Mit dem Generationenprojekt Energiewende haben wir eine Herausforderung zu bewältigen, die das Engagement und den Einsatz aller Beteiligten aus Politik, Wirtschaft, Verbänden und Kommunen sowie der Bürgerinnen und Bürgern erfordert. Baden-Württemberg hat sich bis 2040 das Ziel gesetzt, klimaneutral zu sein. Um das zu erreichen, ist ein umfassender Wandel unseres Energieversorgungssystems erforderlich. Unsere künftige Stromerzeugung wird dezentraler sein und immer stärker von der fluktuierenden, vom Wetter abhängigen Einspeisung aus erneuerbaren Energien dominiert werden.
Dezentraler Ausbau der erneuerbaren Energien
Dieser Systemwechsel erfordert zum einen den zügigen und umfassenden Ausbau des deutschen Übertragungsnetzes. Denn große Strommengen aus den Windparks in Nord- und Ostdeutschland müssen in die Lastzentren nach West- und Süddeutschland transportiert werden. Zum anderen bedingt der dezentrale Ausbau der erneuerbaren Energien den Ausbau der Verteilernetze zu intelligenten Energienetzen.
Diese Smart Grids müssen Stromerzeuger, Netzbetreiber, Speicher und Kunden mittels moderner Informations- und Kommunikationstechnologien intelligent vernetzen und verknüpfen. Sie können die Stromproduktion dezentraler Anlagen an den Anforderungen der Netz- und Systemstabilität ausrichten und dabei helfen, Stromerzeugung und Stromverbrauch aneinander anzupassen. Außerdem können sie dazu beitragen, die Stromnachfrage zu flexibilisieren und damit einen Beitrag zu einem auf die Erzeugung abgestimmten Lastmanagement leisten.
Baden-Württemberg kann sich mit Smart Grids nicht nur ein neues Technologiefeld im globalen Wettbewerb, sondern auch Wertschöpfung und Arbeitsplätze erschließen. Smart Grids stellen einen wesentlichen Baustein für eine nachhaltige, ressourcenschonende und effiziente Energieversorgung dar.
Smart Grids-Plattform und Smart Grids-Roadmap Baden-Württemberg 2.0
Um Baden-Württemberg zu einem Vorreiter bei der Entwicklung von Smart Grids zu machen, fördert das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft seit 2013 die Smart Grids-Plattform Baden-Württemberg e. V. Zentrale Aufgabe der Plattform ist es die Vernetzung und den Erfahrungsaustausch im Bereich intelligenter Netze voranzutreiben.
Mit der Beteiligung von über 140 Interessensvertretern wurde in 2022 durch die Smart Grids-Plattform Baden-Württemberg ein aktualisiertes Strategiepapier für die flächendeckende Umsetzung von Smart Grids im Land erstellt. Die Smart Grids-Roadmap Baden-Württemberg 2.0 zeigt die Ziele und Maßnahmen für die intelligente Gestaltung der Energienetze in Baden-Württemberg bis 2030 auf. Dabei identifiziert die Smart Grids-Roadmap 2.0. folgende vier zentralen Handlungsfelder:
- Netz und Markt verbünden
- Sektorkopplung konsequent denken
- Forschung fördern und Reallabore in den wirtschaftlichen Dauerbetrieb überführen.
- Partizipation auf allen Ebenen ermöglichen