Nach einer europaweiten Ausschreibung hat das Umweltministerium Baden-Württemberg den Auftrag für ein neues Kommunikationskonzept zur Energiewende vergeben. Das Konzept soll gemäß Koalitionsvertrag die bisherige Energiewendekampagne 50-80-90 weiterentwickeln und neue Schwerpunkte bei der Vermittlung der Energiewende setzen.
An der Ausschreibung haben sich neun Bieter beziehungsweise Bietergemeinschaften beteiligt, sieben haben ihre Ideen einer Jury präsentiert. Die Entscheidung fiel zugunsten der Bietergemeinschaft ressourcenmangel GmbH Berlin (Niederlassung Stuttgart) und SmartGrids Projektmanagement GmbH Eggenstein-Leopoldshafen. Als nachgeordnetes Unternehmen ist co2online – gemeinnützige Beratungsgesellschaft mbH Berlin beteiligt. Der Etat umfasst insgesamt drei Millionen Euro für eine Laufzeit von gut drei Jahren.
„Die Zustimmung zur Energiewende in der Bevölkerung ist nach wie vor sehr groß. Aber was Energiewende konkret bedeutet für die Gesellschaft und für jeden Bürger und jede Bürgerin, müssen wir in einem kontinuierlichen Prozess erklären“, sagte Umwelt- und Energieminister Franz Untersteller. „Wir müssen die Menschen mitnehmen, sie einbinden und sie zum Mitmachen motivieren. Das ist das Ziel unseres Kommunikationskonzepts. Und je besser es uns gelingt desto besser gelingt die Energiewende.“
Das neue Kommunikationskonzept setzt stärker als die Kampagne 50-80-90 auf die Einbindung von externen Kooperationspartnern, die in der Fläche verankert sind und auf ihrem Gebiet eine hohe Expertise haben. Erste Gespräche dazu wurden und werden beispielsweise mit dem baden-württembergischen Handwerkstag BWHT, den regionalen Energieagenturen oder dem Solarcluster geführt.
Parallel dazu bereitet die Bietergemeinschaft offline und online als ersten Themenschwerpunkt des Konzepts eine Kommunikation zur Solarinitiative des Landes vor. Angedacht sind dazu zum Beispiel Redaktionspakete auf der Homepage, Info- und Unterstützungsmaterialien für die entstehenden Solaren Netzwerke und Dialogformate unter anderem mit Kommunen. Darüber hinaus ist eine App geplant, die für jeden zugänglich, gute Argumente für den Einsatz von PV auf den Dächern und auf bestimmten Freiflächen des Landes liefert.
„Es geht uns darum Formate zu entwickeln und umzusetzen, mit denen wir Akteure der Energiewende zielgruppengenau erreichen“, sagte Umweltminister Untersteller. „Wir wollen die Themen der Energiewende in den Fokus rücken und für sie begeistern. So bringen wir die Energiewende als Ganzes voran.“