergänzt Ministerin Walker. CO2-beaufschlagte rezyklierte Gesteinskörnung soll auch in weiteren Anwendungsbereichen, wie dem Tiefbau, zum Einsatz kommen.
Zahlen, Daten, Fakten
- Eine Antragstellung ist ab dem 28. Mai 2025 möglich. Bis Ende 2026 läuft das Förderprogramm.
- Unternehmen können eine Förderung in Form eines Zuschusses von maximal 6 Euro beziehungsweise 12 Euro pro Tonne rezyklierte Gesteinskörnung erhalten. Zudem wird die Erstprüfung, die Unternehmen bei einer erstmaligen Herstellung von R-Beton vornehmen müssen, mit 2.000 Euro unterstützt. Die Zuwendung beträgt mindestens 20.000 EUR und maximal 100.000 EUR pro Unternehmen.
- Ziel ist es, R-Beton in Zukunft nicht nur in einigen Ballungsräumen beim Neubau oder bei der Sanierung von Gebäuden zu nutzen, sondern überall im Land zu einem gängigen ressourcen- und klimaschonenden Baustoff zu machen. Dazu soll die Verfügbarkeit von R-Beton und sein wirtschaftlicher Einsatz weiter verbessert werden.