Klimawandel

Die Kooperation „Klimaveränderung und Konsequenzen für die Wasserwirtschaft“ veröffentlicht Monitoringbericht 2021

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02.08.2021: Rheinland-Pfalz, Bad Neuenahr-Ahrweiler: Weggeschwemmte Versorgungsleitungen liegen am Ufer der Ahr gegenüber dem Kurhaus.

Bericht der KLIWA zeigt, dass der Klimawandel weiter deutlich voranschreitet

Die Kooperation „Klimaveränderung und Konsequenzen für die Wasserwirtschaft (KLIWA)“ der Länder Baden-Württemberg, Bayern und Rheinland-Pfalz sowie des Deutschen Wetterdienstes (DWD) hat den Monitoringbericht 2021 veröffentlicht. Die Verlängerung des Beobachtungszeitraums um weitere fünf Jahre, von 2016 bis 2020, zeigt die Fortentwicklung vieler Trends der vergangenen Monitoringberichte, aber auch den deutlichen Einfluss der warmen Jahre im 21. Jahrhundert.

In dem nun hinzukommenden Zeitraum traten Extremereignisse, wie das Trockenjahr 2018 mit markanten Niedrigwasserabflüssen, aber auch viele Starkregenereignisse und mehrere Hochwasserereignisse mit großem Schadenspotenzial auf. Trauriger Höhepunkt waren die extremen Hochwasser in Westdeutschland im Juli 2021 mit vielen Todesopfern, zerstörten Häusern, Straßen und Brücken sowie großflächigen Überschwemmungen. Diese Schadensereignisse sind allerdings im Zeitraum der ausgewerteten Daten des aktuellen Monitoringberichts noch nicht enthalten.

Neun der zehn wärmsten Jahre liegen im 21. Jahrhundert

Der Bericht zeigt, dass die Lufttemperatur in den drei beteiligten Bundesländern der KLIWA-Kooperation seit 1931 um inzwischen 1,4 bis 1,8 Grad angestiegen ist. Alleine in den vergangenen fünf Jahren bedeutet dies einen Anstieg um 0,3 Grad gegenüber den fünf Jahren zuvor. Die Erwärmung fällt dabei im Winter stärker aus als im Sommer. Dieser Trend ist mittlerweile hoch signifikant. Mit den Jahren 2018, 2020 und 2019 lagen die drei wärmsten Jahre seit Beobachtungsbeginn in den vergangenen fünf Jahren. Neun der zehn wärmsten Jahre sind im 21. Jahrhundert zu verzeichnen.

Besonders im Winterhalbjahr haben zudem die Niederschläge weiter zugenommen. Das führt an über der Hälfte aller untersuchten Pegeln zu steigenden Hochwasserabflüssen. Der Trend hat sich in den vergangenen 15 Jahren allerdings abgeschwächt. Im gleichen Zeitraum wurden viele markante Niedrigwasserereignisse aufgezeichnet, welche zunehmend auch einen Einfluss auf die Gesamtzeitreihe aufweisen.

Warme und trockene Jahre wirken sich auf Grundwasser aus

Die warmen und häufig auch trockenen Jahre im 21. Jahrhundert wirken sich auch auf das Grundwasser aus, wo inzwischen über 80 Prozent der Messstellen abnehmende Tendenzen aufweisen. Besonders in den vergangenen fünf Jahren nahm die jährliche Grundwasserneubildung deutlich ab.

Markante Trockenphasen, wie sie beispielsweise 2003, 2015 und 2018 auftraten, haben außerdem einen großen Einfluss auf die Gewässerökologie. Im Jahr 2018 wurde das gewässerökologische Klimafolgen-Monitoring für Fließgewässer und Seen gestartet, um zukünftig die Auswirkungen des Klimawandels abschätzen zu können.

KLIWA-Kooperation  der Länder seit 1999

Das Kooperationsvorhaben KLIWA der Länder Baden-Württemberg, Bayern und Rheinland-Pfalz sowie des Deutschen Wetterdienstes (DWD) besteht seit 1999, mit dem Ziel die Auswirkungen des Klimawandels auf die Wasserwirtschaft in Süddeutschland zu untersuchen. Das Monitoring ist neben der Langzeitbetrachtung und den in die Zukunft gerichteten Szenarioberechnungen eine elementare Säule der Klimaanpassung.

Der KLIWA-Monitoringbericht 2021 bewertet und dokumentiert Veränderungen des Klimas und des Wasserhaushalts in den beteiligten Ländern seit 1931 bis zum Jahr 2020. Erstmals erfolgte die Auswertung einiger Parameter auch für die Länder Hessen und Saarland. Dem Bericht liegt eine Auswertung der bis ins Jahr 1931 zurückreichenden Wetterbeobachtungen des DWD und Abflussbeobachtungen der beteiligten Bundesländer zu Grunde. Diese Auswertungen werden in mehrjährigen Abständen fortgeschrieben, um ein konkretes Bild des regionalen Klimawandels und belastbare Daten, insbesondere für wasserwirtschaftliche Planungen, zu erhalten.

Weitere Informationen

Monitoring-Bericht 2021 [PDF]