Trocken gelegt

Binnenseen ohne Wasser

Binnenseen wie der Tschadsee oder der Aralsee schrumpfen seit mehreren Jahrzehnten. Mehr dazu in unserer Ausstellung „Unser Planet – Bilder aus dem All“.

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Globalbild der Erde mit zentralem Blick auf Afrika
Der Tschadsee in der Sahelzone Afrikas, markiert durch einen Kreis. Im Norden grenzt die Sahara an, im Süden folgen die Feuchtsavanne und die Tropen.

Nur noch ein Schatten seiner selbst: Der Tschadsee inmitten der Sahelzone war einst der größte Binnensee Westafrikas – ungefähr so groß wie Mecklenburg-Vorpommern. In der Region vollzieht sich aber seit mehreren Jahrzehnten ein Wandel, der das Binnengewässer zunehmend schrumpfen lässt. Seit 1960 hat der Tschadsee über 90 Prozent seiner Fläche verloren.

Forschende sehen die Ursache für das Verschwinden des Sees unter anderem in der globalen Erwärmung, die am See und in den Quellgebieten seiner Zuflüsse zu höheren Durchschnittstemperaturen und weniger Niederschlägen führt.

Salz statt Wasser: Auch aus dem Aralsee im Grenzbereich von Kasachstan und Usbekistan werden seit Beginn der 1960er-Jahre immense Wassermengen für die Landwirtschaft entnommen. In der Folge schrumpfte die Wasserfläche, der Salzgehalt im Wasser stieg und aus dem See wurde zunehmend eine Salzwüste. Unzählige Tier- und Pflanzenarten verschwanden für immer, und zahlreiche Menschen verloren ihre Lebensgrundlage.

Tschadsee 1973

1973 war der Tschadsee tatsächlich noch ein See. Auf dem Satellitenbild ist deutlich die große, zusammenhängende Wasseroberfläche zu erkennen. Seitdem ist der Wasserverlust im See dramatisch fortgeschritten. Zu den zunehmenden Auswirkungen des Klimawandels kommen viele negative Einflüsse des Menschen hinzu.

Tschadsee 2017

Wie immens sich der Wasserverlust des Tschadsees entwickelt hat, zeigt die Satellitenaufnahme aus dem Jahr 2017. Wasser gibt es nur noch im südlichen Teil. Der Rest des Sees ist ausgetrocknet. Das Leben ist für die Menschen am See zu einem Überlebenskampf geworden.

Aralsee 1998

Auch der Aralsee leidet unter massivem Wasserverlust. Das Satellitenbild aus dem Jahr 1998 zeigt zwar auch schon einen geschrumpften See, Wasser ist aber noch reichlich vorhanden. Auch gab es noch eine Verbindung zwischen dem östlichen und dem westlichen Teil des Sees.

Aralsee 2017

Vom einstigen wasserreichen Aralsee ist nicht mehr viel geblieben. Der östliche Teil des Sees ist auf ein Minimum reduziert. Eine Verbindung zum westlichen See-Teil gibt es nicht mehr. Salz dominiert das Bild. Diese Entwicklung hat auch mit dem 13 Kilometer langen Staudamm zu tun, der den nördlichen Teil des Sees, den „Kleinen Aralsee“, vor der Austrocknung schützen soll.  

Auf dem Holzweg – Rodung der tropischen Wälder

1713 wurde von Hans Carl von Carlowitz der forstliche Nachhaltigkeitsbegriff geprägt: Es soll immer nur so viel Holz geschlagen werden, wie durch planmäßige Aufforstung, durch Säen und Pflanzen nachwachsen kann.

Doch leben wir dieses Nachhaltigkeitsprinzip auch? Beim Blick auf die Wälder Südamerikas gibt es darauf nur eine Antwort: Nein! Allein im brasilianischen Amazonas-Gebiet werden jedes Jahr tausende Quadratkilometer Regenwald vernichtet, und im Nachbarland Paraguay wird ein einzigartiger Trockenwald gerodet. Die Folgen für das Klima werden katastrophal sein. Studien belegen, dass der ausgedünnte Amazonas-Regenwald heute schon mehr CO2 ausstößt, als er aufnimmt.

Die Zerstörung der Wälder im Blick

Mit Satellitenbildern lässt sich die Zerstörung der tropischen Wälder sehr deutlich dokumentieren. Aktiven Waldschutz können wir alle betreiben – beispielsweise durch unser Konsumverhalten.

Vernichtung eines Trockenwaldes

Das Satellitenbild zeigt die Region Boquerón in Paraguay. Zu sehen ist die systematische Entwaldung des Landstriches. Der dort typische Trockenwald wird gerodet, damit riesige Weideflächen entstehen können. Der Grund hierfür: Der globale Fleischbedarf wächst stetig.

 

Palmöl statt Regenwald

Auf der Satellitenaufnahme sind Palmölplantagen im indonesischen Teil der Insel Borneo zu sehen. Die Öl-Palmen befinden sich in den hellgrünen Parzellen. Die bräunlichen Bereiche zeigen frisch gerodeten Regenwald – hier entstehen neue Palmölplantagen.

Feuer frisst Urwaldriesen

Das Satellitenbild zeigt die gigantischen Rauchfahnen von Feuern im brasilianischen Regenwald. Viele dieser Feuer werden durch illegale Brandrodungen verursacht. Für die Zerstörung des Regenwaldes tragen auch wir in Deutschland Verantwortung, denn Soja, Mais, Fleisch oder Palmöl sind Bestandteile unserer Ernährung. Mit bewusstem Konsum können wir zum Schutz der bedrohten Natur beitragen, fangen wir an!