Umwelt- und Energieminister Franz Untersteller: „Der Anlage ist ein Musterbeispiel für klimafreundliche Strom- und Wärmeversorgung.“
„Um bei der Energiewende weiter voranzukommen, brauchen wir innovative Ideen. Und Menschen, die diese Ideen engagiert und konsequent umsetzen“, betonte Umwelt- und Energieminister Franz Untersteller heute (05.08.) im Rahmen der Besichtigung des hybriden Heizkraftwerks an der Hochschule der Polizei in Biberach. „Hierzulande gibt es erfreulicherweise viele solcher Menschen.“
Es seien sowohl einzelne Personen als auch Gruppen, Institutionen, Verwaltungen oder Unternehmen, die Beispielhaftes, Erfolgreiches und Nützliches für die Energiewende leisteten, erläuterte der Minister. „Dazu gehört auch die SüdWestStrom GmbH, die das hybride Heizkraftwerk hier in Biberach initiiert und umgesetzt hat. Die Anlage ist ein hervorragendes Beispiel für klimafreundliche Strom- und Wärmeversorgung und darf sich daher völlig zu Recht als ‚Ort voller Energie‘ bezeichnen.“
Franz Untersteller dankte dem ehemaligen Geschäftsführer der SüdWest-Strom GmbH und Treiber des Projekts, Herrn Dr. Friedrich Weng für sein Engagement und überreichte ihm die Auszeichnungsplakette „Hier wird die Energiewende gelebt“.
Die Auszeichnung von „Orten voller Energie“ ist ein Baustein des Kommunikationskonzeptes der Landesregierung zur Energiewende in Baden-Württemberg. „Damit machen wir deutlich, dass bei uns im Land über die Energiewende nicht nur diskutiert, sondern aktiv umgesetzt wird“, sagte Untersteller.
Ergänzende Informationen
Das hybride Heizkraftwerk in Biberach dient der Wärmeversorgung der Polizeihochschule und sorgt für den Ausgleich des öffentlichen Stromnetzes. Nach dem Prinzip eines hybriden Blockheizkraftwerks kann die benötigte Wärme alternativ durch Einsatz von elektrischer Energie in einer Wärmepumpe beziehungsweise in einem Elektrokessel erzeugt werden oder über Kraft-Wärme-Kopplung mit den Gasmotoren der zwei in Biberach installierten Blockheizkraftwerke.
Wie bei anderen Stromspeicher-Systemen wird überschüssiger Strom aus dem öffentlichen Netz aufgenommen und in Zeiten hohen Bedarfs in das öffentliche Netz eingespeist. Das bei der elektrischen Wärmeerzeugung eingesparte Erdgas wird in der Erdgas-Infrastruktur gespeichert und bei Strommangel in den Blockheizkraftwerken der Hochschule zur Strom- und Wärmeerzeugung genutzt. Damit kann die schwankende Stromerzeugung aus Wind- und Solaranlagen ausgeglichen werden.
In den ersten drei Jahren hat sich der Primärenergieeinsatz für den Strom- und Wärmebezug an der Polizeihochschule bei konstantem Bedarf um rund 38 Prozent reduziert. Hochrechnungen lassen erwarten, dass der fossile Energiebedarf durch die Verwertung von regenerativen Stromüberschüssen bis zum Jahr 2050 um etwa 80 Prozent sinken werde. Zum Vergleich: die üblichen wärmegeführten KWK-Anlagen bringen gegenüber konventioneller Strom- und Wärmegewinnung eine Einsparung fossiler Primärenergie um 5 bis 15 Prozent.