Metalle sind wichtige Werkstoffe, ohne die unsere moderne Welt nicht möglich wäre. Viele Metalle kommen in der Natur als Erz vor. Das eigentliche Metall ist dabei mit Gestein vermischt. Wer Eisen aus Eisenerz gewinnen will, muss das Erz sehr heiß machen, damit das Eisen herausfließt. Manche Metalle kommen in der Natur auch in reiner Form vor, beispielsweise Gold. Solche Goldstücke nennt man Nuggets.
Quelle:
Klexikon
12,2 Millionen Tonnen Metall-Abfälle wurden 2019 in Deutschland gesammelt. Davon entfallen 6,9 Millionen Tonnen oder 690 Eiffeltürme auf das Baugewerbe. Die privaten Haushalte steuern 318 000 Tonnen bei, also fast 32 Eiffeltürme. Der Eiffelturm wiegt etwa 10.000 Tonnen. Metallhaltige Abfälle sind sehr wertvoll, denn sie können direkt zu neuem Metall verarbeitet werden. Das schont die natürlichen Lagerstätten und schützt die Natur vor großen Zerstörungen, die der Rohstoffabbau meist mit sich bringt.
Quellen:
Statistisches Bundesamt: Abfallbilanz 2019
Planet Wissen
Echt Schrott
Im Jahr 2019 stieg die weltweite Rohstahlproduktion auf 1,87 Milliarden Tonnen. Das Bureau of International Recycling (BIR) geht in seinem Bericht „World Steel Recycling in Figures“ davon aus, dass 630 Millionen Tonnen Stahlschrott recycelt werden. Dadurch wurden jährlich 950 Millionen Tonnen CO2 eingespart – das wäre mehr als der gesamte CO2-Ausstoß der Europäischen Union.
Quelle: Bureau of International Recycling (BIR): Wolrd Steel Recycling in figures 2015 – 2019 [PDF]
Metall – was machen wir daraus?
Mehr als die Hälfte des Stahlbedarfs in Deutschland decken die Baubranche und die Automobilindustrie ab. Stahl wird aber auch in der Lebensmittelindustrie und in der Produktion von Konsumgütern verwendet.
Schrott ist nicht gleich Schrott
Man unterscheidet Eigenschrott, Neuschrott und Altschrott. Eigen- und Neuschrott sind Produktionsreste, die bei der Stahlerzeugung oder bei der industriellen Fertigung, zum Beispiel als Späne oder Stanzreste, anfallen und wieder in den Stahl-Kreislauf zurückgeführt werden.
Den größten Anteil macht aber der Altschrott aus. Er wird in der Regel zerkleinert und der Stahl dabei von Reststoffen befreit. Anschließend wird der Stahlschrott entsprechend seiner Zusammensetzung sortiert und wiederverwertet.
Quelle: Wirtschaftsvereinigung Stahl
Kaffee-Kapseln und ihre Folgen
Die Deutschen trinken mehr Kaffee als Wasser. Der Marktanteil von Kaffeekapseln liegt dabei zwar nur bei sechs Prozent, trotzdem verursacht der jährliche Kaffeekapsel-Verbrauch rund 8.750 Tonnen Alu-Abfall. Hinzu kommen Kunststoffabfälle und die eigentlich als Bioabfall nutzbaren Kaffee-Reste.
Kaffee-Kapseln aus Aluminium ergeben nicht nur enorme Mengen Alu-Abfall, bei der Herstellung der jährlich rund 3,5 Milliarden Kaffee-Kapseln für Deutschland werden zudem rund 28.000 Tonnen CO2 ausgestoßen. Dass ihre Produkte kein grünes Image besitzen, wissen die Kaffeehersteller natürlich. Deshalb werben sie mit dem Recycling der Kapseln. Hierzu müssten die Mini-Verpackungen allerdings entleert im Gelben Sack oder der Gelben Tonne landen. Dass dies geschieht, ist jedoch äußerst fraglich. Tatsächlich werden Kaffeekapseln in der Regel vollständig aus Neumaterial hergestellt.
Quellen:
Deutsche Umwelthilfe
Westdeutscher Rundfunk (WDR)
Aluminium hat es in sich
Aluminium wird aus dem Erz Bauxit gewonnen, das meist großflächig im Tagebau abgebaut wird. Von den heute bekannten Bauxitreserven lagert ein großer Teil im Tropengürtel. In den Hauptabbauländern wird für den Abbau auch Regenwald und damit die Lebensgrundlage der heimischen Bevölkerung zerstört. Hinzu kommt: Die Weiterverarbeitung des Bauxits zu Aluminium ist sehr umweltschädlich. Als Abfall bleibt dabei der giftige Rotschlamm zurück. Pro Tonne hergestellten Aluminiums entstehen zwischen einer und sechs Tonnen des gefährlichen Abfallprodukts.
Quellen:
Aluminium Deutschland e. V.
Rettet den Regenwald e.V.
