Kernkraftwerk Philippsburg, Block 2

Trennung von Brandbekämpfungsabschnitten länger als geplant aufgehoben im Kernkraftwerk Philippsburg (Block 2)

Der Betreiber des im Rückbau befindlichen Kernkraftwerks Philippsburg, Block 2 hat im Rahmen von geplanten Transportvorgängen Betonriegel aus einer Decke entfernt, um Gegenstände durch die Öffnung transportieren zu können. Die Betonriegel dienen auch dazu, im Brandfall die Ausbreitung von Feuer und Rauch zu verhindern. Beim Entfernen der Riegel haben sich asbesthaltige Fugendichtungen gelöst. Zum Schutz des Personals wurde der Bereich geräumt und abgesperrt. Nach Reinigung des Raumbereichs und Beprobung der Raumluft hat der Betreiber die Öffnung mit schwer entflammbarer Folie temporär verschlossen. Nach der Durchführung der geplanten Transporte wurden die Dichtungen gegen asbestfreie Dichtungen ersetzt und die Betonriegel wieder eingesetzt. Aufgrund der Räumung und Absperrung des Raumbereichs war die Decke länger geöffnet als geplant und zeitweise unbeobachtet.

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Erkenntnisdatum

15.12.2025

Einstufung durch den Genehmigungsinhaber

Meldekategorie N (Normalmeldung)
INES 0 (keine oder sehr geringe sicherheitstechnische Bedeutung)

Maßnahmen des Genehmigungsinhabers

Der Betreiber hat den ordnungsgemäßen Zustand wieder hergestellt.

Sicherheitstechnische Bewertung des Umweltministeriums Baden-Württemberg

Aufgrund des Vorfalls war die brandschutztechnische Funktion der Betonriegel für etwa einen Tag nicht gegeben. Die sonstigen in diesem Bereich vorhandenen Maßnahmen zur Branderkennung und Brandbekämpfung standen vollständig zur Verfügung, so dass die konkrete sicherheitstechnische Bedeutung des Ereignisses insgesamt sehr gering ist. Das Ereignis zeigt jedoch Verbesserungspotential bei der Arbeitsplanung auf, da nicht ausreichend Vorkehrungen für den Fall getroffen wurden, dass die Arbeiten - in diesem Fall, um das Personal zu schützen - unterbrochen werden müssen. Es ergaben sich keine Auswirkungen auf Personen und die Umwelt.