Handlungsfeld: Smarte Umweltdaten

Projekt: Umweltsuche 4.0

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Ein Feuersalamander auf bemoostem Totholz

Die Online-Angebote der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) bieten einen Einblick in die umfangreiche Sammlung von Umweltdaten der Landesverwaltung. Der interaktive Umwelt-Daten und -Karten Onlinedienst (UDO) lädt beispielsweise dazu ein, aktuelle Datensätze zur Verteilung und Leistung von Solaranlagen im Ländle zu erkunden oder herauszufinden, wo die Luftqualität am besten ist.

Solche Onlinedienste liefern zwar Antworten auf viele Alltagsfragen. Nutzende brauchen aber ein Grundverständnis für die Funktionsweise und die Struktur der Online-Angebote, um eine konkrete Information zu finden. Auch sind die meisten Inhalte bisher nicht direkt mit gängigen Suchmaschinen auffindbar („one-click“ Suche) und sind nur über Umwege zugänglich.

Kontextbezogene Antworten zu individuellen Umweltfragen

Ziel des Projekts „Umweltsuche 4.0“ ist es zu erforschen, welche Potenziale aktuelle KI-Methoden (KI = Abkürzung für Künstliche Intelligenz) haben, um Umweltdaten und Umweltinformationen zu erschließen und auszuwerten. So soll KI bei der thematischen, geografischen und zeitlichen Einordnung der Inhalte unterstützen und diese besser klassifizierbar und auffindbar machen.

Mithilfe der Systemarchitektur des Forschungsprojekts „Umweltdaten 4.0“ werden intelligente Suchanwendungen entwickelt und erprobt. Durch diese Suchanwendungen sollen verschiedene Datenformate so verarbeitet werden, dass sie in einem neutralen Format auch für bestehende Suchmaschinen und diverse Anwendungen genutzt werden können.

Mit der neuen Suchanwendung wird es daher möglich, verwandte Inhalte aus verschiedenen Datenquellen miteinander zu verknüpfen und bei der Suche gemeinsam zu präsentieren. Zum Beispiel können so thematisch zusammengehörige Inhalte, wie Artenfunde, Gesetze zum Artenschutz und lokale Schutzgebiete, in nur eine Trefferansicht integriert werden, indem neben der klassischen Trefferliste auch geografisch klassifizierte Inhalte als Treffer in einer Karte angezeigt werden. Als weiteres Beispiel können auf einer Internetseite zu einem Fachthema, wie Klimawandel, automatisch die thematisch passenden Fachdokumente, wie Klimaschutz- und Klimawandelanpassungsgesetz oder Monitoringbericht zur Anpassungsstrategie an den Klimawandel, angezeigt werden.

Zusätzlich wird aktuell ein Chatbot für das Naturschutzzentrum Karlsruhe-Rappenwört entwickelt. Dieser bietet zukünftig nicht nur Antworten zu organisatorischen Fragen, sondern soll auch auf Basis der aufbereiteten Umweltdaten und Umweltinformationen trainiert werden. Über das interaktive Dialogfeld beantwortet der Chatbot Fragen zu Auengebieten und dessen Bewohnern. Dabei wird auch die Neugier auf weitere Umweltthemen geweckt.

Kurze Bewertung nach Nachhaltigkeitskriterien

Ein Grundbaustein der nachhaltigen Entwicklung in Baden-Württemberg ist der Zugang zu umweltrelevanten Fakten, die sich die Menschen selbst erarbeiten können. Ein intuitiver, niederschwelliger, qualitativ hochwertiger und verlässlicher Zugang zu Umweltdaten ist hierbei unerlässlich. Besonders die intelligente Verknüpfung verschiedener Inhalte – wie Bilder, Texte oder Datensätze – wird wesentlich zum Verständnis wichtiger Umweltmaßnahmen im gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und ökologischen Kontext beitragen.

Der nachhaltige Umgang mit Ressourcen spiegelt sich auch im Forschungskonzept wider: Der modulare Aufbau der innovativen Umwelt-Suchanwendungen (mit Microservices und Webkomponenten) ermöglicht eine agile Weiterentwicklung und einen breiten Einsatz der einzelnen Softwarekomponenten auch in anderen Umweltanwendungen.

Eckdaten des Projekts

Projektbeteiligte:

  • Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW)
  • Institut für Automation und angewandte Informatik (IAI) des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT)
  • Institut für Ubiquitäre Mobilitätssysteme (IUMS) der Hochschule Karlsruhe - Technik und Wirtschaft (HKA)
  • Naturschutzzentrum Karlsruhe-Rappenwört (NAZKA)
  • Intelligente Interaktive Ubiquitäre Systeme (IIIUS) Hochschule Furtwangen (HFU)

Projektstart: 2020

Voraussichtlicher Abschluss des Projekts: 2024