Energieeffizienz

Wettbewerb „Leitstern Energieeffizienz“ – Land zeichnet acht Stadt- und Landkreise aus

Ministerialdirektor Helmfried Meinel: „Unser Wettbewerb spornt die Kreise in Baden-Württemberg zu einem möglichst effizienten Umgang mit Energie an“

Der Amtschef des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft, Helmfried Meinel, hat heute (15.11.) in Stuttgart die Gewinner im Wettbewerb „Leitstern Energieeffizienz“ ausgezeichnet. Der erste Platz geht an den Landkreis Ravensburg, gefolgt vom Landkreis Böblingen. Den dritten Platz sicherte sich der Landkreis Göppingen. Sonderpreise erhielten die Städte Stuttgart und Karlsruhe sowie die Kreise Schwäbisch Hall, Tuttlingen und Lörrach.

„Unser Wettbewerb belohnt Stadt- und Landkreise für einen bewussten und sparsamen Umgang mit Energie“, erklärte Helmfried Meinel. „Es ist ein gutes Zeichen für Baden-Württemberg, dass 27 von insgesamt 44 Stadt- und Landkreisen am diesjährigen Wettbewerb teilgenommen haben, so viele waren es in seiner nun dreijährigen Geschichte noch nie.“

Der „Leitstern“ decke erstmals alle drei für die Energieeffizienz relevanten Bereiche Wärme, Strom und Verkehr ab, betonte Meinel weiter. „Dabei zeigt sich, dass es in allen Kreisen in einzelnen Bereichen noch Luft nach oben gibt. Unser Wettbewerb liefert den engagierten Stadt- und Landkreisen wichtige Impulse, voneinander zu lernen und die Energie im Kreis künftig noch effizienter zu nutzen.“

Für das Ranking im Wettbewerb wurde ein vom Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung (ZSW) entwickelter Kriterienkatalog zugrunde gelegt. „Es ist wichtig, dass der Leitstern nunmehr auch das Engagement der Stadt- und Landkreise für eine effiziente Mobilität honoriert. Denn die Ausrichtung des Verkehrs auf die Klimaschutz- und Nachhaltigkeitsziele stellt eine der größten Herausforderungen der Energiewende dar“, erklärte Prof. Frithjof Staiß, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des ZSW. „Die Kreise stellen sich dieser Herausforderung, haben ihr Potenzial aber noch nicht ausgeschöpft. Insgesamt sind zum Erreichen der Ziele weitere Anstrengungen der Politik auf allen Ebenen, der Industrie und der Gesellschaft erforderlich“, sagte Staiß.

Ergänzende Informationen

1. Platz: Landkreis Ravensburg
Zum ersten Mal beim Leitstern Energieeffizienz dabei und gleich den 1. Platz belegt hat der Landkreis Ravensburg. Hervorzuheben sind insbesondere das Klimaschutzkonzept oder das im Vergleich zu den anderen Kreisen sehr gute Energiemanagement des Kreises mit Energieberichten zu den eigenen Liegenschaften, regelmäßig verpflichtende Hausmeisterschulungen durch die Energieagentur sowie ein monatliches Energiecontrolling der wichtigsten Liegenschaften. Diese Liegenschaften sind besonders energieeffizient, zudem schöpft Ravensburg Förderprogramme zum Ausbau der Infrastruktur für Fußgänger und Radfahrer gut aus.

2. Platz: Landkreis Böblingen
Der 2. Platz geht an den Landkreis Böblingen. Wie bereits in den Vorjahren überzeugt der Kreis mit seiner umfassenden Programmatik in den Bereichen Strom, Wärme und Verkehr sowie seinen ehrgeizigen Effizienzzielen. Zudem besitzt der Kreis eine sehr energieeffiziente Industrie. Bezogen auf die Einwohnerzahl ist Böblingen der Landkreis mit der größten installierten Leistung an Kraft-Wärme-Kopplung (KWK).

