Sommertour

Sommertour „Vitale Gewässer“: Station an der Pfinz und am Kriegbach

Umweltstaatssekretär Andre Baumann an der Pfinz und am Kriegbach: „Kluge ökologische Maßnahmen schaffen neue Lebensräume für Tiere und Pflanzen.“

Im Rahmen der diesjährigen Sommertour „Vitale Gewässer“ besucht Umweltstaatssekretär Andre Baumann heute die Pfinz bei Pfinztal-Berghausen und den Kriegbach bei Neulußheim. Baumann informiert sich dabei über ökologische Strukturmaßnahmen an beiden Gewässern. Ziel der Maßnahmen ist es, den so genannten „guten ökologischen Zustand“ des Gewässers, wie ihn die europäische Wasserrahmenrichtlinie vorschreibt, wiederherzustellen.

„Der natürliche Lauf der Gewässer wurde in der Vergangenheit aufgrund der rein nutzungsorientierten Betrachtung stark verändert und natürliche Lebensräume zerstört. Seit Jahren werden von uns Anstrengungen unternommen, die ökologischen Rahmenbedingungen wieder zu verbessern. Pfinz und Kriegbach sind gute Beispiele dafür“, sagte Staatssekretär Baumann heute (31.07.) im Rahmen seiner Sommertour.

Der Ausbau der Pfinz zum Beispiel hat zahlreiche Wanderhemmnisse für typische Fischarten wie Elritze, Schmerle, Bachforelle, Groppe, Döbel oder Hasel zur Folge gehabt. Der Beseitigung dieser Hindernisse gilt deshalb ein besonderes Augenmerk. Zurzeit werden vom Landesbetrieb Gewässer Karlsruhe zur Wiederherstellung des guten ökologischen Zustandes mehrere Struktur- und Durchgängigkeitsmaßnahmen geplant und nach und nach umgesetzt. Aus technischer Sicht war die Durchgängigkeitsmaßnahme am Schnellermühlenwehr aufgrund des sehr hohen Wasserspiegelunterschiedes von rund fünf Metern eine besondere Herausforderung. Dank eines technisch sehr aufwändigen Bauwerks ist es gelungen, die Durchgängigkeit für die Fischfauna auf einem gut neun Kilometer langen Pfinzabschnitts wiederherzustellen.

Andre Baumann: „Das Beispiel der Pfinz bei Pfinztal-Berghausen zeigt, dass angesichts schwieriger Randbedingungen vor Ort, erhebliche Anstrengungen notwendig sind, um die insbesondere für Fische notwendige Durchgängigkeit der Gewässer zu erreichen. Das Land stellt sich auch in diesen schwierigen Fällen seiner Verantwortung. Die Kosten für die Maßnahme am Schnellermühlenwehr von 1,3 Millionen Euro, hat das Land komplett übernommen.“

Am Kriegbach ist es ebenfalls gelungen, mit Strukturmaßnahmen Lebensraum für Tiere und Pflanzen aufzuwerten oder neu zu gewinnen. So hat eine Deichrückverlegung Raum geschaffen, um das Gewässer nach dem Leitbild eines „Flachlandauenbaches“ mit der Errichtung von Inseln und Altarmen zu renaturieren. Neue Lebensräume am Gewässer entstanden durch die Integration von Totholzelementen im Bach, die Anlage von Wiesen und Hochstaudenfluren, die Pflanzung von Gehölzen und das Ausbringen von Weidensteckhölzern.

Fünf Jahre nach der Umsetzung der Maßnahme seien heute die Ergebnisse zu bewundern, sagte Staatssekretär Baumann bei seinem Besuch: „Es ist beeindruckend, wie sich das Gewässer entwickelt hat. Die neue Vielfalt an Gewässerstrukturen hat typischen Tier- und Pflanzenarten langfristig die Wiederansiedlung und Fortpflanzung ermöglicht. Und auch für den erholungssuchenden Menschen entwickelt sich der Kriegbach zu einem Kleinod.“

Die vom Land getragenen Kosten für die Durchgängigkeits- und Strukturmaßnahmen an Pfinz und Kriegbach belaufen sich auf knapp 2,9 Millionen Euro.