Kernkraftwerk Philippsburg, Block 1

Reaktorschnellabschaltung beim Abfahren des Kernkraftwerks Philippsburg (Block 1)

Der Block 1 des Kernkraftwerks Philippsburg wurde in der Nacht vom 16. auf den 17.4.2006 zur Durchführung der Jahresrevision planmäßig abgefahren. Als sich die Anlage am Morgen des 17.4. noch bei ca. 10 % Leistung befand, wurde eine der beiden Hauptkondensatpumpen zu früh abgeschaltet. Dadurch sank der Füllstand im Reaktordruckbehälter ab. Bevor die erneut zugeschaltete Hauptkondensatpumpe wirksam werden konnte, reagierte die Anlage mit einer automatischen Reaktorschnellabschaltung. 

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Erkenntnisdatum

17.04.2006

Einstufung durch den Genehmigungsinhaber

Meldekategorie N (Normalmeldung)
INES 0 (keine oder sehr geringe sicherheitstechnische Bedeutung)

Maßnahmen des Genehmigungsinhabers

Der Betreiber wird das Ereignis analysieren und einen Bericht erstellen. Die Schichtmannschaften werden im Hinblick auf das Ereignis speziell geschult.

Sicherheitstechnische Bewertung des Umweltministeriums Baden-Württemberg

Die Anlage hat mit der automatischen Schnellabschaltung auf das zu frühe Abschalten der Hauptkondensatpumpe entsprechend den Vorgaben des Reaktorschutzes auslegungsgemäß reagiert. Bei einer solchen Schnellabschaltung wird die Kettenreaktion im Reaktor durch Einschießen der Steuerstäbe sofort unterbrochen. Nach der Abschaltung stabilisierte sich der Füllstand im Reaktordruckbehälter ohne dass ein Einsatz von Sicherheitssystemen zur Einspeisung von Kühlmittel erforderlich wurde. Die sicherheitstechnische Bedeutung des Ereignisses ist sehr gering. Personal und Umgebung der Anlage wurden durch das Ereignis nicht gefährdet.