Die regenerative Stromerzeugung ist in Baden-Württemberg entgegen dem Bundestrend leicht gestiegen, um vier Prozent auf 18,9 Terawattstunden (TWh). Deutlich gewachsen ist nach dem pandemiebedingten Rückgang 2020 die Stromerzeugung insgesamt. Das führt dazu, dass der Anteil der erneuerbaren Energien an der Bruttostromproduktion im vergangenen Jahr von 41 auf 37 Prozent zurückgegangen ist.
Massiver Ausbau der erneuerbaren Energien notwendig
„Es geht viel zu langsam mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien voran“, sagte Energiestaatssekretär Andre Baumann heute (11.05.) in Stuttgart. Die Zahlen und Fakten, die das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) zusammengestellt hat, seien unbefriedigend, fügte Baumann hinzu: „Wir müssen die Wind- und Solarenergie im Land sehr viel kraftvoller und schneller ausbauen als bisher. Einerseits, um schädliche Treibhausgasemissionen drastisch einzusparen, damit wir unsere Klimaschutzziele erreichen können. Und andererseits, um uns aus der fossilen Energieabhängigkeit Russlands zu befreien.“ Auch aus industriepolitischer Sicht sei ein massiver Ausbau der erneuerbaren Energien im Land dringend notwendig.
Aus diesem Grund sei es sehr bedauerlich, dass im vergangenen Jahr angesichts der verstärkten Stromnachfrage mehr Steinkohle zur Stromerzeugung eingesetzt worden ist. „Wir brauchen stattdessen einen höheren Anteil der Erneuerbaren an der Strom- und Wärmeerzeugung“, sagte Baumann. Damit mehr Anlagen für Wind und Photovoltaik im Land gebaut werden können, muss die Dauer der Genehmigungsverfahren deutlich reduziert werden. Auf allen Ebenen.
Landesregierung arbeitet an disruptiven Lösungen
Dazu beitragen soll im Land die im vergangenen Herbst eingesetzte „Task Force Erneuerbare Energien“. Baumann betonte: „Die Task Force kann aber nicht zaubern, die Ergebnisse werden erst in ein paaren Jahren sichtbar sein. Wir brauchen die Wind- und Solaranlagen aber so schnell wie möglich. Deshalb arbeiten wir in der Landesregierung gerade an disruptiven Lösungen.“
Nach dem ersten Lockdown 2020 ist zudem im vergangenen Jahr der Bruttostromverbrauch von 65,8 auf 69,6 TWh gestiegen, sodass der Anteil der erneuerbaren Energien auch beim Bruttostromverbrauch von 27,6 Prozent auf 27,1 Prozent gesunken ist.