Umweltminister Franz Untersteller: „Die wichtige Arbeit für den Erhalt einer intakten Natur steigert die Akzeptanz der Landwirtschaft und sichert ihr eine verlässliche Einkommensquelle.“
Umwelt- und Naturschutzminister Franz Untersteller hat heute (26.03.) in Stuttgart die große Bedeutung sowie die Chancen einer natur- und umweltverträglichen Landwirtschaft betont: „Die kleinteilige bäuerliche Landwirtschaft in Baden-Württemberg ist ein kostbarer Schatz, den wir gemeinsam hüten sollten“, sagte Untersteller bei einem Treffen mit Vertretern des Bauernverbandes Schwäbisch Hall-Hohenlohe-Rems, darunter vielen jungen Landwirten. Die Landwirtschaft im Land brauche eine gute Zukunft, damit sie ihren unverzichtbaren Beitrag für eine gesunde Umwelt und eine intakte Natur in Baden-Württemberg leisten könne.
„Mit ihrer Arbeit haben unsere Bäuerinnen und Bauern die vielfältigen und artenreichen Kulturlandschaften in Baden-Württemberg mitgeprägt“, betonte der Minister. Allerdings nehme die Artenvielfalt insbesondere auf landwirtschaftlich intensiv genutzten Flächen immer weiter ab. „Dafür müssen wir gemeinsam mit den Bäuerinnen und Bauern eine Lösung finden. Hiervon profitieren sowohl die Biologische Vielfalt als auch die bäuerlichen Betriebe im Land.“
Landwirtschaft profitiert von Landschaftspflegerichtlinie
Das Umweltministerium könne zwar nicht alleine die ökonomischen Probleme der Landwirtschaft lösen, aber es fördere die öffentlichen Leistungen der Landwirte mit der Landschaftspflegerichtlinie in beträchtlichem Umfang, sagte Untersteller. „Der Natur- und Umweltschutz bietet den Landwirtinnen und Landwirten gute Möglichkeiten, ein Einkommen zu generieren und zugleich die Akzeptanz ihrer wichtigen Arbeit zu verbessern.“
So erhalten rund 6.000 Landwirtinnen und Landwirte in Baden-Württemberg insgesamt 20 Millionen Euro im Jahr, damit sie ihre Äcker, Wiesen und Weiden extensiver nutzen und pflegen. Darüber hinaus erhalten über 1.000 landwirtschaftliche Betriebe im Land insgesamt 15 Millionen Euro jährlich für das Öffnen von zugewachsenen Flächen, die Pflege und Sanierung von Biotopen wie Hecken und Gehölzen sowie für Artenschutzmaßnahmen.
Daneben profitiert überwiegend die Landwirtschaft von jährlich 2,5 Millionen Euro, die das Umweltministerium für Investitionen wie Zäune, Ställe oder Lehrpfade, die dem Naturschutz dienen, bereitstellt. „Auch der überwiegende Teil der Mittel für das zunächst auf zwei Jahre angelegte Sonderprogramm zur Stärkung der Biologischen Vielfalt in Höhe von 36 Millionen Euro kommt unseren landwirtschaftlichen Betrieben zugute“, betonte Naturschutzminister Untersteller.
Aufwuchs der Naturschutzmittel
Untersteller erinnerte daran, dass das Land die Haushaltsmittel für den Naturschutz in den letzten Jahren von rund 30 Millionen Euro im Jahr 2011 kontinuierlich auf aktuell über 75 Millionen Euro um ein Vielfaches erhöht habe. „Im Haushalt für das Jahr 2019 sind über 80 Millionen Euro für den Erhalt der Biodiversität in der Kulturlandschaft oder den Schutz artenreicher Lebensräume wie seltene Moore oder Flachlandmähwiesen vorgesehen“, so Umwelt- und Naturschutzminister Untersteller weiter.