Baden-Württemberg hat sich Klimaneutralität bis 2040 zum Ziel gesetzt – dafür spielt der Wärmesektor eine zentrale Rolle. Der regionale Wärmegipfel im Landkreis Lörrach zeigte, wie kommunale und interkommunale Wärmeplanung zu konkreten Schritten führt.
Beim Gipfel wurden die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie zum Wärmeverbund Hochrhein–Oberrhein–Wiesental vorgestellt. Für Umweltministerin Thekla Walker ist dies ein wichtiger Anlass, die Bedeutung des Wärmesektors für die Klimaziele des Landes einzuordnen und aufzuzeigen, welche Schritte jetzt notwendig sind.
Bedeutung des Wärmesektors für Klimaschutz
Der zweite Veranstaltungstag brachte Vertreterinnen und Vertreter des Landkreises, der Kommunen, von Energie- und Wärmeversorgern sowie Unternehmen zusammen, um die Studie erstmals öffentlich vorzustellen. Der Wärmesektor hat den größten Anteil am Endenergieverbrauch. Entscheidungen, die heute getroffen werden, wirken bis 2040 – denn Heizungen und Übergabestationen laufen viele Jahre. Wärmeplanung bietet dafür den strategischen Rahmen: Sie schafft Datengrundlagen, zeigt lokale Potenziale auf und beschreibt Wege zur klimaneutralen Wärmeversorgung. Über 650 Wärmeplanungen wurden in Baden-Württemberg bereits gestartet oder abgeschlossen.
Wärmenetze als Schlüssel für erneuerbare Wärme
Wärmenetze werden dabei eine tragende Rolle spielen. Sie können erneuerbare Wärmequellen wie Abwärme, Biomasse und Umweltwärme bündeln. Gleichzeitig braucht der Aufbau solcher Netze verlässliche Rahmenbedingungen und hohe Anfangsinvestitionen. Das Land unterstützt Kommunen auf dem Weg zum klimaneutralen Wärmenetz über die KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg GmbH (KEA-BW), regionale Energieagenturen und Beratungsstellen.
Landkreis Lörrach geht voran
Der Landkreis Lörrach gehört zu den Regionen, die früh vorangegangen sind: Die interkommunale Wärmeplanung für 35 Städte und Gemeinden wurde als Pilotvorhaben vom Umweltministerium Baden-Württemberg gefördert. Parallel entsteht beim Zweckverband Breitbandversorgung Landkreis Lörrach eine Organisationsstruktur, um den Wärmeverbund voranzutreiben – ebenfalls mit Unterstützung des Umweltministeriums. Die Machbarkeitsstudie wird in der Bundesförderung für effiziente Wärmenetze (BEW) gefördert und zeigt, wie groß die Potenziale für eine erneuerbare Wärmeversorgung in der Region sind, insbesondere durch industrielle Abwärme, Biomasse und Umweltwärme.
Nächste Schritte: Von der Planung zur Umsetzung
Mit Wärmeplanung, Machbarkeitsstudie und dem Aufbau organisatorischer Strukturen beginnt nun die nächste Phase: Bürgerinnen und Bürger einbeziehen, Anschlussdichten sichern, Förderprogramme wie die weiteren Module der BEW nutzen und früh mit Industriepartnern zur Abwärmenutzung zusammenarbeiten. Das Umweltministerium schafft dafür die notwendigen Rahmenbedingungen.


