Umweltminister Franz Untersteller: „Die Rückkehr des Wolfes im Schwarzwald ist eine große Herausforderung. Eine intensive Kommunikation ist daher notwendig, um Bürgerinnen und Bürger und auch die Verwaltungen umfassend zu informieren“
Das Umweltministerium hat heute (01.02.) in einer Online-Veranstaltung die Landrätinnen und Landräte, Bürgermeisterinnen und Bürgermeister sowie Abgeordnete des Landtags aus dem Schwarzwald über das aktuelle Wolfsmanagement des Landes Baden-Württemberg informiert. Anlässlich der Ausweitung des Fördergebiets Wolfprävention hatte bereits im September vergangenen Jahres eine erste Veranstaltung zu diesem Thema stattgefunden. Aufgrund des großen Interesses bot das Landesministerium nun eine Nachfolgeveranstaltung an.
Nachdem im Sommer 2020 der zweite Wolf im Schwarzwald als resident nachgewiesen worden ist, gehört nun der gesamte Schwarzwald zum so genannten Fördergebiet Wolfprävention. „Der Wolf ist nach Baden-Württemberg zurückgekehrt. Dieser neuen Situation haben wir uns zu stellen. Dabei müssen wir die Bürgerinnen und Bürger sowie die Weidetierhalterinnen und -halter im Schwarzwald mitnehmen und unterstützen. Dabei spielen die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, Landrätinnen und Landräte, die Regierungspräsidien und Landtagsabgeordneten eine wichtige Rolle“, betonte Umweltminister Franz Untersteller bei der Eröffnung der Veranstaltung.
Insbesondere die Weidetierhaltenden im Schwarzwald stelle die Wiederbesiedelung durch den Wolf vor große Herausforderungen. Beratung und Herdenschutzförderung seien daher wichtige Bestandteile des Wolfsmanagements des Landes. Das Umweltministerium setze sich darüber hinaus auch für eine Verbesserung der betriebswirtschaftlichen Gesamtsituation der Schäfereien unter anderem durch Einführung einer Weidetierprämie ein.
Land unterstützt beim Herdenschutz großzügig
„Als Land haben wir uns frühzeitig mit der Rückkehr des Wolfes auseinandergesetzt und insbesondere unsere Bemühungen für den Herdenschutz ausgebaut“, sagte der Umweltminister. So bekommen Weidetierhalterinnen und -halter für Schafe, Ziegen, Gehegewild, Lamas/Alpakas sowie Abkalbe-/Abfohlweiden innerhalb des Fördergebiets Wolfsprävention die Materialkosten für wolfsabweisende Elektrozäune sowie die Aufrüstungsarbeiten bei bestehenden Zäunen vollständig erstattet. Installationskosten bei Neuerrichtungen werden zu 50 Prozent gefördert. Die mit der Pflege und Errichtung wolfsabweisender Zäune verbundenen Arbeitskosten können zudem teilweise bereits über Landschaftspflegeverträge finanziert und der Unterhalt von zertifizierten Herdenschutzhunden mit 1920 Euro jährlich gefördert werden.
Das Land strebt hier weitergehende Fördermöglichkeiten an und setzt sich dafür auch bei der EU-Kommission ein. Über den von einer Trägergemeinschaft verwalteten Ausgleichsfonds Wolf beteiligt sich das Land finanziell dabei, den Wert von getöteten Nutztieren zu ersetzen. Kosten für die Tierkörperbeseitigung sowie für eventuell anfallende Tierarztkosten oder Kosten für Medikamente bei verletzten Tieren werden mittels des Fonds ebenfalls erstattet.
„Zudem begleiten wir diese Maßnahmen mit einem intensiven Kommunikationsprozess. In Veranstaltungen wie heute informieren wir umfassend über das Thema Wolf in Baden-Württemberg und gehen umgehend auf konkrete Fragen ein“, ergänzte Minister Untersteller. So beinhalte das Programm der Informationsveranstaltung neben Vorträgen zur Herdenschutzberatung und Förderung auch Präsentationen mit generellen Informationen zum Wolf sowie zum Wolfsmonitoring des Landes. Neben Informationsveranstaltungen für Mandatsträgerinnen und Mandatsträger haben im November 2020 auch Online-Informationsveranstaltungen für interessierte Bürgerinnen und Bürger im Schwarzwald stattgefunden. Aufbauend auf diesen guten Erfahrungen werde es in diesem Jahr auch für die Bevölkerung weitere Informationsveranstaltungen geben, kündigte Untersteller an.