Intelligente Energieversorgung

Smart Grids – Intelligente Netze für die Energiewende

Smart Grids verknüpfen und vernetzen Stromerzeuger, Netzbetreiber, Speicher und Kunden mittels moderner Informations- und Kommunikationstechnologien.

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Startbild des Erklärclips Smart Grids

: Hinweise zu den Filmen

Unsere Filme ohne Audiodeskription sind eine Medienalternative. Sie finden die darin enthaltenen Informationen auch im Text auf dieser Seite.

Die Energiewende fordert das Engagement und den Einsatz aller Beteiligten aus Politik, Wirtschaft, Verbänden und Kommunen sowie der Bürgerinnen und Bürgern. Baden-Württemberg hat sich das Ziel gesetzt, bis 2040 klimaneutral zu sein – fünf Jahre früher als im Bund. Um das zu erreichen, ist ein umfassender Wandel unseres Energieversorgungssystems erforderlich. Unsere künftige Stromerzeugung wird dezentraler und immer stärker von der fluktuierenden, vom Wetter abhängigen Einspeisung aus erneuerbaren Energien dominiert sein. Gleichzeitig werden Verbraucherinnen und Verbraucher zu aktiven Teilnehmern im Energiesystem: sie verbrauchen nicht nur, sie erzeugen auch selbst Energie und stellen über ihre Heimanlagen wie E-Autos oder Wärmepumpen Speichermöglichkeiten bereit.

Mehr Intelligenz im Energiesystem

Dieser Systemwechsel erfordert zum einen den zügigen und umfassenden Ausbau des deutschen Übertragungsnetzes. Denn große Strommengen aus den Windparks in Nord- und Ostdeutschland und auf See müssen in die Lastzentren nach West- und Süddeutschland transportiert werden. Zum anderen erfordert der dezentrale Ausbau der erneuerbaren Energien den massiven Ausbau und die Ertüchtigung der Verteilernetze. Darüber hinaus muss das System aber auch insgesamt intelligenter werden, um die steigenden Mengen an erneuerbarem Strom aufnehmen zu können.

Intelligente Netze, sogenannte Smart Grids, sind der Schlüssel für solch ein intelligentes Energiesystem. Sie verknüpfen mittels moderner Informations- und Kommunikationstechnologien alle Akteure im Energiesystem – Erzeuger, Netzbetreiber, Verbraucher, Speicher – miteinander. Damit verbessern sie zum einen die Transparenz in den Netzen. Energieströme werden sichtbar und können in der Netzplanung und im Netzbetrieb berücksichtigt werden. Zum anderen ermöglichen sie es, Angebot und Nachfrage sektorübergreifend und in Echtzeit aufeinander abzustimmen. So können Flexibilitäten im Netz effektiv genutzt werden, beispielsweise indem Ladestationen für E-Autos und Wärmepumpen immer dann laufen, wenn besonders viel erneuerbarer Strom zur Verfügung steht.

Baden-Württemberg kann sich mit Smart Grids nicht nur ein neues Technologiefeld im globalen Wettbewerb, sondern auch Wertschöpfung und Arbeitsplätze vor Ort erschließen. Smart Grids stellen einen wesentlichen Baustein für eine nachhaltige, ressourcenschonende und effiziente Energieversorgung dar.

Video (ohne Audiodeskription)

Smart Grids-Kongress am 4. Dezember 2023

Wie geht es voran bei der Digitalisierung der Energiewende und beim Ausbau intelligenter Netze in Deutschland und in Baden-Württemberg? Wie sehen aktuelle Rahmenbedingungen und Herausforderungen aus? Was wurde bereits umgesetzt und vor allem was braucht es, um den Ausbau zu beschleunigen? Mit diesen Fragen beschäftigte sich der 13. Smart Grids-Kongress Baden-Württemberg am 4. Dezember 2024.

Unter der Überschrift „Neustart und was nun? – was braucht es für eine Verstetigung der Digitalisierung der Energiewende?“ richtete der diesjährige Smart Grids-Kongress seinen Blick insbesondere auf den Rollout intelligenter Mess- und Steuerungstechnik (Smart Meter Rollout) als zentrale Grundvoraussetzung für intelligente Netze sowie die geplante Weiterentwicklung des regulatorischen Rahmens dafür. Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der Umsetzung von Smart Grids beim Heben haushaltsnaher Flexibilitäten. Ministerin Thekla Walker eröffnete die Veranstaltung mit rund 100 Teilnehmern und Teilnehmerinnen vor Ort und rund 160 per Livestream zugeschalteten Gästen.

Ein ausführlicher Nachbericht zum Kongress findet sich auf der Internetseite der Smart Grids-Plattform Baden-Württemberg e. V., die den diesjährigen Kongress mitorganisiert hat.

Smart Grids-Plattform und Smart Grids-Roadmap Baden-Württemberg 2.0

Um Baden-Württemberg zu einem Vorreiter bei der Entwicklung von Smart Grids zu machen, fördert das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft seit 2014 die Smart Grids-Plattform Baden-Württemberg e. V.. Zentrale Aufgabe der Plattform ist es die Vernetzung und den Erfahrungsaustausch im Bereich intelligenter Netze voranzutreiben.

Mit der Beteiligung von über 140 Interessensvertretern wurde in 2022 durch die Smart Grids-Plattform Baden-Württemberg ein aktualisiertes Strategiepapier für die flächendeckende Umsetzung von Smart Grids im Land erstellt. Die Smart Grids-Roadmap Baden-Württemberg 2.0 zeigt die Ziele und Maßnahmen für die intelligente Gestaltung der Energienetze in Baden-Württemberg bis 2030 auf. Dabei identifiziert die Smart Grids-Roadmap 2.0. folgende vier zentralen Handlungsfelder:

  • Netz und Markt verbünden
  • Sektorkopplung konsequent denken
  • Forschung fördern und Reallabore in den wirtschaftlichen Dauerbetrieb überführen.
  • Partizipation auf allen Ebenen ermöglichen

Derzeit führt die Smart Grids-Plattform Baden-Württemberg ein erstes Monitoring zur bisherigen Umsetzung der Smart Grids-Roadmap 2.0 durch. Mehr Informationen dazu finden Sie unter Monitoring der SG-Roadmap BW 2.0 – jetzt anmelden!.