Nachhaltiges Wirtschaften

Umwelttechnikpreis 2025 geht an Heidelberg Materials Mineralik DE GmbH

Für das neu entwickelte Verfahren zur Verwertung von Brechsanden erhält die Heidelberg Materials Mineralik DE GmbH in Heidelberg den Umwelttechnikpreis in der Kategorie „Zirkuläres Wirtschaften und Vermeidung von Umweltbelastungen“.

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Wir gratulieren der Heidelberg Materials Mineralik DE GmbH zum Umwelttechnikpreis 2025 in der Kategorie „Zirkuläres Wirtschaften und Vermeidung von Umweltbelastungen“. Staatssekretär Dr. Andre Baumann (rechts) überreichte die Urkunde.
Wir gratulieren der Heidelberg Materials Mineralik DE GmbH zum Umwelttechnikpreis 2025 in der Kategorie „Zirkuläres Wirtschaften und Vermeidung von Umweltbelastungen“! Staatssekretär Dr. Andre Baumann (rechts) überreichte die Urkunde.

F-Zemente mit Brechsanden – Kreislaufwirtschaft in der Praxis

Staatssekretär Dr. Andre Baumann: „Die Wiederverwertung von mineralischen Bauabfällen ist ein zentraler Baustein für zirkuläres Wirtschaften im Bauwesen. Mit dem Einsatz von Brechsanden in der Zementproduktion zeigt Heidelberg Materials, wie sich Ressourcenschonung und CO2-Minderung wirkungsvoll verbinden lassen.“

Die Heidelberg Materials Mineralik DE GmbH hat am Standort Leimen ein innovatives Verfahren zur Herstellung von nachhaltigen F-Zementen entwickelt. Im Fokus steht die Verwertung von Brechsanden – einem feinkörnigen Nebenprodukt aus der Aufbereitung von Abbruchbeton. Statt wie bisher entsorgt zu werden, werden diese Brechsande nun als Hauptbestandteil in Zementsorten wie CEM II/C-M (S-F) eingesetzt.

Ressourcenschonung und CO2-Reduktion

Durch die Verwendung von rezyklierten Gesteinskörnungen und Brechsanden wird der Klinkeranteil im Zement auf etwa 50 Prozent reduziert. Dies führt zu einer signifikanten Senkung der CO2-Emissionen auf geschätzte 400 kg CO2 pro Tonne Zement. Gleichzeitig werden Primärmaterialien geschont und der Materialstrom des Abbruchbetons vollständig in den Kreislauf zurückgeführt.

Normgerechte Qualität und Skalierbarkeit

Die eingesetzten Materialien entsprechen den einschlägigen Normen wie DIN EN 12620, DIN EN 197-6, DIN EN 206-1 und DIN 1045-2. Der daraus hergestellte R-Beton evoBuild ist für sämtliche Konstruktionen geeignet und bleibt vollständig recycelbar. Die geplante Einrichtung eines Recyclingplatzes am Standort Leimen ermöglicht kurze Transportwege und eine wirtschaftliche Skalierung der Produktion.

Hinweis

In der Kategorie „Zirkuläres Wirtschaften und Vermeidung von Umweltbelastungen“ gibt es zwei Erstplatzierte. Neben der Heidelberg Materials Mineralik DE GmbH erhält auch die E. Bayer Baustoffwerke GmbH & Co. KG aus Esslingen den Preis.

Umwelttechnikpreis Baden-Württemberg

Das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg vergibt alle zwei Jahre den Umwelttechnikpreis Baden-Württemberg. Der Umwelttechnikpreis zeichnet marktfähige, umwelttechnische Produkte aus, die eine besondere Umweltleistung aufweisen.

Das Preisgeld beträgt 122.000 Euro und wird auf vier Kategorien und einen Sonderpreis der Jury verteilt. Die Kategorien gliedern sich in „Energieeffizienz“, „Materialeffizienz und Ressourcenschonung“, „Zirkuläres Wirtschaften und Vermeidung von Umweltbelastungen“ und „Digitalisierung, Künstliche Intelligenz, Mess-, Steuer- und Regeltechnik“. Der Sonderpreis der Jury wird an ein Produkt innerhalb der vier Kategorien verliehen und orientiert sich an aktuellen umweltpolitischen Herausforderungen und technischen Erfordernissen.

Die Preisverleihung fand am 11. November 2025 in der Schwabenlandhalle in Fellbach statt.