Umweltminister Franz Untersteller: „In den vergangenen Jahren ist es gelungen, den Herzogenweiher in Amtzell quasi wiederzubeleben. Eine tolle Leistung!“
Umweltminister Franz Untersteller ist heute in Amtzell, Landkreis Ravensburg, um sich über die ökologische Entwicklung des Herzogenweihers zu informieren. Der Besuch ist Teil der Sommertour „Vitale Gewässer“ des Ministers.
„Die oberschwäbischen Seen haben eine herausragende Bedeutung aus naturschutzfachlicher Sicht“, sagte der Umweltminister bei seinem Besuch. „Mit dem Aktionsprogramm zur Sanierung dieser Seen haben wir vor beinahe drei Jahrzehnten Weitsicht bewiesen und ein sehr erfolgreiches Instrument für den Schutz und die Entwicklung der Seen geschaffen. Der Herzogenweiher und viele andere Seen würden heute anders aussehen ohne dieses Programm.“
Seit 13 Jahren ist der Herzogenweiher Teil des Sanierungsprogramms. Wie viele Seen in Oberschwaben war und ist er gezeichnet von hohen Nährstoffeinträgen und starker Verlandung. Die Folge davon war unter anderem ein für das ökologische Gleichgewicht problematischer Fischbestand und Pflanzenbewuchs.
Im Rahmen des Sanierungsprogramms wurden auch am Herzogenweiher eine ganze Reihe von Maßnahmen beschlossen und umgesetzt. Die wichtigsten darunter waren der Bau eines regulierbaren Ablaufbauwerks (Mönch) und die Sanierung des defekten Grundablasses sowie der Bau eines Schlammfangbeckens. Damit ist es jetzt wieder möglich, den Herzogenweiher in regelmäßigen Abständen (3 - 6 Jahre) abzulassen, zu wintern und wieder mit einem angepassten Fischbestand zu besetzen. Der Weiherschlamm wird beim Ablassen aufgefangen, damit er nicht in die unterhalb des Weihers liegenden Fließgewässer gelangt. „Diese Baumaßnahmen und ergänzend dazu ein Pflegeplan, ein fischereiwirtschaftliches Bewirtschaftungskonzept, die Extensivierung landwirtschaftlich genutzter Flächen und die Wiedervernässung der Moorbereiche sind wie eine Intensivkur. Alles spielt ineinander und hilft dem Herzogenweiher, sich nach und nach in die natürlichen Abläufe zu reintegrieren. Das ist das Ziel“, erläuterte Umweltminister Franz Untersteller die Intention des Sanierungsprogramms.
Die oberschwäbischen Seen seien geologische und kulturhistorische Denkmale, ein wesentliches Merkmal des Landschaftsbildes, ein Naherholungsgebiet und eine Attraktion für Einheimische und Touristen und nicht zuletzt Lebensraum zahlreicher teils gefährdeter Tier- und Pflanzenarten: „Die Seen zu schützen und zu entwickeln ist eine wichtige Aufgabe und ein Dienst an der Umwelt und an der Natur“, so Untersteller.