Das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft bietet den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Ministerien und kommunalen Gebietskörperschaften sowie den Expertinnen und Experten der Donauländer Hospitationen an. Abgestimmt auf die fachlichen Interessen der jeweiligen Teilnehmer enthalten die Programme Fachgespräche und Besichtigungen zu relevanten Themen wie Abwasserbeseitigung, Erneuerbare Energien oder Energieeffizienz von Anlagen. Außerdem gibt es die Möglichkeit, in einem Referat des Ministeriums mitzuarbeiten.
Eine Hospitation schafft eine gute Basis für die weitere Zusammenarbeit und für gemeinsame Projekte. Die hier gewonnenen Erfahrungen sind aber auch hilfreich für die weitere Arbeit in den Donauländern selbst. Eine wichtige Voraussetzung für die Hospitation im Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg sind gute Deutschkenntnisse.
Dr.-Ing. Zijah Mahmutspahić, Klärschlammbeauftragter von Hrvatske Vode in Zagreb, Kroatien, besuchte Baden-Württemberg vom 3. bis 5. Juni 2019, um sich über die Behandlung von Klärschlamm zu informieren. Er führte Gespräche und besuchte die Kläranlage Stuttgart-Mühlhausen und den Abwasserzweckverband Offenburg. Baden-Württemberg ist für den Klärschlammexperten interessant, da bei uns Klärschlamm nicht auf die Felder ausgebracht wird. So gelangen aus dem Abwasser entfernte Schadstoffe nicht wieder in die Nahrungskette. Derzeit wird der Klärschlamm verbrannt. In der Zukunft strebt Baden-Württemberg die Rückgewinnung von Ressourcen aus Klärschlamm an. Einzelne Anlagen gibt es bereits oder sie sind im Bau. Der Abwasserzweckverband Offenburg betreibt beispielsweise eine Phosphorrückgewinnungsanlage.
Gabriella Murányiné Krempels, Hauptabteilungsleiterin für Wasserwirtschaft im ungarischen Innenministerium war vom 19. bis 23. November.2018 im Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg für ihre zweite Hospitation zu Gast.
Sie nahm am Spurenstoffkongress 2018 in Heidelberg teil und führte viele Gespräche mit Expertinnen und Experten aus dem Land. Sie besuchte Braunsbach. Dort gab es Ende Mai 2016 ein Starkregenereignis mit verheerenden Auswirkungen. Des Weiteren besichtigte Krempels verschiedene Institutionen und Klärwerke, zum Beispiel ein Lehr- und Forschungsklärwerk, das Institut für Siedlungswasserbau, Wassergüte und Abfallwirtschaft der Universität Stuttgart (ISWA) oder ein Regenüberlaufbecken.
Milos Jokić, Assistenz-Minister für Projekt Koordination und Entwicklung beim Ministerium für Raumordnung, Bauwesen und Umwelt der Republik Srpska (Bosnien und Herzegowina) war vom 26. November bis 1. Dezember 2017 zu Gast in Baden-Württemberg. Im Zuge der EU-Donauraumstrategie hospitierte Jokić im Umweltministerium und erhielt umfangreiche und spannende Einblicke in die Themenfelder Abfall und Energieeffizienz.
Während seines Aufenthaltes führte Milos Jokić Fachgespräche mit Vertreterinnen und Vertretern des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft, des Wirtschaftsministeriums, der KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg GmbH, der Lernenden Energieeffizienz-Netzwerke (LEEN), des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung (ISI) und des europäischen Verbandes für Energiedienstleistungen für Gebäude (eu.bac).
Die Republik Srpska ist neben der Föderation Bosnien und Herzegowina eine von zwei Regionen von Bosnien und Herzegowina und existiert seit dem Bosnienkrieg. Die Republik umfasst 24.857 Quadratkilometer, das sind knapp 49 Prozent des Staatsgebiets von Bosnien und Herzegowina und hat circa 1,5 Millionen Einwohner.
András Szepesi, leitender politischer Berater für das Themenfeld Wälder im ungarischen Landwirtschaftsministerium, besuchte Baden-Württemberg im Rahmen der Zusammenarbeit der Gemischten Regierungskommission mit Ungarn und der EU-Donauraumstrategie in der Woche vom 03. bis 07. Juli 2017.
Szepesis Aufgabenfeld im Landwirtschaftsministerium umfasst neben dem Klimaschutz und der Überwachung der ungarischen Wälder auch die Forschung und internationale Zusammenarbeit im Bereich Wald. Deshalb interessierte Szepesi bei seinem Besuch in Baden-Württemberg vor allem, wie das Land mit dem Klimawandel umgeht, wie Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel aussehen könnten und worauf das Land bei der Waldbewirtschaftung Wert legt.
András Szepesi führte während seiner Hospitation Gespräche mit Vertreterinnen und Vertretern des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft, des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, der Forstlichen Versuchs-und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA) in Freiburg, der Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg und des Staatsministeriums Baden-Württemberg.
Dank der Hospitation von András Szepesi haben Baden-Württemberg und Ungarn eine Grundlage für ihre weitere Zusammenarbeit geschaffen. Neben dem fachlichen Austausch konnte Ungarn vor allem Kontakte zu Kolleginnen und Kollegen in der Landesverwaltung knüpfen.
Zoran Stojanović und Boris B. Novaković, Mitarbeiter der serbischen Umweltagentur, hospitierten vom 9. bis 13. April auf der Max Honsell, dem Messschiff der baden-württembergischen Landesanstalt für Umwelt (LUBW). Da das Bundesland Hessen der Republik Serbien ein ähnliches Messschiff, die Argus, geschenkt hatte, war die Hospitation und der Erfahrungsaustausch mit der Besatzung und den Expertinnen und Experten der Max Honsell ein wichtiges Anliegen der serbischen Kollegen. Baden-Württemberg und Serbien arbeiten seit Jahren in der Gemischten Regierungskommission zusammen.
