Umweltminister Franz Untersteller: „Tauberbischofsheim ist ein gutes Beispiel dafür, dass wir den Schutz der Bürgerinnen und Bürger vor einem Hochwasser in Zeiten des Klimawandels verstärken müssen.“
Mit einem Spatenstich hat Umweltminister Franz Untersteller heute (03.04.) die Bauarbeiten für den 1. Bauabschnitt der Hochwasserschutzmaßnahmen in Tauberbischofsheim offiziell gestartet. Die Kosten für die geplanten Maßnahmen, darunter Dämme, Mauern sowie Hochwasserschutzwände, belaufen sich auf rund 2,9 Millionen Euro. Hiervon trägt das Land 2 Millionen Euro, die Stadt beteiligt sich mit 900.000 Euro.
„Gerade in Zeiten des Klimawandels müssen wir den Schutz der Bürgerinnen und Bürger vor den Folgen eines Hochwassers weiter intensivieren“, sagte der Umweltminister. Ein Hochwasser wie im Frühsommer 2013 oder außergewöhnlich starke Regenfälle wie im Frühsommer 2016 könnten Menschenleben fordern und Schäden in Milliardenhöhe verursachen. „Daher berücksichtigt das Land bei Planungen zum Hochwasserschutz einen Klimaänderungsfaktor.“ Zu einem Hochwasser, wie es statistisch einmal in hundert Jahren vorkommen kann, unterstellt das Land einen um 15 Prozent höheren Wasserabfluss.
Natürlich könne auch damit das Hochwasser selbst nicht verhindert werden, betonte Untersteller weiter. „Aber wir können Vieles tun, um die Schäden so gering wie möglich zu halten.“ Hierzu gehörten Maßnahmen der Hochwasservorsorge, wie aktuelle Alarm- und Einsatzpläne, das Flutinformations- und Warnsystem FLIWAS oder die Hochwasservorhersagezentrale in Karlsruhe, aber auch ein vorausschauendes Flächenmanagement von Städten und Gemeinden, das die für den Hochwasserschutz benötigten Flächen von einer Bebauung freihält. „Zur umfassenden Hochwasserschutzstrategie des Landes gehören auch technische Maßnahmen wie hier in Tauberbischofsheim“, sagte der Minister. „Hierfür stellen wir den Städten und Gemeinden jedes Jahr Finanzmittel von rund 60 bis 70 Millionen Euro bereit.“
Regierungspräsident Wolfgang Reimer betonte, dass Hochwasserschutz mehr sei als der Bau von technischen Anlagen: „In Tauberbischofsheim wird deutlich, dass wir nicht nur den Hochwasserschutz oder nur die Ökologie im Fokus haben, sondern eine ganzheitliche Betrachtung der Gewässer. Es geht darum, das Leben an den Gewässern sicherer und gleichzeitig besser erlebbar zu machen, aber auch der Natur Raum zu geben.“