Minister Franz Untersteller: „Die biologische Vielfalt unserer Kulturlandschaft zu schützen, gehört neben dem Klimawandel zu den drängendsten Aufgaben unserer Zeit.“
Der Landkreis Tübingen bleibt für weitere fünf Jahre PLENUM-Projektgebiet Baden-Württembergs. Umweltminister Franz Untersteller überreichte gestern Abend (29.6.) dem Tübinger Landrat Joachim Walter die Urkunde zur Fortführung des PLENUM-Gebiets bis Ende Mai 2025. Für die Förderung von Projekten, die dem Naturschutz in diesem Gebiet dienen, stellt das Umweltministerium dafür insgesamt 1,215 Millionen Euro zur Verfügung.
PLENUM ist das „Projekt des Landes zur Erhaltung und Entwicklung von Natur und Umwelt“ und unterstützt im Landkreis Tübingen seit sieben Jahren erfolgreich die Integration des Naturschutzes in regionale Entwicklungsprozesse.
„Es ist großartig, was Sie für die Stärkung der biologischen Vielfalt im Land geleistet haben“, würdige Untersteller bei der Überreichung der Urkunde in Bodelshausen die Tatkraft aller Beteiligten. Es sei nicht selbstverständlich, dass so vielen ehrenamtlich tätigen Menschen beispielsweise die Pflege und der Erhalt von Streuobstwiesen am Herzen liegen würden, fügte Untersteller hinzu. „Aber wir müssen unsere schöne und vielfältige Kulturlandschaft schützen. Neben dem Klimawandel gehört der Verlust der Artenvielfalt zu den drängendsten Aufgaben, die wir in den nächsten Jahren und Jahrzehnten alle gemeinsam meistern müssen.“
In den Jahren zwischen 2013 und 2019 haben die vielen engagierten Partnerinnen und Partner im PLENUM-Gebiet mehr als 280 Projekte mit einer Fördersumme von etwa 1,5 Millionen Euro verwirklichen können. Unter anderem unterstützte der Verein VIELFALT in Mössingen 2018 die Eröffnung des Streuobst-Informationszentrums, half fünf Partner-Kommunen bei der Planung und Umsetzung der Premiumwander- und Premiumspazierwege „Früchtetrauf“, die Erholungssuchenden die wertvolle Kulturlandschaft näherbringen. Und sorgte dafür, dass zahlreiche Grundschüler an ihren Schulen Streuobstunterricht erhalten haben.
Landrat Joachim Walter bestätigte, dass die Fördergelder im Landkreis Tübingen „bestens angelegt“ seien. „Unter unserem Leitmotto ‚Schützen durch Nützen‘ konnte es gelingen, wertvolle Lebensräume und regionale Kreisläufe sowie den Erhalt unserer Artenvielfalt zu sichern“, hob Walter hervor. In der nächsten Förderperiode gelte es, „in allen Bereichen dran zu bleiben“.
Ergänzende Informationen
Im etwa 52.000 Hektar großen PLENUM-Gebiet haben die Verantwortlichen ein besonderes Modell für kooperativen Naturschutz geschaffen: Die Aufgaben eines Landschaftserhaltungsverbands (LEV) und des PLENUM-Projektgebiets Landkreis Tübingen werden im Verein VIELFALT e. V. (Verein für Inklusion, Erhaltung der Landschaft und Förderung des Artenreichtums im Landkreis Tübingen) zusammengeführt. Vor allem sollen Projekte zur Inklusion von Menschen mit Behinderung, psychisch kranker Menschen, Langzeitarbeitslosen und chancenarmen Jugendlichen sowie Möglichkeiten der Nachwuchssicherung bei der Streuobstwiesenpflege vorangetrieben werden.