Kernkraftwerk Philippsburg, Block 2

Fehler bei einsatzabhängigen Daten für die Annahmebedingungen von Transport- und Lagerbehältern von zwei Brennelementen im Kernkraftwerk Philippsburg (Block 2)

Am 13. September 2022 hat der Betreiber die Vertauschung von Daten zweier Brennelemente, die für die Einlagerung im Zwischenlager relevant sind, festgestellt. Die Bestückung der Transport- und Lagerbehälter, die sogenannte „Behälterkonfiguration“, wird mit einem speziellen Programmsystem aus den Daten ermittelt, die für jedes einzelne Brennelement abhängig von seinem Einsatz während des Leistungsbetriebs dokumentiert sind. Die Unstimmigkeiten wurden bei einer Überprüfung festgestellt. Ein betroffenes Brennelement ist bereits in einen Transport- und Lagerbehälter des Typs „CASTOR“ eingebracht und im Brennelemente-Zwischenlager Philippsburg (BZP) eingelagert, das zweite befindet sich noch im Brennelement-Lagerbecken von Block 2 des Kernkraftwerkes Philippsburg (KKP 2).

Die Vertauschung der Datensätze ist bei der Berechnung der Behälterkonfiguration des zweiten Brennelementes festgestellt worden. Dabei sind geringfügige Abweichungen von den erwarteten Ergebnissen zu Daten der Nachzerfallsleistung und der Quellstärke dieses zweiten Brennelementes aufgefallen. Die Abweichungen beim ersten, bereits eingelagerten Brennelement waren so gering, dass sie nicht aufgefallen sind.

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Erkenntnisdatum

13.09.2022

Einstufung durch den Genehmigungsinhaber

Meldekategorie N (Normalmeldung)
INES 0 (keine oder sehr geringe sicherheitstechnische Bedeutung)

Maßnahmen des Genehmigungsinhabers

Der Betreiber hat für die Brennelemente, deren spezifische Datensätze vertauscht wurden, Nachrechnungen für die Beladekonfigurationen mit den korrekten einsatzabhängigen Daten vorgenommen. Die Dokumentation der Unterlagen zum bereits eingelagerten Brennelement wird korrigiert. Für das Brennelement im Lagerbecken von KKP 2 werden die korrekten Daten für die Annahmebedingungen für den Transport- und Lagerbehälter zugrunde gelegt.

Sicherheitstechnische Bewertung des Umweltministeriums Baden-Württemberg

Die Nachrechnungen haben ergeben, dass die Auswirkungen der fehlerhaften Daten sowohl für das bereits eingelagerte Brennelement im Transport- und Lagerbehälter im BZP als auch für das Brennelement im Lagerbecken von KKP 2 gering sind und innerhalb der zulässigen Toleranzen liegen. Es liegt keine sicherheitstechnisch bedeutsame Abweichung bei der Beladekonfiguration für den CASTOR-Behälter vor.

Die sicherheitstechnische Bedeutung des Ereignisses ist sehr gering. Es ergaben sich keine Auswirkungen auf Personen und die Umwelt.