Ministerialdirektor Helmfried Meinel: „Hochwasserschutz wird in Zeiten des Klimawandels immer wichtiger.“
Die Stadt Gaggenau (Landkreis Rastatt) erhält für den Ausbau des Hochwasserentlastungskanals am Traischbach einen Landeszuschuss von rund 1,3 Millionen Euro. Den Förderbescheid hat der Amtschef im baden-württembergischen Umweltministerium, Ministerialdirektor Helmfried Meinel, heute (19.06.) vor Ort an Oberbürgermeister Christof Florus übergeben.
Das Projekt im Bereich des Gaggenauer Waldseebads ist ein wesentlicher Baustein der umfassenden Hochwasserschutzkonzeption der Stadt. Es wird die Bürgerinnen und Bürger im Einzugsbereich des Traischbachs zukünftig vor einem Hochwasserereignis schützen, wie es statistisch gesehen alle 100 Jahre vorkommt.
Risiken minimieren und Schäden begrenzen
„Wir alle wissen, dass wir Hochwasser weder verhindern noch aufhalten können“, sagte Helmfried Meinel. „Wir wissen auch, dass die Gefahr von Starkregenereignissen und Überflutungen mit dem Klimawandel tendenziell weiter zunehmen wird. Daher ist es wichtig, das sowohl das Land als auch die Kommunen in Maßnahmen zum Hochwasserschutz investieren, um Risiken zu minimieren und Schäden zu begrenzen." Ein vollständiger Hochwasserschutz sei technisch und ökonomisch zwar nicht zu machen, stellte der Amtschef des Umweltministeriums klar. Aber was getan werden könne, müsse auch getan werden. „Jeder Euro für den Hochwasserschutz ist ein gut angelegter Euro.“
Traischbach ökologisch aufgewertet
Ziel der Landesregierung sei es, so Meinel weiter, den Hochwasserschutz mit der Gewässerökologie zu verbinden. „Das funktioniert freilich nicht immer, denn oftmals fehlt es aufgrund der Bebauung an ausreichend Fläche, um den Flüssen und Bächen wieder mehr Raum zu geben. Umso mehr freut es mich, dass es hier in Gaggenau gelingt, beides zu vereinen.“ Zukünftig wird das natürlich zufließende Gewässer Oberstrom des Waldseebads vom Hochwasserentlastungskanal getrennt. Durch den neuen Gewässerverlauf wird der Traischbach wesentlich ökologisch aufgewertet.
Insgesamt stellt die Landesregierung den Städten und Gemeinden in diesem Jahr knapp 46 Millionen Euro zur Finanzierung von Maßnahmen zum Hochwasserschutz und zur Verbesserung der Gewässerökologie bereit.