Handlungsfeld: Smarte Umweltdaten

Projekt: Bodenschätzung digital

Luft- und Satellitenbild eines sumpfigen Waldes

Ob beim Bau von Straßen und Gebäuden oder von Photovoltaik- und Windkraftanlagen auf Freiflächen – nahezu alle Bauvorhaben wirken sich auf unsere Böden aus. Je nach Intensität verliert der Boden dabei komplett oder teilweise seine wertvollen Funktionen als Lebensraum für Pflanzen und Tiere, Wasserspeicher, Filter für Schadstoffe, Anbaufläche für unsere Nahrungsmittel oder Energieträger und als Regulator für das lokale Klima.

Boden ist eine begrenzte Ressource. Da er vor allem durch menschliche Einflüsse zunehmend gefährdet ist, wird der Bodenschutz in einer nachhaltigen und ressourcenschonenden Umweltpolitik großgeschrieben. Einwirkungen auf den Boden sollen seine natürlichen Funktionen so wenig wie möglich beeinträchtigen.

Um Bodenfunktionen zu bewerten und Planungsprozesse angemessen zu gestalten, benötigen Behörden Karten mit fachspezifischen Informationen über die Böden – am besten digital, flächendeckend und in einer hohen räumlichen Auflösung.

Digitale Daten für Bauplanungen

Da Bauvorhaben überwiegend auf landwirtschaftlichen Nutzflächen erfolgen, konzentriert sich das Projekt „Bodenschätzung digital“ auf diese Flächen. Ziel ist es, den landesweiten Datenbestand über die Beschaffenheit und Ertragsfähigkeit von landwirtschaftlich genutzten Böden zu digitalisieren und mit modernen Applikations- und Webtechnologien aufzubereiten. Damit lassen sich hochwertige Daten über Böden erzeugen und als Open Data frei verfügbar über das Internet bereitstellen.

Unternehmen und Verwaltung profitieren bei Bauplanungen und den damit verbundenen Fragen des Bodenschutzes von digitalisierten hochqualitativen Datensätzen. Bürgerinnen und Bürger können anhand der Daten zum Beispiel gemeinsam mit der Verwaltung Planungsalternativen erörtern.

Außerdem benötigen Naturschutz, Wasserwirtschaft und Landwirtschaft digitalisierte Bodendaten. Einen weiteren Vorteil bieten digitale Bodenschätzungsdaten für landwirtschaftliche Betriebe: Über GPS können sie Saat- und Düngemittel standortgenau und abhängig von der Bodenbeschaffenheit maschinell ausbringen.

Kurze Bewertung nach Nachhaltigkeitskriterien

Die landwirtschaftliche Fläche ist eine endliche Ressource. Die Art der Bodennutzung wirkt sich auf die Arten, den Wasserhaushalt und die Wasserqualität, das lokale Klima, aber auch auf die Bodenfruchtbarkeit und das Erosionsrisiko aus. Räumlich hoch aufgelöste und gut aufbereitete Daten aus der Bodenschätzung sind eine unverzichtbare Basis, um die Bodennutzung und den nachhaltigen Bodenschutz zu steuern.

Eckdaten des Projekts

Projektbeteiligte:

  • Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen Baden-Württemberg (MLW)
  • Ministerium für Finanzen Baden-Württemberg (FM)
  • Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg (UM)
  • Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung (LGL)
  • Oberfinanzdirektion Karlsruhe (OFD KA)
  • Regierungspräsidium Freiburg, Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau (LGRB)

Projektstart: 2018

Voraussichtlicher Abschluss des Projekts: 2024