Wasserstofftechnologie

Zukunftsland BW – Stärker aus der Krise: Kabinett gibt weitere 26 Millionen Euro für Wasserstoff-Projekte frei

Schaubild Wasserstoff-Roadmap Baden-Württemberg

Ministerpräsident Winfried Kretschmann: Investieren in nachhaltige Technologie, den Standort Baden-Württemberg und die Zukunft unserer Unternehmen

Die Landesregierung sieht in den Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologien großes Potenzial für die baden-württembergische Forschung und Wirtschaft sowie den Klimaschutz. Mit der Freigabe von weiteren 26 Millionen Euro aus der Rücklage „Zukunftsland BW – Stärker aus der Krise“ sollen in den kommenden Jahren Projekte für die Entwicklung und Vermarktung solcher Technologien gefördert werden.

„Wir wollen den Standort Baden-Württemberg auf nationaler wie internationaler Ebene als Vorreiter bei der Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie etablieren. Unsere renommierten Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen sowie die hohe technologische Kompetenz und Innovationskraft unserer Unternehmen bieten dafür exzellente Chancen“, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann am Dienstag (9. März 2021) in Stuttgart. „Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologien werden beim weiteren Umbau der Energiesysteme mit einer weitreichenden Umstellung auf innovative und emissionsarme Technologien eine Schlüsselrolle einnehmen.“

Derzeit beschäftigen sich im Land bereits mehr als 90 Unternehmen und 18 Forschungseinrichtungen intensiv mit dieser Technologie. Laut einer Studie der Unternehmensberatung Roland Berger GmbH geht es um 16.000 Arbeitsplätze und neun Milliarden Euro Umsatz bis zum Jahr 2030, wenn in den kommenden Jahren konsequent Weichen gestellt werden und auch investiert wird. „Genau das tun wir mit der Wasserstoff-Roadmap und der heute beschlossenen Landesförderung zur Umsetzung der darin enthaltenen Ideen und Vorschläge“, sagte der zuständige Umweltminister Franz Untersteller.

Umweltminister Franz Untersteller: Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologien sind gut für Klimaschutz und Wirtschaft

Im Mittelpunkt stehen Projekte (Verbund- und Einzelprojekte) mit dem Schwerpunkt „industrielle Forschung“ und einem deutlichen Anwendungsbezug zum Aufbau der Wasserstoffwirtschaft in Baden-Württemberg. Schwerpunkte bilden unter anderem

  • die Erzeugung und Speicherung von Wasserstoff,
  • die Entwicklung und Industrialisierung von Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologien sowie
  • Anwendungen und Produkte zur Nutzung von Wasserstoff.

Franz Untersteller betonte: „Unsere Förderung soll dazu beitragen, grünen Wasserstoff im Land herzustellen und dafür sorgen zu können, dass er flächendeckend zur Verfügung steht. Wir wollen Unternehmen unterstützen, die Produkte entwickeln und auf den Markt bringen, die für Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologien bedeutend sind. Das betrifft vor allem die Zulieferindustrie und die Komponentenhersteller. Und wir wollen dabei helfen, industrielle Prozesse auf Wasserstoff umzustellen sowie Produkte im Bereich mobiler und stationärer Brennstoffzellenanwendungen zu entwickeln.“

Das Förderprogramm läuft bis 2024. Um Fördergelder können sich Unternehmen mit technologischen Einzelvorhaben bewerben, aber ebenso Hochschulen und Forschungseinrichtungen, kommunale Betriebe oder Zweckverbände.

„Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologien können und werden meiner Überzeugung nach einen Beitrag zur umfassenden Defossilisierung der Industrie, des Verkehrs und der Energiewirtschaft leisten“, sagte Umweltminister Untersteller abschließend. „Sie sorgen für weniger Treibhausgas-Emissionen und fördern Energiewende und Klimaschutz.“

Ergänzende Informationen

Neben der Wasserstoff-Roadmap unterstützt das Land weitere bedeutende Vorhaben im Wasserstoffbereich:

  • Im Rahmen des Strategiedialogs Automobilwirtschaft das Demonstrationsprojekt H2Rhein-Neckar in der Metropolregion Rhein-Neckar mit rund 18 Millionen Euro
  • Die Forschungsfabrik HyFab in Ulm mit 18,5 Millionen Euro
  • Im Rahmen eines neuen EFRE-Förderprogramms den Aufbau einer „Modellregion Grüner Wasserstoff“ mit rund 11 Millionen Euro (Kofinanzierung, bis zu 25 Millionen Euro kommen von der EU)
  • Den Aufbau der Wasserstoff-Plattform H2BW, die die Umsetzung der Roadmap begleitet und unterstützt mit knapp 4 Millionen Euro

Mit dem Kabinettsbeschluss zur Umsetzung der Wasserstoff-Roadmap sind das insgesamt mehr als 100 Millionen Euro allein im Bereich des Umweltministeriums, die in die weitere Entwicklung von Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologien fließen. Dazu kommen Aktivitäten anderer Ministerien.

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