Der globale, nationale und lokale Verlust an Biodiversität ist eines der drängendsten Probleme unserer Gesellschaft. Auch in Baden-Württemberg haben die Zahl und die Häufigkeit der im Land vorkommenden Arten stark abgenommen.
„Erhalten, was uns erhält“ – das ist der Leitsatz des „Sonderprogramms zur Stärkung der biologischen Vielfalt“, in dem die Landesregierung Baden-Württemberg zahlreiche Projekte zur Erhaltung der Biodiversität angestoßen und gebündelt hat. Um die Bedeutung der biologischen Vielfalt für unser aller Leben einer breiten Öffentlichkeit zu vermitteln, wurden in Kooperation mit dem baden-württembergischen Landesverband der Volkshochschulen fünf Vorträge zu unterschiedlichen Querschnittsthemen konzipiert. Den Teilnehmenden soll besonders die eigene Rolle in diesem ökologischen Komplex verdeutlicht werden. Zudem wird aufgezeigt, welche individuellen Möglichkeiten es gibt, selbst zu mehr Biodiversität beizutragen.
Das Format der Vortragsreihe
Über die Online-Plattform Slido halten Referentinnen und Referenten einen Impulsvortrag. Anschließend folgt eine moderierte Diskussion unter Einbeziehung des Publikums. Die Veranstaltung wird via Livestream übertragen. Zuhörerinnen und Zuhörer können über ein Fragetool Fragen stellen. Die Veranstaltung wird aufgezeichnet, Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind jedoch nicht sichtbar und hörbar.
Die Vortragsreihe startet am Donnerstag, 16. Oktober 2025, um 18 Uhr. Die Teilnahme ist kostenfrei.

Wie steht es um die biologische Vielfalt in Deutschland und Baden-Württemberg?
Professor Dr. Gernot Segelbacher, Universität Freiburg
Im Vortrag werden Daten zum Biodiversitätsverlust in Deutschland präsentiert, die Bedeutung der Biodiversität für die Gesellschaft dargestellt und die hauptsächlichen Treiber genannt. Weiter wird der Vortrag Gegenmaßnahmen, die vor allem im Rahmen des „Sonderprogramms zur Stärkung der biologischen Vielfalt“ in Baden-Württemberg ergriffen wurden, benennen.

Bienenfreundliche Beet- und Balkonbegrünung
Professor Dr. Alexandra-Maria Klein, Universität Freiburg
In Deutschland gibt es etwa 570 Bienenarten – rund 460 davon sind in Baden-Württemberg heimisch. Welche Pflanzen helfen dabei, seltene oder spezialisierte Arten in unsere Gärten und auf unsere Balkone zu locken und ihnen wertvollen Lebensraum zu bieten? Und warum lohnt es sich, auch auf kleinstem Raum wieder mehr Gemüse und Obst anzubauen?

Natur und Sport: unvereinbar?
Professor Dr. Manuel Steinbauer, Universität Bayreuth
Der Vortrag gibt einen Einblick in die Wirkungsanalyse von Outdoor-Sportarten und naturverträgliche Sportentwicklung, etwa wie Wintersport sich auf die Tierwelt auswirkt und wie wir unseren Einfluss verringern können.

Ernährung und Biodiversität
Professor Dr. Carola Pekrun, Hochschule Nürtingen-Geislingen
Eine Förderung der biologischen Vielfalt auf landwirtschaftlichen Betrieben hängt davon ab, ob die Gesellschaft bereit ist, den Verlust an Effizienz finanziell auszugleichen. Gleichzeitig ist landwirtschaftliche Nutzfläche in Deutschland nicht ausreichend, um unsere Versorgung mit Nahrungs- und Futtermitteln zu gewährleisten.

Von Pilzen und Menschen: Pilzliche Biodiversität im Wald
Professor Dr. Angela Siemonsmeier, Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg
Die Beziehung zwischen Menschen und Pilzen reicht bis zu den Anfängen der Menschheitsgeschichte zurück. Auch heute ist die Faszination für die geheimnisvollen Fadenwesen ungebrochen, die Nahrung sein können, Heilmittel, halluzinogene Drogen oder tödliche Gifte. In diesem Vortrag beschäftigen wir uns mit Pilzen als zentralem aber wenig erforschtem Teil der Wald-Biodiversität.