Unwetterkatastrophe

Umweltministerin Thekla Walker zur Unwetterkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen

Rheinland-Pfalz, Trier: Straßenzüge in Trier Quint sind nach den verheerenden Regenfällen noch überschwemmt.
Rheinland-Pfalz, Trier: Straßenzüge in Trier Quint sind nach den verheerenden Regenfällen noch überschwemmt.

„Es sind furchtbare Nachrichten und Bilder aus Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen. Unsere Gedanken sind bei den Opfern und deren Angehörigen und bei allen, die jetzt darum kämpfen, Menschen zu retten“, sagte Umweltministerin Thekla Walker heute (16.07.) Vormittag. „Die Ereignisse sind umso erschütternder, als sie deutlich machen, wie verletzlich wir auch in Deutschland sind und wie trügerisch die Sicherheit ist, in der wir uns häufig wähnen.“

Es gehe jetzt darum, zu helfen und den Betroffenen beizustehen, sagte Walker weiter. Solidarität, Mitgefühl und konkrete Unterstützung sind gefragt. Aber wir müssten uns auch eingestehen, dass diese Katastrophe eine erneute Warnung ist: „Der Klimawandel wird zu einer Klimakatastrophe, hier mitten in Deutschland, wenn wir nicht schnell und massiv gegensteuern. Zum einen mit Vorsorge und Schutzmaßnahmen, zum anderen mit konsequentem Klimaschutz.“

Walker rief die Kommunen in Baden-Württemberg auf, sich verstärkt mit den Risiken durch Hochwasser und Starkregen zu beschäftigen und die zahlreichen Unterstützungs- und Förderangebote des Landes für diese Bereiche wahrzunehmen.

In den vergangenen 10 Jahren habe das Land seine Mittel für Hochwasserschutzmaßnahmen an den Landesgewässern (Gewässer I. Ordnung) mehr als verdreifacht. Waren es 2011 noch rund 19 Millionen Euro, sind es in diesem Jahr über 66 Millionen Euro.

Darüber hinaus beteiligt sich das Land sowohl an investiven Hochwasserschutzmaßnahmen in den Kommunen, wie zum Beispiel dem Bau von Hochwasserrückhaltebecken, als auch an Flussgebietsuntersuchungen und Konzepten zum wasserwirtschaftlichen Management von Starkregenereignissen mit bis zu 70 Prozent der förderfähigen Kosten.
Außerdem bietet das Land auf verschiedenen Portalen umfangreiches Informations- und Kartenmaterial an, um Kommunen, Unternehmen und Bürgerinnen und Bürger über Risiken zu informieren und frühzeitig vor Hochwasserereignissen warnen zu können.

Ergänzende Informationen

Detaillierte Informationen zu den Aktivitäten des Landes in den Bereichen Hochwasserschutz und Starkregenrisikomanagement und zur aktuellen Lage erhalten sie über das Portal www.hochwasserbw.de.

Im Leitfaden „Kommunales Starkregenrisikomanagement in Baden-Württemberg“ bekommen die Kommunen Hilfe bei der Planung, Erstellung und Umsetzung eines auf ihr Gebiet angepassten Starkregenrisiko-Vorsorgekonzepts.

Die Leitlinie „Strategie zur Minderung von Hochwasserrisiken in Baden-Württemberg“ wurde 2014 überarbeitet und mit den Vorgaben der europäischen Hochwasserrisikomanagement-Richtlinie (HWRM-RL) synchronisiert.

Mit den Hochwassergefahrenkarten liegen an knapp 12.000 Kilometern Gewässer wichtige Informationen für die Öffentlichkeit und die Verwaltung vor. Die Karten stellen die Überflutungsflächen und Überflutungstiefen für drei verschiedene Hochwasserszenarien (ein häufiges und ein mittleres Ereignis sowie ein Extremereignis) dar.

Die Hochwasservorhersagezentrale der LUBW stellt Messwerte zu aktuellen Wasserständen und Abflüssen bereit, veröffentlicht Lageberichte und erstellt Vorhersagen zum Verlauf des Hochwassers.