Regenwasserbehandlung

Land fördert Nachrüstung von elf Regenüberlaufbecken in Horb mit mehr als 630.000 Euro

Stadt Horb am Neckar
Stadt Horb am Neckar

Umweltministerin Thekla Walker: „Ein wichtiger Schritt, um die Wasserqualität im Neckar zu verbessern“

Die Stadt Horb im Landkreis Freudenstadt erhält von der baden-württembergischen Landesregierung 633.900 Euro, um die Regenüberlaufbecken im Stadtgebiet zu modernisieren.

Dabei werden die Messeinrichtungen bei elf Regenüberlaufbecken sowie die Anbindungen an eine Fernüberwachung nachgerüstet. Die Nachrüstungen sind erforderlich, um die Regenwasserbehandlung zu verbessern und die Voraussetzung zu schaffen, dass künftig weniger mit Regenwasser verdünntes Abwasser in die Gewässer eingeleitet wird. Die Nachrüstung der Becken soll bis Ende 2024 abgeschlossen sein.

„Mit diesem Landeszuschuss und den Investitionen der Stadtentwässerung Horb können alle Regenwasser-Behandlungsanlagen auf den neuesten Stand der Technik gebracht werden“, sagte Umweltministerin Thekla Walker heute (06.07.) in Stuttgart.

So könne künftig das stärker belastete Regenwasser gezielt über Fernwirktechnik den Kläranlagen zugeführt werden. „Das ist ein wichtiger und notwendiger Schritt, um die Wasserqualität im Neckar zu verbessern“, betonte Walker. Das sei eine gute Nachricht für die Bürgerinnen und Bürger sowie die Umwelt im Raum Horb.

Ergänzende Informationen

Die Stadt Horb betreibt ein rund 200 Kilometer langes Kanalnetz, um das anfallende Abwasser abzuleiten. Dazu gehören auch 15 Regenüberlaufbecken zur Regenwasserbehandlung.

Die Ableitung erfolgt aufgrund der Topografie zu verschiedenen Kläranlagen. Das anfallende Abwasser fließt in den jeweiligen Stadtteilen zur Reinigung folgenden Kläranlagen zu:

  • Ahldorf und Mühlen zur Kläranlage Mühlen
  • Bildechingen, Horb, Ihlingen, Isenburg, Nordstetten, Rexingen, Industriegebiet zur Zentralkläranlage Horb
  • Dettingen, Dettlingen, Dießen und Bittelbronn zur Kläranlage Dettingen des AZV Haugenstein
  • Altheim, Grünmettstetten und Talheim zur Kläranlage Nagold
  • Dettensee und Mühringen zur Kläranlage Mühringen des AZV Eyachtal
  • Betra zur Kläranlage Unteres Glattal

Bei einem stärkeren Regenereignis kann in Mischwasserkanalisationen nicht die gesamte Abwassermenge zur Behandlung einer Kläranlage zugeführt werden, da dies sowohl die Kanäle als auch die Verfahrenstechnik der Kläranlagen überfordern würde. Daher wird in so genannten Regenüberlaufbecken und anderen Anlagen zur Regenwasserbehandlung vorzugsweise der erste Schmutzabtrag zwischengespeichert und nach dem Regenereignis verzögert zur Kläranlage abgeleitet.

Auf diese Weise wird das darüber hinaus ankommende Abwasser („Mischwasser“) durch das Regenwasser so stark verdünnt, dass die Konzentrationen an Schadstoffen deutlich gesenkt werden können. Dieses im Regenfall nicht ableitbare und nicht mehr speicherbare Mischwasser wird dann direkt in nahegelegene Gewässer eingeleitet.