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Der Flächenverbrauch steigt

Flächenverbrauch, Bodenverdichtung und Erosion gefährden unsere Böden. Mehr dazu in unserer Ausstellung „Unser Planet – Bilder aus dem All“.

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Satellitenbild, auf dem ein Teil des Bundeslandes Baden-Württemberg zu sehen ist
Das Bild zeigt einen Ausschnitt von Baden-Württemberg. Besonders gut zu erkennen: der Bodensee, der Schwarzwald und das Rheintal, aber auch die vielen Städte und Siedlungen.

2.760 Fußballfelder: Das ist die Fläche, die in Baden-Württemberg im Jahr 2020 verbraucht wurde – hauptsächlich für den Ausbau von Siedlungen, Wirtschafts- und Verkehrsflächen. Pro Tag sind das 5,4 Hektar. Dies sind zwar 45 Prozent weniger als im Jahr 2000, aber immer noch zu viel.

Im Jahr 2030 sollen in Baden-Württemberg nur noch maximal 3 Hektar Fläche pro Tag verbraucht werden. Langfristig sollen im Land keine zusätzlichen Flächen mehr verbraucht werden: Der Flächenverbrauch soll in eine Kreislaufwirtschaft umgewandelt werden.

Das ist auch gut so, denn Boden ist eine endliche Ressource und ein schützenswertes Gut. Unser Boden stellt die Lebensgrundlage für Tiere und Pflanzen dar und sichert unsere Versorgung mit Nahrungsmitteln. Flächenverbrauch, Bodenverdichtung und Erosion gefährden unsere Böden. Die Folgen sind vielfältig: Landschaften werden zerschnitten, natürliche Lebensräume zerstört und landwirtschaftliche Nutzflächen gehen verloren.

Wenn das Land nicht mehr ausreicht

9 Milliarden – so viele Menschen könnten 2050 auf der Erde leben. Um all diese Menschen zu ernähren, braucht es Ackerland.

Durch intensives Bewässern ist es sogar möglich, Wüstenregionen zum Leben zu erwecken. Diese Methode ist aber durchaus umstritten, weil beispielsweise dabei durch Tiefbohrungen sogenanntes fossiles Wasser angezapft wird. Wasser also, das tausende von Jahren unangetastet blieb und nun sehr schnell verbraucht wird.

Während an einem Ort landwirtschaftliche Flächen dem Klimawandel zum Opfer fallen, werden anderswo neue geschaffen, die wiederum belastend für das Klima sind.

Satellitenbild einer Bewässerungslandwirtschaft in Saudi-Arabien mit kreisrunden Feldern, umgeben von Wüstensand

Auf Sand gebaut

Im Wadi As-Sirhan in Saudi-Arabien wird auf Wüstensand intensive Landwirtschaft betrieben. Möglich ist das nur durch intensive Bewässerung. Jedes Jahr kommen mehr kreisrunde Ackerflächen hinzu. Die runde Form entsteht durch eine Kreisbewässerung. Dabei dreht sich ein sehr langer Arm, der mit Spritzdüsen versehen ist, um eine zentrale Wasserquelle.

Satellitenaufnahme der „Ocean flower island“ einer künstlichen Inselwelt im südchinesischen Meer

Künstliche Inseln

An der Küste der südchinesischen Provinz Hainan ist mit dem Projekt „Ocean flower island“ ein künstlicher Archipel aus drei unabhängigen Inseln mit einer Gesamtfläche von 381 Hektar geschaffen worden. Nicht für Ackerland, sondern für Luxushotels, Golfplätze und Yachthäfen.

Satellitenaufnahme des neun Kilometer langen Oosterschelde-Sperrwerk in der niederländischen Provinz Zeeland

Land unter?

Etwa 680 Millionen Menschen leben in der direkten Umgebung von Küsten oder auf kleinen Inseln. Der Weltklimarat geht davon aus, dass der Meeresspiegel Ende des Jahrhunderts um bis zu 62 Zentimeter höher sein wird als im Zeitraum zwischen 1995 und 2014. In den Niederlanden schützen sich die Menschen mit den Deltawerken, einer ganzen Reihe von technischen Küstenschutzbauwerken, vor den steigenden Fluten der Nordsee.

Satellitenbild der zahlreichen Inseln Ari-Atolls auf den Malediven

Eins über Null

Die traumhafte Inselwelt der Malediven im Indischen Ozean ist vom steigenden Meeresspiegel massiv bedroht. Die durchschnittliche Höhe des auf dem Bild zu sehenden Ari-Atolls beträgt nur einen Meter. Jeder Millimeter, um den der Meeresspiegel weiter steigt, bedeutet also große Gefahren für das Inselparadies und die dort lebenden Menschen. Technisch ist diese Gefahr nicht zu bändigen.