Zoran Stojanović und Boris B. Novaković tauschten sich mit der Besatzung der Max Honsell über die Schiffswartung und Überwachung der Wasserqualität aus. Sie besprachen die verschiedenen Möglichkeiten, Gewässerproben zu entnehmen und zu untersuchen. Außerdem stand für die Hospitanten noch ein Besuch in der Schiffswerft in Neckarsteinach an, in welcher die Max Honsell 2013/2014 generalüberholt und modernisiert wurde.
Das Messschiff Max Honsell der LUBW überwacht die Wasserqualität an Rhein und Neckar. Im Hinblick auf die EG-Wasserrahmenrichtlinie müssen regelmäßig Proben entnommen werden. Dank des integrierten Labors an Bord können biologische und chemische Proben vor Ort untersucht und die gesammelten Daten und Messwerte direkt an die LUBW in Karlsruhe gesendet werden. Die aktuellen Messwerte werden mit den Ergebnissen der Wetterstation an Bord und genauen Positionsdaten ergänzt.
Darüber hinaus ist es eine wichtige Aufgabe der Max Honsell, in Schadensfällen oder bei besonders kritischen Temperatur- und Sauerstoffverhältnissen schnellstmöglich vor Ort zu sein. Die entnommenen Proben helfen bei der Einschätzung, inwieweit die Gewässer gefährdet sind. Biologische Untersuchungen bilden auch hier eine wesentliche Grundlage zur Bewertung und zur Einleitung geeigneter Gegenmaßnahmen.
Dr. Marin Miletić, Forscher beim kroatischen Energieinstitut Hrvoje Pozar in Zagreb, war im Juni 2015 für 10 Tage im Referat Europa, Internationale Zusammenarbeit des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg zu Gast. Ziel des Aufenthalts war es, für bilaterale Projekte zwischen Baden-Württemberg und Kroatien wie auch für multilaterale Projekte mit weiteren Donauländern Partner kennenzulernen und Finanzierungsmöglichkeiten zu finden. Dr. Miletic Partner traf auch auf Partner bereits bestehender Projekte. Als kroatischer Repräsentant des Umwelttechniknetzwerks Donauraum nutzte er die Zeit in Baden-Württemberg zusätzlich für die Netzwerkarbeit. Das Umweltministerium setzt in der EU-Donauraumstrategie auf eine Zusammenarbeit mit anderen Ländern über Projekte. Für die Etablierung dieser ist das Zusammenbringen von möglichen Projektpartnern essentiell.
Emma Gothár, Studentin der Andrássy Universität Budapest, Ungarn, Masterstudiengang Internationale Beziehungen, absolvierte beim Umweltministerium im Referat Europa, Internationale Zusammenarbeit im Rahmen des Walter-Hallstein-Programms der Baden-Württemberg Stiftung ein zweimonatiges Praktikum. Sie arbeitete intensiv bei der inhaltlichen und organisatorischen Vorbereitung der Ministerreise nach Serbien und Kroatien sowie bei der Organisation der Auftaktveranstaltung der baden-württembergisch-serbischen Bioenergie-Partnerschaft mit. Während ihres Aufenthalts in Stuttgart nahm sie regelmäßig an Besprechungen im Umweltministerium und in anderen Ressorts teil. Dadurch lernte sie die internationale Zusammenarbeit Baden-Württembergs, besonders im Umweltbereich, kennen.
Gabriella Murányiné-Krempels, Hauptabteilungsleiterin Siedlungswasserwirtschaft und Koordination im Ministerium für Ländliche Entwicklung, Ungarn, war bei uns für zwei Wochen im Februar 2013 zu Gast. Ziel des Aufenthalts war es, baden-württembergische technische Lösungen und gesetzliche Regelungen in den Bereichen Abwasser und Klärschlamm kennenzulernen sowie Erfahrungen aus beiden Ländern auszutauschen.
Mihajlo Nagy, Jurist bei Eko-Sustav, der für Abfall und Erneuerbare Energien in der Gespanschaft (Bezeichnung für eine regionale Selbstverwaltungseinheit) Vukovar-Srijem, Kroatien, zuständigen gepanschaftseigenen Firma. Mihaljo Nagy, hospitierte für einen Monat im Ministerium im Referat Europa, Internationale Zusammenarbeit. In Fachgesprächen und bei Besuchen in Anlagen vor Ort lernte er innovative Umwelttechnologien aus Baden-Württemberg kennen. Außerdem bereitete Mihajlo Nagy den Besuch einer großen Delegation aus seiner Gespanschaft unter der Leitung von Gespan Bozo Galic in Baden-Württemberg vor.
Matijas Juric, Diplom-Ingenieur, tätig im Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft im Bereich Kernenergieüberwachung, hospitierte im April 2013 für einen Monat im kroatischen Wirtschaftsministerium, Abteilung Energie.
Ivana Curkovic, Juristin bei der Gespanschaft Vukovar-Srijem, Kroatien, hospitierte für einen Monat im August und September 2012 im Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft im Referat Europa, Internationale Zusammenarbeit. Durch die Hospitation konnte die gute Zusammenarbeit mit der Gespanschaft vertieft werden, die im Dezember 2012 mit einer Absichtserklärung bestätigt wurde. Ivana Curkovic bereitete die Reise von Minister Franz Untersteller nach Kroatien im September 2012 vor, die sie auch begleitete.