Sonderprogramm zur Stärkung der biologischen Vielfalt

Land unterstützt Wiederherstellung von Streu- und Nasswiesen im Naturschutzgebiet „Blochinger Ried“

Umweltstaatssekretär Andre Baumann: „Die Maßnahmen fördern die Entwicklung moortypischer Vegetation und verbessern die Lebensbedingungen für hochgefährdete Arten.“

Umweltstaatssekretär Andre Baumann hat sich heute (21.09.) im Naturschutzgebiet „Blochinger Ried“ (Landkreis Sigmaringen) darüber informiert, welche konkreten Maßnahmen zur Erweiterung von Streu- und Nasswiesen dort mit Mitteln des Sonderprogramms des Landes zur Stärkung der biologischen Vielfalt umgesetzt werden.

„Die Stärkung der biologischen Vielfalt ist eine der dringendsten Aufgaben der Naturschutzpolitik der nächsten Jahre und Jahrzehnte“, sagte Baumann bei seinem Besuch im Moor bei Mengen. Mit dem Sonderprogramm setze die Landesregierung wichtige Impulse, um die Vielfalt der heimischen Tier- und Pflanzenarten und die für das Land typischen Kultur- und Naturlandschaften zu erhalten, so der Staatssekretär weiter. „Wir sind beim Schutz der biologischen Vielfalt auf dem richtigen Weg, aber noch nicht am Ziel. Um dieses Ziel zu erreichen, werden in dieser Legislaturperiode die Mittel für den Naturschutz von 60 auf 90 Millionen Euro pro Jahr erhöht. Dazu kommt zusätzlich das Sonderprogramm zur Stärkung der biologischen Vielfalt mit weiteren 36 Millionen Euro in den Jahren 2018 und 2019.“ Einen solchen Mittelzuwachs im Naturschutz habe es noch nie in einem anderen Bundesland gegeben.

Streu- und Nasswiesen sind aufgrund ihrer reichhaltigen Flora und Fauna sehr wertvolle Lebensräume. Im Naturschutzgebiet „Blochinger Ried“ sind diese ursprünglichen, ausgedehnten Wiesen durch eine intensivere Bewirtschaftung oder durch die Nutzungsaufgabe und anschließende Verbuschung weitgehend verloren gegangen. Mittlerweile haben die Wiesen ihre ehemals große landwirtschaftliche Bedeutung als Stalleinstreu verloren und werden durch Nährstoffeinträge beeinträchtigt. So droht wichtiger Lebensraum für zahlreiche seltene und gefährdete Tier- und Pflanzenarten verloren zu gehen.

Mit Mitteln des Sonderprogramms zur Stärkung der biologischen Vielfalt befreit das Regierungspräsidium Tübingen die Streuwiesen im Naturschutzgebiet „Blochinger Ried“ gezielt von Büschen und Wurzelstöcken. Die bestehenden Streuwiesen werden mit einer Spezialmähraupe gepflegt. Andre Baumann zeigte sich erfreut und erleichtert: „Die Wiederherstellung der Nass- und Streuwiesen trägt zur Entwicklung moortypischer Vegetation bei und verbessert die Lebensbedingungen für hochgefährdete Arten.“ Dies sei eine sehr gute Nachricht für Kornweihe, Bekassine und Kiebitz und viele seltene Heuschrecken-, Schmetterlings- und Libellenarten, die auf den Lebensraum im „Blochinger Ried“ angewiesen sind.

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