Umwelt- und Energieministerin Thekla Walker: „Der Bericht liefert uns wichtige Daten über den Stand der Energiewende im Land und zeigt uns, wo noch Handlungsbedarf besteht“
Das Umweltministerium Baden-Württemberg hat heute (03.02.) gemeinsam mit dem Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) den jährlichen Monitoring-Bericht zur Energiewende in Baden-Württemberg vorgelegt.
Fundierte Informationen über den Stand der Energiewende
„Bereits zum neunten Mal liefert uns der Monitoring-Bericht ein umfassendes Bild über die Entwicklung der Energiewende in unserem Land“, betonte Umwelt- und Energieministerin Thekla Walker anlässlich der Veröffentlichung des Berichts in Stuttgart. „Die fundierten Informationen zeigen uns, wie weit wir auf dem Weg zur Klimaneutralität schon gekommen sind, aber auch, wo noch Bedarf besteht, mit passenden Maßnahmen nachzusteuern.“ Dabei habe der Bericht neben dem Ausbau der erneuerbaren Energien auch die Versorgungssicherheit, die Energiepreise und die Entwicklung der Strom- und Gasinfrastruktur im Blick. „Unser Energiesystem weiter auf saubere und CO2-freie Energieträger umzustellen und gleichzeitig eine sichere Versorgung zu gewährleisten, gehören zu unseren wichtigsten Aufgaben in den kommenden Jahren“, so Walker.
„Müssen dringend an den Gebäudebestand ran“
Mit Blick auf die im Monitoring-Bericht veröffentlichten Daten zum Wärmemarkt sagte die Energieministerin: „Bei der Wärmewende müssen wir jetzt weiter vorankommen.“ Denn, so zeige der Bericht, 2020 wurden immer noch mehr als drei Viertel der Wohnungen in Baden-Württemberg überwiegend mit Heizöl und Erdgas beheizt.
Erfreulich sei dagegen, dass bei neu gebauten Wohn- und Nichtwohngebäuden die Erneuerbaren seit 2017 die am häufigsten genutzte Beheizungsart darstellen. So wurden 2020 in rund zwei Drittel der Neubauten erneuerbare Energien zur Wärmegewinnung genutzt, insbesondere Wärmepumpen. „Aber Neubauten machen nur einen geringen Anteil am Gebäudebestand aus und benötigen vergleichsweise wenig Heizwärme. Deshalb müssen wir noch stärker an den Gebäudebestand ran, um dort Warmwasser und Raumwärme mit weniger Energie bereitzustellen und den restlichen Energiebedarf durch Erneuerbare zu decken“, hob Walker hervor.
Solare Nahwärme: Baden-Württemberg bei der verbauten Fläche Spitzenreiter
Insgesamt stieg der Anteil der erneuerbaren Energien im Wärmesektor laut Monitoring-Bericht im Jahr 2020 leicht auf rund 16 Prozent. Dabei wird für die Wärmegewinnung vor allem Holz in Einzelanlagen eingesetzt. Ein positiver Trend zeigte sich auch bei der solaren Nahwärme. Insgesamt entfällt derzeit fast die Hälfte der bundesweit verbauten Kollektorfläche von solaren Nahwärmeanlagen auf Baden-Württemberg.