Erneuerbare Energien

Broschüre zur Entwicklung der erneuerbaren Energien in Baden-Württemberg in 2021 veröffentlicht

Umfassende Daten und Zahlen zeigen, wie sich die erneuerbaren Energien bei Strom, Wärme und Verkehr in 2021 entwickelt haben.

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Freiflächen-Photovoltaikanlage mit Strommast und Windrädern im Hintergrund und Sonnenblumen

Wie sich die erneuerbaren Energien im Strom-, Wärme- und Verkehrssektor im vergangenen Jahr in Baden-Württemberg entwickelt haben, zeigt die neue Broschüre „Erneuerbare Energien 2021“ des Umweltministeriums Baden-Württemberg anhand umfassender Daten und Zahlen.

Wind- und Solarenergie schneller und bestimmter ausbauen

„Die Zahlen für das Jahr 2021 zeigen, dass wir beim Ausbau der erneuerbaren Energien in Baden-Württemberg deutlich schneller vorankommen müssen“, sagte Umwelt- und Energieministerin Thekla Walker. „Der langfristige Trend des Ausbaus der Erneuerbaren geht zwar weiter in die richtige Richtung, aber wir müssen mächtig zulegen, wenn wir das Ziel der Klimaneutralität bis 2040 erreichen wollen.“

So ist die Bruttostromerzeugung im Jahr 2021 in Baden-Württemberg nach einem starken Rückgang im Vorjahr um rund 14,7 Prozent auf 50,9 Terawattstunden (TWh) angestiegen. Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien erhöhte sich auch aufgrund ungünstiger Wetterverhältnisse jedoch nur gering von 18,2 TWh auf 18,4 TWh. Im Wesentlichen wurde für gestiegene Stromerzeugung Steinkohle eingesetzt. Daher verringerte sich der Anteil der erneuerbaren Energien an der Bruttostromerzeugung zum ersten Mal seit dem Jahr 2015 von 41 Prozent auf 36,3 Prozent, während die absoluten Zubaumengen weiter zunahmen. Auch der Anteil der Erneuerbaren am Bruttostromverbrauch sank von 27,6 Prozent auf 27,1 Prozent.

„Wir brauchen mehr von allem und das so schnell wie möglich. Das hat uns auch der russische Angriffskrieg auf die Ukraine gezeigt“, fügte die Ministerin hinzu. „Das heißt, Wind- und Solarenergie müssen wir im Land noch massiver ausbauen als in den vergangenen Jahren – für eine sichere und bereit aufgestellte Energieversorgung, den Klimaschutz und zur Sicherung unseres Industriestandorts.“

Positive Entwicklung beim Ausbau der Solarenergie

Bei aller Dringlichkeit, die Erneuerbaren schneller auszubauen, betonte die Energieministerin aber auch die Fortschritte bei der Solarenergie im Land. So gehörte Baden-Württemberg im vergangenen Jahr weiterhin zur Spitzengruppe beim Ausbau von Photovoltaik-Anlagen und lag mit 620 Megawatt (MW) zugebauter Leistung hinter Bayern (1.560 MW) und Nordrhein-Westfalen (650 MW) auf dem dritten Platz der Bundesländer. Geringer fielen dagegen die Zahlen beim Ausbau der Windenergie aus. Im Jahr 2021 wurden 31 Windenergieanlagen mit 123 MW installierter Leistung errichtet. „Hier müssen wir den Knoten dringend lösen“, sagte die Ministerin und wies darauf hin, dass die Landesregierung weiterhin mit großem Einsatz in der Task Force zum Ausbau der erneuerbaren Energien daran arbeite, die Verfahren zu beschleunigen und mehr Flächen bereitzustellen.

Positiv stimmt zudem der in 2021 höhere Einsatz von Erneuerbaren bei der Wärmeerzeugung – dies ist nicht nur dem kälteren Winter geschuldet, sondern es wurden im Land auch mehr Biomasseheizungen installiert. So erhöhte sich der Anteil der erneuerbaren Energien im Wärmesektor gegenüber 2020 um knapp zwei Prozentpunkte auf 16,5 Prozent (23,6 TWh von 143 TWh). „Dennoch belegen die Daten, dass die Energiewende im Wärmesektor nur sehr langsam vorankommt. Deshalb müssen wir die erneuerbare Wärmeerzeugung und die dafür erforderliche Infrastruktur noch stärker in den Fokus rücken“, betonte die Ministerin.

Neben Angaben über die Entwicklung der erneuerbaren Energien in Baden-Württemberg informiert die im Auftrag des Ministeriums vom Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) ausgearbeitete Broschüre „Erneuerbare Energien in Baden-Württemberg 2021 [PDF; 10/22; 4 MB]“ auch über Entwicklungen in Deutschland und Europa und liefert wie in den vergangenen Jahren auch noch weitere anschauliche Schaubilder und spannende Fakten zur Energiewende.