Mit über einer Million Euro fördert das Land die Modernisierung von 18 Regenentlastungsanlagen der Gemeinde Kupferzell im Landkreis Hohenlohekreis. Regenüberlaufbecken leisten einen wichtigen Beitrag, um Nähr- und Schadstoffe aus Siedlungsgebieten in Gewässer zu verringern.
Die Gemeinde Kupferzell im Hohenlohenkreis erhält von der baden-württembergischen Landesregierung 1.072.600 Euro, um 18 Regenüberlaufbecken im Einzugsgebiet zu modernisieren. Ziel der Maßnahme ist es, die Regenüberlaufbecken mit Messeinrichtungen auszurüsten, um das Betriebs- und Entlastungsverhalten zu erfassen. Zur besseren Überwachung und Steuerung der Regenüberlaufbecken soll Fernwirktechnik installiert werden, damit können die Regenüberlaufbecken auch aus einer räumlichen Distanz kontrolliert werden. Die Maßnahme soll bis Anfang 2025 abgeschlossen sein.
„Die Regenüberlaufbecken der Gemeinde Kupferzell mit modernster Technik auszustatten, ist eine lohnenswerte Investition in die Zukunft, die die Menschen und die Umwelt dort nachhaltig schützt“, sagte Umweltministerin Thekla Walker heute (17.08.) in Stuttgart. „Die Regenüberlaufbecken leisten neben den Kläranlagen den wichtigsten Beitrag, um Nähr- und Schadstoffe aus Siedlungsgebieten in Gewässer zu verringern,“ fügte Walker hinzu. Mit Hilfe der Fernwirktechnik könne künftig das stärker belastete Regenwasser gezielter behandelt oder den Kläranlagen zugeführt werden.
Ergänzende Informationen
Die Gemeinde Kupferzell betreibt insgesamt zwei Kläranlagen. Im Einzugsgebiet der Sammelkläranlage Kupferzell liegen insgesamt 20 Regenentlastungsanlagen und an die Kläranlage Kupferzell-Süd sind acht Regenentlastungsanlagen angeschlossen.
Bei einem stärkeren Regenereignis kann in Mischwasserkanalisationen nicht die gesamte Abwassermenge zur Behandlung einer Kläranlage zugeführt werden, da dies sowohl die Kanäle als auch die Verfahrenstechnik der Kläranlagen überfordern würde. Daher wird in sogenannten Regenüberlaufbecken und anderen Anlagen zur Regenwasserbehandlung vorzugsweise der erste Schmutzabtrag zwischengespeichert und nach dem Regenereignis verzögert zur Kläranlage abgeleitet.
Auf diese Weise wird das darüber hinaus ankommende Abwasser („Mischwasser“) durch das Regenwasser so stark verdünnt, dass die Konzentrationen an Schadstoffen deutlich gesenkt werden können. Dieses im Regenfall nicht ableitbare und nicht mehr speicherbare Mischwasser wird dann direkt in nahegelegene Gewässer eingeleitet.