„Wir müssen die Lebensräume heimischer Arten vernetzen, um biologische Vielfalt im Land zu erhalten“
Der baden-württembergische Umweltminister Franz Untersteller hat heute (09.10.) im Rahmen seiner Biodiversitätstour das Stillgewässer in den Riedwiesen oberhalb des Naturbads Aachtal in der Gemeinde Rielasingen-Worblingen (Landkreis Konstanz) besucht. In einem 2,1 Hektar großen Projektgebiet liegt das 0,8 Hektar große Stillgewässer eingebettet in Feuchtwiesen. Es ist Bestandteil des Biotopverbunds Bodensee. Angelegt wurde es durch die Heinz Sielmann Stiftung, an der Finanzierung war unter anderem die Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg mit rund 82.000 Euro beteiligt.
„Es ist eine unserer zentralen Aufgaben, die Natur- und Kulturlandschaft für zukünftige Generationen zu bewahren und damit unsere Lebensgrundlagen zu erhalten“, sagte Umweltminister Untersteller bei seinem Besuch. „Biotope wie hier in Worblingen bieten die so wichtigen Lebensräume für unsere heimische Flora und Fauna – in diesem Falle für zum Beispiel Vögel, Libellen, Amphibien, Heuschrecken und Fledermäuse.“
Das Land Baden-Württemberg nehme seine Verantwortung beim Kampf gegen den Verlust der biologischen Vielfalt ernst, unterstrich der Minister. Der landesweite Biotopverbund habe dabei zentrale Bedeutung. „So schaffen wir ein landesweites Netz von Lebensräumen, die miteinander verbunden sind. Heimische Arten können sich untereinander austauschen und haben die Chance, sich auszubreiten“, erläuterte Franz Untersteller.
Für die Stiftung Naturschutzfonds sei der Biotopverbund ein ausgesprochen wichtiges Thema, erläuterte die Geschäftsführerin der Stiftung, Stephanie Rebsch: „Wir fördern und begleiten den Aufbau des Biotopverbundes im Rahmen von Modellprojekten, Forschungs- und Bildungsvorhaben sowie durch die Schaffung, Sicherung und Aufwertung von Biotopen auf der Grundlage des landesweiten Biotopverbundplanes“, so Rebsch. „Im Biotopverbund Bodensee waren es bisher acht Projekte in Trägerschaft von Städten und Gemeinden, dem Landratsamt Bodenseekreis sowie der Heinz Sielmann Stiftung. Die Umsetzung erfolgt unter Beteiligung zahlreicher Akteure. Insgesamt rund 410.000 Euro haben wir dafür zur Verfügung gestellt. Diese konstruktive Zusammenarbeit zur Förderung der Biodiversität wünschen wir uns auch verstärkt in anderen Regionen in Baden-Württemberg.“
„Sielmanns Biotopverbund Bodensee ist heute in ganz Deutschland und über Ländergrenzen hinweg Vorbild für viele weitere Maßnahmen zur Förderung und zum Schutz der biologischen Vielfalt“, ergänzte Michael Beier, Vorstandsvorsitzender der Heinz Sielmann Stiftung. „Nur gemeinsam mit engagierten Partnern aus der Region, wie etwa den Städten und Gemeinden, den Landkreisen, der Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg und anderen Naturschutzverbänden, konnte der Biotopverbund mit mittlerweile 131 Einzelmaßnahmen an 44 Standorten zur Erfolgsgeschichte werden. Der Erfolg gibt uns Recht und so konnten wir in den letzten beiden Jahren unseren Einsatz – auch dank einer Förderung des Landes Baden-Württemberg – auf den Nachbarlandkreis Ravensburg ausweiten.“
Weitere Informationen
Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg: Biotopverbund Bodensee