Staatssekretär Andre Baumann: „Natur und Technik müssen beim Hochwasserschutz Hand in Hand gehen. Das kann Geld sparen und ist gut für den Schutz unserer Natur und Heimat.“
Beim Spatenstich für den ersten von insgesamt vier Bauabschnitten zum Hochwasserschutz in Bad Überkingen im Landkreis Göppingen hat Staatssekretär Andre Baumann heute (03.03.) auf das notwendige Zusammenspiel einer möglichst natürlichen Entwicklung der Gewässer und technischen Hochwasserschutzmaßnahmen hingewiesen: „So richtig und wichtig technische Maßnahmen zum Schutz vor Hochwasser sind, so richtig und wichtig ist es auch, kritische und gefährliche Situationen für die Bürgerinnen und Bürger von Beginn an zu entschärfen und möglichst zu vermeiden.“ Nur wer die natürlichen Gegebenheiten vor Ort sowie Maßnahmen zur Hochwasservorsorge berücksichtige, könne auch effektive technische Schutzmaßnahmen umsetzen und so die Risiken eines Hochwassers für die Bevölkerung umfassend minimieren, betonte Andre Baumann.
Zu Recht müssten daher Städte und Gemeinden Überschwemmungsgebiete von einer Bebauung freihalten, so der Staatssekretär des Umweltministeriums weiter. „Wir müssen unseren Bächen und Flüssen Raum geben, damit sie sich bei Hochwasserereignissen ausbreiten können. Wir brauchen hierzu möglichst natürliche Gewässer mit breiten Auenflächen.“
Intakte Ökosysteme könnten wie ein Schwamm Wasser aufnehmen und den Wasserrückhalt in der Fläche verbessern, so Baumann. „Je besser der Schwammeffekt einer Landschaft ist, umso weniger schnell fließt das Wasser in die Bäche und Flüsse, was ein Hochwasserrisiko weiter vermindern kann. Wir sind daher gut beraten, die Versiegelung unserer Landschaft einzudämmen.“
„Mit dem Klimawandel müssen wir für die Zukunft leider häufiger mit einem Hochwasser rechnen“, sagte Andre Baumann. Daher werde das Land seine umfassende Hochwasserschutzstrategie hartnäckig weiterverfolgen. „Die Landesregierung stellt zur Finanzierung von Maßnahmen zum Hochwasserschutz und zur Verbesserung der Gewässerökologie jedes Jahr viel Geld bereit; allein für 2017 sind es rund 90 Millionen Euro“, erklärte Baumann.
„Dies ist gut investiertes Geld“, sagte der Staatssekretär. „Es versetzt uns in die Lage, solch sinnvolle Hochwasserschutz-Konzepte wie hier in Bad Überkingen mit Gesamtkosten von über 5 Millionen Euro zu unterstützen.“ Den ersten Bauabschnitt, der mit dem heutigen Spatenstich offiziell beginnt, hat das Land mit 1,25 Millionen Euro gefördert, das sind 70 Prozent der Kosten in Höhe von etwa 1,8 Millionen Euro.