Klimaschutz

Carbon-Management

Carbon Management bezeichnet die Abscheidung und Nutzung von CO2 (CCU) beziehungsweise die Abscheidung und Speicherung von CO2 (CCS).

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Forschungsprojekt catch4climate
Die vier Zementhersteller Buzzi SpA – Dyckerhoff, Heidelberg Materials, SCHWENK Zement und Vicat haben sich 2019 in einer Forschungsgesellschaft zusammengeschlossen, um das CO2-Abscheide-Projekt „catch4climate“ zu realisieren.

Carbon Management bezeichnet die Abscheidung und Nutzung von CO2 (CCU) beziehungsweise die Abscheidung und Speicherung von CO2 (CCS). Beide Ansätze sind wichtige Bausteine, um die Klimaschutzziele Baden-Württembergs, insbesondere die Netto-Treibhausgasneutralität bis 2040, zu erreichen. Ein differenzierter Umgang mit diesem Thema ist jedoch erforderlich. Im Oktober 2024 verabschiedete die Landesregierung daher ein Positionspapier zu Carbon Management und startete damit einen breiter angelegten Arbeitsprozess im Land.

Leitlinien und wirtschaftliche Potenziale

Das Positionspapier setzt klare Leitlinien für den Einsatz von CCU/S fest und fokussiert auf bestimmte Wirtschaftszweige. Dabei bleibt die Klima-Rangfolge im Klimaschutz- und Klimawandelanpassungsgesetz Baden-Württemberg auch weiterhin zu beachten. Nur die Treibhausgasemissionen, die sich nicht oder mit verhältnismäßigem Aufwand nicht vermeiden oder verringern lassen, sollen für CCU/S infrage kommen. Zu den primären Anwendungsfeldern zählen beispielsweise die Zement- und Kalkindustrie oder thermische Abfallbehandlungsanlagen.

Die Aktivitäten des Landes im Bereich Carbon Management sind in die übergeordneten Rahmenbedingungen auf Bundes- und EU-Ebene eingebettet. Die wirtschaftlichen Potenziale, die durch CCU/S für das Land entstehen, sollen beispielsweise im Maschinen- und Anlagenbau genutzt werden. Die Nutzung von unvermeidbarem oder schwer vermeidbarem CO2 soll dabei gleichberechtigt zur Speicherung von CO2 betrachtet werden.

CO2 – Speicherung und Infrastruktur

Im Hinblick auf die Onshore-Speicherung von CO2 in Baden-Württemberg liegt derzeit keine fundierte Bewertung der Potenziale vor. Die Landesregierung zeigt sich jedoch offen für weiterführende Untersuchungen und wird die Ermittlung der tatsächlichen Potenziale so schnell wie möglich anstoßen. Die gesellschaftliche Akzeptanz von CCU/S ist für ein effektives Carbon Management in Baden-Württemberg von zentraler Bedeutung, besonders im Hinblick auf die CO2-Speicherung, aber auch darüber hinaus.

Der Aufbau einer CO2-Infrastruktur ist entscheidend für den Hochlauf von CCU/S. Für Baden-Württemberg hat der zeitnahe Anschluss an eine europaweite CO2-Pipeline-Infrastruktur daher eine sehr hohe Priorität. Der Bau und Betrieb einer solchen Infrastruktur ist grundsätzlich eine privatwirtschaftliche Aufgabe.

Arbeitsprozess und nächste Schritte

Der Beschluss des Positionspapiers zum Carbon Management markiert den Beginn eines breiter angelegten Arbeitsprozesses zum Thema Carbon Management. Das Umwelt- und das Wirtschaftsministerium teilen sich die Federführung bei dem Thema und werden dieses weiter vorantreiben, um Lösungen für Baden-Württemberg zu entwickeln.