Um die im Klimaschutz- und Klimawandelanpassungsgesetz des Landes genannten Ziele zu erreichen, kommt der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) eine wichtige Rolle zu. Der Grund für die Schlüsselrolle, die die Kraft-Wärme-Kopplung im heutigen Energiesystem einnimmt, ist die hohe Effizienz der gekoppelten Strom- und Wärmeerzeugung bei gleichzeitig sehr großer Flexibilität hinsichtlich Anlagengröße und Einsatzart.
Die hohe Brennstoffeffizienz bedingt eine deutlich bessere CO2-Bilanz der gekoppelten Erzeugung gegenüber der getrennten Erzeugung von Strom und Wärme. Deshalb hat das Land den Beitrag der Kraft-Wärme-Kopplung zur jährlichen Stromerzeugung auf heute rund neun Terawattstunden pro Jahr gesteigert.
Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen stehen vor Herausforderungen
Der heute vorhandene Anlagenpark steht aber auch vor einigen Herausforderungen. Zum einen müssen die Brennstoffe der Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen auf erneuerbare Energieträger wie grünen Wasserstoff, Biomasse und bestimmte Abfälle umgestellt werden. Zum anderen werden die Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen gebraucht, um die erfreulicherweise immer kürzeren Lücken in der fluktuierenden Stromerzeugung aus Wind und Sonne zu füllen.
Neben einem Brennstoffwechsel werden also die Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen immer kürzere Laufzeiten haben, was in vielen Fällen auch einen großzügigen Wärmespeicher erfordern wird. Die jährliche Stromerzeugung der Anlagen geht dabei natürlich zurück. Es wird damit gerechnet, dass sie für das Land 2030 nur noch rund acht Terawattstunden betragen wird und 2040 auf rund fünf Terawattstunden abgesunken sein wird.
Die Kraft-Wärme-Kopplung ist als energieeffiziente Technologie allgemein anerkannt, denn sie führt durch die gleichzeitige Bereitstellung von Wärme und Strom zu einer deutlich besseren Primärenergieausnutzung als dies in Heizkessel und Großkraftwerk möglich ist. Während im Kraftwerk ein erheblicher Teil der Energie als Abwärme über den Kühlturm ungenutzt an die Umgebung abgegeben wird, wird diese Energie bei der Kraft-Wärme-Kopplung zu Heizzwecken verwendet, was den höheren Grad der Energieausnutzung und damit die höhere Effizienz der Kraft-Wärme-Kopplung ausmacht. Auf diese Weise kann mit Kraft-Wärme-Kopplung nicht nur Energie, sondern auch CO2eingespart werden.
Das Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung ist dabei nicht neu. Es wird bereits mit der Nutzung von Fernwärme aus Kraftwerken praktiziert. Ebenso sind seit vielen Jahren kleinere Einheiten – sogenannte Blockheizkraftwerke (BHKW) – im Einsatz, die die dezentrale Anwendung dieser Technologie in Siedlungen und Wohngebäuden ermöglichen. Durch die Nutzung vor Ort vermindern sich die Energieverluste, die ansonsten bei der Verteilung von Strom und Fernwärme auftreten. Dies verbessert die Energieeffizienz der Kraft-Wärme-Kopplung zusätzlich.
Sie möchten per Stream mehr über Kraft-Wärme-Kopplung erfahren? Oder möchten Ihre Arbeit mit Leitfäden und Checklisten besser strukturieren? Für alle Fragen rund um das Thema Kraft-Wärme-Kopplung steht Ihnen das Kompetenzzentrum Wärmewende bei der KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg GmbH zur Verfügung. Das Zentrum organisiert Impulsberatungen, Vorträge und Veranstaltungen.
Im Land gibt es bemerkenswerte Beispiele für den Einsatz der Kraft-Wärme-Kopplung in Wohngebäuden, Quartieren und in Unternehmen. 33 Beispiele hat das Umweltministerium in der Broschüre näher beschrieben. Die innovativen Beispiele sollen Anregungen für die Umsetzung von weiteren Kraft-Wärme-Kopplungs-Projekten im Land geben und zur Nachahmung anregen.
Die Wanderausstellung informiert über die Grundlagen und Einsatzmöglichkeiten der Kraft-Wärme-Kopplung – auch anhand von Beispielen aus der Praxis. Die Funktionsweise und die Einsatzgebiete von Blockheizkraftwerken sowie die rechtlichen Grundlagen und die Fördermöglichkeiten werden einfach und verständlich beschrieben.