3. Platz: Landkreis Göppingen
Der drittplatzierte Landkreis Göppingen konnte besonders mit seinem Klimaschutzkonzept punkten. Bei den Effizienzzielen erzielte der Kreis (gleichauf mit zwei anderen Kreisen) das beste Ergebnis. Positiv ist zudem, dass relativ viele Unternehmen im Kreis Effizienzmaßnahmen durchführen.

Sonderpreis „Bester Stadtkreis“: Stuttgart
Der Sonderpreis „Bester Stadtkreis“ geht nach Stuttgart. Sowohl im Energiemanagement ihrer Liegenschaften wie auch in vielen anderen Bereichen nimmt die Stadt eine Vorbildfunktion wahr. Zudem besitzt Stuttgart eine sehr energieeffiziente Industrie sowie die höchste Quote an zugelassenen reinen Elektrofahrzeugen. Auch die Ausgaben des Kreises für ÖPNV und Schülerverkehr bezogen auf die Einwohner der Stadt sind vergleichsweise hoch.

Sonderpreis „Bester Kreis bei den messbaren Erfolgen“: Schwäbisch Hall
Ein weiterer Preis geht nach Schwäbisch Hall als „Bester Kreis bei den messbaren Erfolgen“. Schwäbisch Hall besitzt besonders energieeffiziente Liegenschaften und wird hiermit seiner Vorbildfunktion in diesem Bereich besonders gerecht. Zudem lassen sich die Bürgerinnen und Bürger sowie die Unternehmen im Kreis umfangreich zu Energieeffizienzmaßnahmen beraten und führen diese letztlich auch durch.

Zudem wurden drei Sonderpreise von einer unabhängigen Jury ausgelobt:

Sonderpreis „Unternehmensmotivation“: Stadtkreis Karlsruhe
Der Stadtkreis Karlsruhe überzeugte die Jury mit seinen Aktivitäten zur Motivation von Unternehmen für Energieeffizienzthemen und hat daher den Sonderpreis „Unternehmensmotivation“ gewonnen. So bestehen in der Stadt zahlreiche branchenübergreifende und branchenspezifische Energieeffizienznetzwerke und Energieeffizienztische. Herausragend fand die Jury auch das Projekt „Energieeffizientes Gewerbegebiet“ sowie das Nachfolgeprojekt REGEKO.

Sonderpreis „Bildung und Nutzersensibilisierung“: Landkreis Tuttlingen
Den Sonderpreis „Bildung und Nutzersensibilisierung“ hat der Landkreis Tuttlingen gewonnen. So wird an der landkreiseigenen Ferdinand-von-Steinbeis-Gewerbeschule bereits seit 2009 ein Energiesparprojekt durchgeführt. Auch in anderen Schulen führt der Kreis umfassende Bildungsprojekte durch, die von der Energieagentur entwickelt wurden. Im Jahr 2015 hat der Kreis während seines Mottojahres „Energie“ umfangreiche Aktivitäten im Rahmen der Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit durchgeführt und sich an mehreren Energie- und Klimaschutzprojekten beteiligt.

Sonderpreis „innovative Nutzungskonzepte im Verkehr“: Landkreis Lörrach
Mit einem grenzüberschreitenden Ansatz konnte sich der Landkreis Lörrach beim Sonderpreis für „innovative Nutzungskonzepte im Verkehr“ gegen starke Konkurrenz durchsetzen. So berät der Kreis Lörrach seine Kommunen zu externen Fördermöglichkeiten, wie den Pendlerfonds des Kantons Basel Stadt, und beteiligt sich im Rahmen seiner Mitgliedschaft im Trinationalen Eurodistrict Basel an einer trinationalen Reisenden-Informationsplattform im Internet. Außerdem verbessert der Kreis die Fahrgastinformationen an den Bahnhöfen Lörrach und Rheinfelden (Baden) im Rahmen seiner Mitgliedschaft im Projekt „Aktive Bahnhöfe“.

Weitere Informationen

Leitstern Energieeffizienz Baden-Württemberg