Um die Stadt- und Landkreise miteinander zu vergleichen, hat das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) ein Indikatoren-System entwickelt. Die Indikatoren basieren auf amtlichen Daten der Statistik sowie auf Auswertungen von Bundes- und Landesförderprogrammen im Bereich Energieeffizienz, die die Stadt- und Landkreise in Anspruch genommen haben. Als zentrale Datenquelle dient darüber hinaus ein Fragebogen, der an die Kreise versandt wird.
Input-Indikatoren
Für den Bereich der Input-Indikatoren (Anstrengungen und Aktivitäten) werden die Einzelindikatoren Programmatik (Wärme/Strom und Verkehr), Effizienzziele, Energiemanagement, Energieagenturen und Vorbildfunktion herangezogen. Dies erfolgt auf Basis der Fragebögen und begleitender Internetrecherchen des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg. Zur Bewertung werden jeweils 0 bis 5 Punkte für den jeweiligen Indikator nach definierten Kriterien vergeben.
Output-Indikatoren
Die Output-Indikatoren (messbare Erfolge) umfassen den Energiebedarf der kreiseigenen Liegenschaften (Wärme und Strom), Industrieindikatoren wie CO2-Emissionen oder Stromverbrauch, die geförderte installierte Leistung von KWK-Anlagen, Verkehrsindikatoren wie Anteil der Elektrofahrzeuge am Personenkraftwagen-Bestand oder Veränderung der Öffentlichen Personennahverkehr-Jahresfahrleistung, und die in Anspruch genommenen Förderprogramme des Bundes und des Landes im Effizienzbereich (zum Beispiel Energieberatungen, Klimaschutz-Plus, KfW sowie L-Bank).
Um einen diskriminierungsfreien Vergleich der Kreise hinsichtlich der Output-Indikatoren zu gewährleisten, werden jedem Einzelindikator jeweils geeignete Bezugsgrößen zugeordnet. So wird beispielsweise den Angaben zum Endenergieverbrauch der kreiseigenen Liegenschaften zur Wärmebereitstellung die Bruttogeschossfläche der Liegenschaften zugeordnet. Die Dimension des Indikators beträgt somit Kilowattstunde pro Quadratmeter.
Normierung der Einzelindikatoren
Um einen Vergleich der verschiedenen Indikatoren, die größtenteils in unterschiedlichen Dimensionen vorliegen, zu ermöglichen und nicht „Äpfel mit Birnen“ zu vergleichen, ist eine Normierung der Einzelindikatoren auf einen Wertebereich von 0 bis 1 erforderlich. Die Ergebnisse spiegeln somit einen relativen Vergleich des jeweils Besten mit dem jeweiligen Schlusslicht innerhalb eines Indikators wider.
Ermittlung des Gesamtergebnisses
Nach der Normierung werden zunächst unter Anwendung von robusten Gewichtungsfaktoren Untergruppen aus den Output-Einzelindikatoren gebildet. Anschließend werden diese mit einer jeweiligen Gewichtung zum Gruppenindikator im Output-Bereich zusammengefasst. Das Vorgehen wird bei den Input-Indikatoren zur Ermittlung des Gruppenindikators analog angewendet. Durch eine weitere Gruppierung wird schließlich das Gesamtergebnis ermittelt.