Aluminium und das Klima
Aluminium und das Klima Für die Herstellung von Aluminium sind sehr große Energiemengen notwendig. Primäraluminium ist direkt aus dem Rohstoff Bauxit per Elektrolyse gewonnenes Aluminium. Als Sekundäraluminium wird jenes Leichtmetall bezeichnet, das aus gesammeltem Alt-Alu durch Recycling gewonnen wird. Für die Herstellung von einer Tonne Primäraluminium werden im Schnitt rund 15 Megawatt-Stunden Strom benötigt − so viel, wie ein Zwei-Personen-Haushalt in fünf Jahren verbraucht. Beim Herstellungsprozess werden zudem weitere Gase frei, die für das Klima viel schädlicher sind als CO2, zum Beispiel fluorierte Kohlenwasserstoffe.
Quelle: Tagesschau
Stahl-Recycling
Die Verwendung von Schrott spart, im Vergleich zur Herstellung von Stahl aus Erzen CO2-Emissionen. Auch andere Umweltschäden, wie beispielsweise die Versauerung von Gewässern, Sommersmog oder Eutrophierung, werden durch den Schrotteinsatz gemindert. So werden beim Einsatz einer Tonne recyceltem Schrott aus rostfreiem Edelstahl in der Edelstahlproduktion 4,3 Tonnen CO2 eingespart. Bei der Herstellung von Kohlenstoffstahl beträgt die Einsparung beim Einsatz von einer Tonne Stahlschrott durchschnittlich 1,67 Tonnen CO2.
Quelle: Recyclingmagazin
Der Einsatz von Stahlschrott in der Stahlproduktion verringert somit die CO2-Emission um 58 Prozent. Durch den Einsatz von Schrott werden gegenüber der Produktion mit Primärrohstoffen 72 Prozent Energie gespart.
Quelle: EuRIC AISBL – Recycling: Bridging Circular Economy & Climate Policy: Fakten Metallrecycling [PDF]
Alu-Recycling
Bei der Herstellung von Aluminium werden durchschnittlich 66 Prozent Recyclingmaterial eingesetzt. 75 Prozent des insgesamt geförderten Aluminiums befinden sich noch im Umlauf. Vorteil für die Umwelt: Pro Einsatz einer Tonne recyceltem Aluminium werden zehn Tonnen CO2 eingespart – gegenüber dem Primärprozess entspricht das einer Einsparung von 85 Prozent. Die Herstellung einer Tonne Aluminium aus Sekundärstoffen benötigt nur rund 5 Prozent der Energiemenge, die zur Erzeugung des Metalls aus Bauxit benötigt wird.
Kupfer-Recycling
35 Prozent des weltweit produzierten Kupfers stammt aus dem Recycling von Kupferschrott – in Europa sind es rund 40 Prozent, in Deutschland sogar 45 Prozent. Fast vier Fünftel des je geförderten Kupfers befindet sich noch im Umlauf. Die Wiederverwertung von Kupfer kann deshalb als größte und wirtschaftlichste Kupfermine der Welt betrachtet werden. Vorteil für die Umwelt: Pro Tonne Kupfer aus recyceltem Material ergibt sich eine beträchtliche CO2-Ersparnis von 3,42 Tonnen, das bedeutet 62 Prozent gegenüber dem Primärproduktionsprozess. Zudem werden durch das Recycling von Kupfer je nach Material und Verfahren etwa 80 Prozent Energie gegenüber der Produktion aus Primärmaterial gespart.
Alu-Spartipps: Nicht nur durch den Verzicht auf Alu-Getränkedosen lässt sich Aluminium einsparen. Auch sonst gibt es jede Menge Möglichkeiten, um auf das silbrig-weiße Leichtmetall zu verzichten:
- Mehrweg-Aufbewahrungs- oder Brotboxen können Aluminium-Folie ersetzen.
- Für Grill-Abende gibt es Edelstahl-Grillschalen, die mehrfach verwendet werden können und die Aluminiumfolie überflüssig machen.
- Statt in Tuben gibt es Senf auch im Glas, das nach dem Aufbrauchen manchmal auch als Trinkglas weiterverwendet werden kann.
- Kaufen Sie Bio-Kaffee, am besten von einer lokalen Rösterei, anstatt Kapseln zu verwenden.
- Können Sie die Verwendung von Aluminium-Produkten nicht vermeiden, sollten Sie darauf achten, dass das Aluminium möglichst getrennt zum Recycling kommt.
- Bei der Renovierung Ihres Hauses können Sie Fenster mit Holzrahmen anstatt Alufenster einbauen lassen. Natürlich aus heimischen Hölzern.
Quelle:
Rettet den Regenwald e. V.
Aluminium für Kaffee/Wenig Kaffee, viel Abfall
Deutsche Umwelthilfe
Informationsportal industrieller Lebensmittelverarbeitung, Food & Beverage
Einsparmodelle
Einsparmöglichkeiten beim Recycling von Stahl, Aluminium und Kupfer
EuRIC AISBL – Recycling: Bridging Circular Economy & Climate Policy: Fakten Metallrecycling [PDF]
Verband Deutscher Metallhändler e. V.
Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung: Deutsche Stahlschrottbilanz [PDF]
Heavy Metall
Metallabfälle und Eiffelturm
Statistisches Bundesamt: Abfallbilanz 2019
Planet Wissen
Flasche schlägt Dose
Mengen an Getränkedosen/Umlauf Mehrwegflasche im Vergleich zu Getränkedosen
Deutsche Umwelthilfe