Umweltminister Franz Untersteller: „Bioabfall als Ressource in einer Bioökonomie – es lohnt sich, diesen Weg zu gehen.“
Beim Bioabfallforum Baden-Württemberg 2017 diskutieren mehr als 150 Vertreterinnen und Vertreter aus Verwaltung und Wissenschaft, von Entsorgungsunternehmen, Anlagenbetreibern und Ingenieurbüros sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger heute (28.06.) in Stuttgart über die Perspektiven einer verstärkten Erfassung und hochwertigen Nutzung von Bio- und Grünabfall. Im Mittelpunkt der Fachtagung stehen die neue Düngeverordnung und deren Auswirkungen auf die Bioabfallverwertung, die Qualitätsverbesserung durch neue Sortier- und Aufbereitungstechnologien sowie eine intensivere Öffentlichkeitsarbeit bei der Bioabfallverwertung. Darüber hinaus stehen die Chancen der Bioökonomie im Fokus der Veranstaltung.
Zu Beginn der Tagung betonte Umweltminister Franz Untersteller: „Die Erfassung und Verwertung der häuslichen Bioabfälle und der Grünabfälle ist in allen Bundesländern nach wie vor eine umweltpolitische und gesellschaftliche Herausforderung. Für eine erfolgreiche Nutzung von Bioabfällen müssen alle beteiligten Akteure – von Fachtechnik über Kommunal- und Landespolitik hin zu Betriebswirtschaft, Wissenschaft und Produktmarketing – deutlich intensiver als bei anderen Umweltvorhaben zusammenarbeiten.“
Um den Strukturwandel zu einer biobasierten, klimaschonenden Wirtschaftsweise voranzutreiben, müsse der einzigartige Doppelnutzen der Bioabfälle in energetischer und stofflicher Hinsicht umfassender berücksichtigt werden, erklärte der Minister. Er fügte hinzu: „Unser Ziel ist es, Baden-Württemberg zum europaweiten Vorreiter für eine moderne Kreislaufwirtschaft aufzubauen. Dazu entwickeln wir derzeit eine Landesstrategie Bioökonomie. Die künftige Verwendung von Bioabfällen wird darin eine zentrale Rolle spielen.“
Bioabfall als Ressource in einer Bioökonomie – für Franz Untersteller lohnt es sich, diesen Weg zu gehen: „Die Entsorgung von Bioabfällen kann langfristig gänzlich neue Betätigungsfelder erschließen und damit die kommunale Daseinsvorsorge wirtschaftlich verbessern. Baden-Württemberg ist ein wichtiger Standort für alle Arten der Umwelttechnik und führend in der Bioökonomieforschung.“ Es gelte, dieses Know-how zusammenzubringen, um von einer schadlosen Entsorgung der Bioabfälle über eine Rohstoffwirtschaft hin zu einer umfassenden Bioökonomie zu gelangen.