Umwelt

Welttag des Wassers am 22. März

Berechne Lesezeit
  • Teilen

Umweltminister Franz Untersteller: „Naturnahe Gewässer geben heimischen Tieren und Pflanzen Lebensraum, verringern Schäden bei Hochwassern und verbessern die Lebensqualität der Menschen.“

Der Weltwassertag wurde im Rahmen der Weltkonferenz "Umwelt und Entwicklung" 1992 in Rio de Janeiro von den Vereinten Nationen ins Leben gerufen und wird seitdem alljährlich begangen. In diesem Jahr steht er unter dem Motto „Natur für Wasser“. Dies nahm Umweltminister Franz Untersteller heute (21.03.) zum Anlass, auf die Bedeutung einer naturnahen Entwicklung von Gewässern hinzuweisen: „Wenn wir unseren Flüssen und Bächen ihren natürlichen Charakter zurückzugeben, schaffen wir neue Lebensräume für heimische Tiere und Pflanzen. Auch die Lebensqualität der Menschen wird sich durch aufgewertete und erlebbare Landschaften an den Gewässern spürbar und nachhaltig erhöhen.“

Der Schutz und die Entwicklung von naturnahen Gewässern mit breiten Auenflächen sei darüber hinaus ein wichtiger Baustein für den Hochwasserschutz, so der Minister weiter. „Um die mit unwetterartigen Regengüssen und Hochwassern verbundenen Risiken zu minimieren und Schäden für Mensch und Umwelt möglichst gering zu halten, müssen wir unseren Gewässern mehr Raum geben.“ Intakte Ökosysteme könnten wie ein Schwamm Wasser aufnehmen, erklärte Untersteller. „Je besser der Schwammeffekt einer Landschaft ist, umso langsamer fließt das Wasser in die Bäche und Flüsse, was die Gefahr von Überflutungen weiter vermindern kann.“

Zur Finanzierung von Maßnahmen zum Hochwasserschutz und zur Verbesserung der Gewässerökologie stellt die Landesregierung in diesem Jahr 95 Millionen Euro zur Verfügung.

Zukünftige Herausforderungen

Neben den Anstrengungen, die Gewässerökologie und den Hochwasserschutz in Baden-Württemberg zu verbessern, steht die Wasserwirtschaft in den nächsten Jahren vor weiteren großen Herausforderungen. „Im Fokus unserer Aktivitäten steht insbesondere die Problematik von Spurenstoffen in Flüssen und Seen und Mikroplastik in der Umwelt,“ sagte Untersteller. Er wies in diesem Zusammenhang auf ein dreijähriges Forschungsprojekt zur „Bestimmung, Quantifizierung und Bewertung von Mikrokunststoffen in Komposten, Gärresten und Böden“ hin, das vom Umweltministerium Baden-Württemberg mit rund einer Million Euro gefördert wird und noch im Frühjahr 2018 startet.

Der Umweltminister hat außerdem an die besondere Verantwortung von Landwirten und Obstbauern appelliert, den Gewässerschutz ernst zu nehmen und Pestizide nur mit größter Umsicht und unter Beachtung aller Regeln und Vorschriften einzusetzen. Untersteller betonte: „Im Gewässerrandstreifen ist in einem Bereich von fünf Metern der Einsatz von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln grundsätzlich verboten. Und je breiter die Pufferzone zwischen Gewässer und Anbaufläche desto kleiner ist die Gefahr, dass Pestizide ins Wasser gelangen.“

Weitere Informationen

Wasserrahmenrichtlinie Gewässerökologie Hochwasserschutz
Bericht „Mikroplastik in Binnengewässern Süd- und Westdeutschlands“