Wärmewende

Wärmegipfel: Den Rahmen für die Wärmewende festlegen

Um die Rahmenbedingungen für die Wärmewende mit allen Beteiligten gemeinsam zu diskutieren und festzulegen, hat das Umweltministerium zwei Wärmegipfel und eine Arbeitsphase durchgeführt.

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Rohrleitungen eines Wärmenetzes

Auf dem ersten Wärmegipfel am 17. Juli 2023 wurde ein Dialogprozess hin zu einer klimafreundlichen Wärmewende gestartet. Der Wärmegipfel stellte den Startpunkt für einen Arbeitsprozess zu den Themen klimaneutrale Wärmenetze sowie Energieeffizienz und Einsatz erneuerbarer Energien im Gebäudebestand dar.

Der zweite Wärmegipfel Baden-Württembergs am 21. Oktober 2024 brachte zahlreiche Stakeholder aus Wirtschaft, Kommunen und Verbänden zusammen, um die klimaneutrale Wärmeversorgung weiter voranzubringen. Beim Wärmegipfel wurde eine gemeinsame Abschlusserklärung [PDF; 10/24] präsentiert – ein starkes Bekenntnis aller Beteiligten zur Wärmewende.

Der Gipfel verdeutlichte, dass die Wärmewende eine Gemeinschaftsaufgabe ist, die nur durch enge Zusammenarbeit und gemeinsame Anstrengungen bewältigt werden kann. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer brachten wertvolle Vorschläge ein, die nun intensiv geprüft und bei der Erstellung eines Wärmekonzepts des Landes berücksichtigt werden.

Ein zentrales Thema war die Nutzung alternativer Wärmequellen wie Umweltwärme, Biomasse, Geothermie und Abwärme. Besonders positiv wurde der geplante Ausbau von Wärmepumpen in dezentralen Gebieten bewertet, wie eine wissenschaftliche Auswertung des Instituts für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (ifeu) und der Klimaschutz- und Energieagentur BW (KEA-BW) zeigt

Wer war am Prozess beteiligt?

Der Arbeitsprozess zum Wärmegipfel war breit angelegt. Es engagieren sich Stakeholder aus Politik, Verwaltung, Verbändeebene und der Energiewirtschaft:

  • Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft
  • Gemeindetag, Städtetag, Landkreistag
  • Verband für Energie- und Wasserwirtschaft Baden-Württemberg (VfEW), Verband kommunaler Unternehmen (VKU), Handwerk BW, Baden-Württembergischer Genossenschaftsverbund e.V., Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND), Haus & Grund BW, Fachverband Sanitär-Heizung-Klima Baden-Württemberg, Architektenkammer Baden-Württemberg (AKBW), Industrie- und Handelskammer Karlsruhe (IHK Karlsruhe), Unternehmer Baden-Württemberg (UBW)/Verband der Chemischen Industrie (VCI), vbw Verband baden-württembergischer Wohnungs- und Immobilienunternehmen e. V., Deutsches Energieberater-Netzwerk (DEN), Gebäudeenergieberater, Ingenieure, Handwerker (GIH), Verbraucherzentrale Baden-Württemberg
  • Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (ifeu), Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg (KEA-BW), Zukunft Altbau, Umwelttechnik BW, Plattform Erneuerbare Energien, Umwelt- und Energieagentur Kreis Karlsruhe, Energieagentur Kreis Ludwigsburg LEA e. V., Energieagentur Landkreis Göppingen gGmbH
  • Energie Baden-Württemberg AG (EnBW), MVV Energie AG, badenova

Erste Erfolge und nächste Schritte

  • Wärmeplanungsgesetz (WPG): Voraussichtlich im ersten Quartal 2025 wird das Wärmeplanungsgesetz im Klimaschutzgesetz Baden-Württemberg verankert.
  • Circa 80 Prozent der Bevölkerung Baden-Württembergs sind bereits oder werden demnächst durch die kommunale Wärmeplanung abgedeckt, dank Förderung freiwilliger kommunaler Wärmeplanungen und bisheriger landesrechtlicher Vorgaben für Stadtkreise und Große Kreisstädte.
  • Beschleunigung von Genehmigungen: Erneuerbare Wärmeprojekte und Wärmenetze verfügen nach dem Wärmeplanungsgesetz (WPG) über ein überragendes öffentliches Interesse, dadurch werden Planungsprozesse beschleunigt.
  • Gut 470 Gemeinden arbeiten freiwillig an ihren kommunalen Wärmeplänen, der Austausch zwischen ihnen soll weiter gestärkt werden.
  • Tiefe Geothermie: Ein Rechtsgutachten zur Fündigkeits- und Schadensabsicherung untersucht die Rahmenbedingungen für den Einsatz dieser Technologie.
  • Sanierungssprints: Zukunft Altbau bereitet Pilotprojekte vor, um Gebäudesanierungen zu beschleunigen.
  • Fachkräftemangel: Ein neues Projekt des Energieeffizienzverbands für Wärme, Kälte und KWK e. V. (AGFW) zielt darauf ab, die Fachkräfteversorgung im Bereich Fernwärme zu sichern.

Die Weichen sind gestellt: Das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft sieht vor, in 2025 ein Wärmekonzept vorzulegen, welches aufzeigen soll, wie bis 2040 die Netto-Treibhausgasneutralität im Wärmesektor erreicht werden kann. Die Erkenntnisse und Maßnahmen aus dem Wärmegipfel geben dabei wertvolle Impulse, um die Wärmewende bewältigen zu können.