Sommertour 2019

Umweltminister Franz Untersteller in Braunsbach: „Angesichts des Klimawandels kommt einem landesweiten Starkregenrisikomanagement eine zentrale Rolle zu.“

Warnschild: Klimawandel

Im Rahmen seiner diesjährigen Sommertour durch Baden-Württemberg hat Umweltminister Franz Untersteller heute (02.08.) in Braunsbach (Landkreis Schwäbisch Hall) Station gemacht. Er informierte sich dort über die Aktivitäten zum Hochwasserschutz und das kommunale Starkregenrisikomanagement. 

„Im Zuge des Klimawandels müssen wir vermehrt mit Extremwetterereignissen rechnen“, sagte der Minister. „Um Schäden durch Überflutungen so weit als möglich zu vermeiden, kommt einem landesweiten Starkregenrisikomanagement eine zentrale Rolle zu. Es muss in der Hochwasserstrategie des Landes einen festen Platz bekommen.“ Dabei gehe es auch darum, das Gefährdungspotenzial durch die sogenannte Geschiebefracht – also Schutt und Geröll – in den Blick zu nehmen, so Untersteller weiter. 

Braunsbach wurde Ende Mai 2016 von überaus starken Niederschlägen heimgesucht, die zu katastrophalen Überflutungen geführt hatten. Auch aufgrund der extrem hohen Geschiebefracht waren immense Schäden an den Häusern und der Infrastruktur der Gemeinde zu beklagen.

Geschiebefrachten beim Starkregenrisikomanagement mitdenken

Anlässlich des verheerenden Ereignisses in Braunsbach hat das Regierungspräsidium Stuttgart gemeinsam mit dem Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau beim Regierungspräsidium Freiburg das Themenfeld Geschiebemanagement im Zusammenhang mit zunehmend häufigeren Starkregenereignissen erstmals intensiver untersucht. In diesem Zusammenhang erarbeitet eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe in einem Pilotprojekt eine Methodik zur Erarbeitung von Geschiebepotentialkarten mit Risikobewertungselementen.

„Dieses Projekt ist in seiner Größe und Art in Deutschland einmalig“, betonte Franz Untersteller. „Es war nur möglich aufgrund der hervorragenden Datenlage, die in den vergangenen Jahren im Bereich Geologie und Wasserwirtschaft gemeinsam aufgebaut wurde.“ Die in dem Projekt erarbeitete Methodik solle nun in das landesweite Starkregenrisikomanagement integriert werden, erläuterte der Minister. „In rund drei Jahren wollen wir soweit sein und den Planern und Unteren Wasserbehörden eine Geschiebepotentialkarte für Baden-Württemberg zur Verfügung stellen.“

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Ergänzende Information

In der interdisziplinären Arbeitsgruppe haben Vertreterinnen und Vertreter des Regierungspräsidiums Stuttgart, der Kommune, der Unteren Wasserbehörde im Landratsamt Schwäbisch Hall, des Landesamts für Geologie, Rohstoffe und Bergbau beim Regierungspräsidium Freiburg, der Universität Tübingen sowie diverser Planungsbüros mitgewirkt.