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25 Jahre Integriertes Donauprogramm

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Ministerialdirektor Helmfried Meinel: „Unser Ziel ist eine ökologisch hochwertige Donau und der Schutz der Bürgerinnen und Bürger vor einem Hochwasser.“

Das Integrierte Donauprogramm (IDP) feiert dieses Jahr sein 25-jähriges Bestehen. Ziel des Programms ist es, den Natur- und Lebensraum an der baden-württembergischen Donau zu schützen und weiterzuentwickeln.

„An und in der Donau können sich die Bürgerinnen und Bürger erholen und dabei eine einzigartige Tier- und Pflanzenwelt hautnah erleben“, sagte der Amtschef des Umweltministeriums, Ministerialdirektor Helmfried Meinel, heute (07.07.) an der Donau am Blochinger Sandwinkel im Landkreis Sigmaringen. „Mit dem Integrierten Donauprogramm verbessern wir den Hochwasserschutz für die Menschen am Fluss und wir verbessern zugleich die einmalige Ökologie der Donau.“ Damit schaffe Baden-Württemberg als das Bundesland, in dem der internationalste Fluss der Welt seinen Ursprung habe, möglichst gute Voraussetzungen für seine lange Reise durch insgesamt zehn verschiedene Staaten.

„Gemeinsam mit den betroffenen Kommunen konnten wir in den letzten 25 Jahren mit Gesamtinvestitionen von rund 52 Millionen Euro bereits 154 von insgesamt 273 Einzelmaßnahmen umsetzen“, betonte Meinel. Trotzdem müsse auch weiterhin der Hochwasserschutz stetig verbessert und die nach wie vor vorhanden ökologischen Defizite beseitigt werden. „Bestehende Wanderungshindernisse für die Tiere, eine intensive landwirtschaftliche Nutzung der Donauaue oder die an vielen Stellen noch stark begradigte Donau bedeuten viel Arbeit, die noch vor uns liegt.“ Diese werde das Land auch weiterhin gemeinsam mit den jeweils betroffenen Anliegern angehen. Der Investitionsbedarf für die noch ausstehenden Maßnahmen werde aktuell auf circa 54 Millionen Euro geschätzt.

„Der Blochinger Sandwinkel ist eine der ersten Renaturierungsmaßnahmen, die der Landesbetrieb Gewässer des Regierungspräsidiums Tübingen im Rahmen des Integrierten Donauprogramms umgesetzt hat. Er ist ein gelungenes Beispiel dafür, wie sich ehemalige landwirtschaftliche Flächen in vielfältige Lebensräume für Tiere und Pflanzen entwickeln. Mit solchen Maßnahmen schaffen wir die Grundlage für einen gut funktionierenden Lebensraum Donau“, so Regierungsvizepräsident Dr. Utz Remlinger

Ergänzende Informationen

Ausbau und Begradigung der Donau in den letzten 200 Jahren führten zu zahlreichen wasserwirtschaftlichen und ökologischen Problemen. Nach dem Jahrhunderthochwasser von 1990 wurde deswegen das Integrierte Donauprogramm (IDP) unter der Federführung des Regierungspräsidiums Tübingen gemeinsam mit dem Regierungspräsidium Freiburg, den Fachbehörden, den Gemeinden und den Fachleuten vor Ort entwickelt und von der Landesregierung Anfang 1992 beschlossen.

Mit dem IDP soll der Natur- und Lebensraum an der baden-württembergischen Donau durch Vernetzung von Ökologie und Hochwasserschutz weiterentwickelt werden. Ziel ist es, Hochwassergefahren für bebaute Gebiete zu verringern sowie Überschwemmungsgebiete für die Rückhaltung von Hochwasser zu sichern und – wo möglich – zu erweitern. Naturnahe Auebereiche sollen geschützt und naturferne Donauabschnitte renaturiert werden. Der Lebensraum Donau soll als Natur- und Kulturerbe erhalten und entwickelt werden.

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