Exkursionswoche zum Welttag der Feuchtgebiete
Auch in diesem Jahr muss pandemiebedingt ein vielfältiges Festprogramm zum Welttag der Feuchtgebiete (2. Februar) entfallen. Um diesen Gedenk- und Aktionstag dennoch angemessen zu würdigen und auf das deutsch-französische Ramsar-Gebiet am „Oberrhein – Rhin supérieur“ hinzuweisen, wird es vom 29. Januar bis 6. Februar in der Region eine abwechslungsreiche Exkursionswoche mit 16 fachkundig geführten Touren geben.
Umweltministerin Thekla Walker: „Wir müssen alles dafür tun, dass Naturparadiese wie die Rheinauen nicht weiter durch den Klimawandel, Flächenfraß oder intensive land- und forstwirtschaftliche Nutzung bedroht werden“
Von einem Besuch bei den Nomaden der Lüfte über die Vorstellung von Revitalisierungsprojekten auf der Rheininsel Kembs oder an der Elz bis hin zu einem Kinoabend in Karlsruhe – die Organisatoren locken mit einem unterhaltsamen Programm.
„Es ist natürlich sehr schade, dass es in diesem Jahr wieder keine zentrale Feier zum Welttag gibt, zumal wir ja schon im vergangenen Jahr das 50-jährige Bestehen der Ramsar-Konvention absagen mussten“, bedauerte Umweltministerin Thekla Walker heute (21.01.) in Stuttgart. „Aber zumindest wird es spannende Exkursionen zu verschiedenen Themen in den Feuchtgebieten geben.“ Die Rheinauen seien wertvolle Rückzugsgebiete für Mensch und Natur. „Sie sind unser Klein-Amazonien. Reich an einzigartigen Lebensräumen und einer biologischen Vielfalt, die ihresgleichen sucht.“
Jetzt handeln: Feuchtgebiete vor Verschwinden bewahren
Der diesjährige Welttag der Feuchtgebiete widmet sich dem Motto „Handeln für Feuchtgebiete“. Es sei ein Aufruf, finanzielles, menschliches und politisches Kapital zu investieren, um die Feuchtgebiete als Lebensadern vor dem Verschwinden zu bewahren und diejenigen wiederherzustellen, die durch menschlichen Einfluss stark beeinträchtigt sind, hob Ministerin Walker hervor.
„Gerade das Feuchtgebietssystem des Rheins mit seinen Auen wurde in den vergangenen 200 Jahren durch verschiedene Ausbaumaßnahmen ökologisch stark beeinträchtigt.“ Und hier setzten alle Beteiligten auch länderübergreifend an: Im Rahmen des durch die EU über das INTERREG-Programm geförderten Projekts Rhinaissance werde derzeit eine Machbarkeitsstudie zur Renaturierung des Rheins und seiner Auen in den Naturschutzgebieten Taubergießen (Deutschland) und Île de Rhinau (Frankreich) erstellt, sagte Walker. „Auf dieser Grundlage werden verschiedene Maßnahmen identifiziert, um den Rhein dynamischer, lebendiger und widerstandsfähiger zu gestalten.“
Weitere Informationen
Den internationalen Welttag der Feuchtgebiete gibt es seit dem Jahr 1997. Seit 2008 richten die französische Region Grand Est, die DREAL Grand Est, Alsace Nature und das Land Baden-Württemberg jährlich im Wechsel den Welttag im Ramsar-Gebiet Oberrhein aus.
Das Übereinkommen zum Schutz der Feuchtgebiete, kurz Ramsar-Konvention, geht auf das Jahr 1971 zurück. Die Konvention ist nach der Stadt Ramsar im Iran benannt, in der 1971 die Verhandlungen zu dem Abkommen stattfanden.
Neben dem Oberrhein sind im Land noch das Wollmatinger Ried sowie der Mindelsee als Ramsar-Gebiet anerkannt.