Der digitale Wandel ist längst eine gesellschaftliche Tatsache. Den digitalen Wandel zu nutzen und gemeinsam voranzubringen, ist ein zentrales Anliegen der Landesregierung. Im Juli 2017 wurde deshalb die Digitalisierungsstrategie digital@bw beschlossen. Sie zeigt auf, in welche Zukunft uns die Digitalisierung führen soll und auch kann und wie wir die richtigen Weichen stellen. Leitlinien der Digitalisierungsaktivitäten des Landes sind die Nachhaltigkeit, der Innovationsgehalt und der konkrete Nutzen für die Bürgerinnen und Bürger.
Als Umweltministerium haben wir die Aufgabe, den Gedanken der Nachhaltigkeit im Digitalisierungsprozess zu verankern. Der digitale Wandel kann helfen, die Nachhaltigkeit zu steigern. Denn die Ressourcen unserer Erde sind endlich. Auf der anderen Seite stehen die Auswirkungen des digitalen Wandels auf die Nachhaltigkeit selbst.
Nachhaltige Entwicklung fördern
Wir wollen die Potenziale der Digitalisierung nutzen, um nachhaltige Entwicklung zu fördern. Dabei sehen wir die Digitalisierung als eine Chance für Innovation und Nachhaltigkeit in Baden-Württemberg, die wir mit und für die Menschen im Land nutzen müssen. Wir wollen die ökonomischen, sozialen und ökologischen Ziele der Nachhaltigkeit ausbalancieren und Baden-Württemberg zu einer Leitregion bei intelligenten, ressourcensparenden und klimaschonenden Technologien machen.
Digitalisierung wird uns helfen, Wachstum und Ressourcenverbrauch zu entkoppeln. Im Rahmen dieses landesweiten Strategieansatzes wird das Umweltministerium die Digitalisierung insbesondere als Hilfsmittel nutzen, um Ressourceneffizienz zu steigern, die Energiewende zu bewältigen, den Klimaschutz zu verbessern und die „Bildung für eine nachhaltige Entwicklung (BNE)“ zu gestalten.
Auswirkungen der Digitalisierung auf die Umwelt und die Gesellschaft
Neben den Potenzialen wollen wir die Gefahren nicht außer Acht lassen. Deshalb betrachten wir auch die Auswirkungen des digitalen Wandels auf die Nachhaltigkeit selbst. Das Thema ist in der heutigen Diskussion insbesondere von wirtschaftlichen Aspekten wie Industrie 4.0 oder autonomes Fahren besetzt. Oft zu wenig hinterfragt werden Umweltauswirkungen wie der immense Ressourcen- und Energieverbrauch durch digitale Technologien oder die Auswirkungen auf unsere Gesellschaft.
Arbeitsplätze fallen weg. Die Digitalisierung stellt neue Anforderungen an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, denen nicht jeder gewachsen ist. Nicht zu vergessen: die allseitige Verfügbarkeit und die Verschmelzung von Berufs- und Privatleben, die digitalen Stress bewirkt. In den sozialen Medien entstehen sogenannte Echokammern, da nur noch Gleichgesinnte miteinander kommunizieren und andere Meinungen ausgeblendet werden. All diese Aspekte gilt es zu analysieren.