Versorgungssicherheit

Monitoring-Bericht 2016 zur Energiewende in Baden-Württemberg veröffentlicht

Umwelt- und Energieminister Franz Untersteller: „Die Sicherheit und Zuverlässigkeit der Stromversorgung im Land ist auch bei einem weiter wachsenden Anteil der erneuerbaren Energien gewährleistet.“

Das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft hat heute (12.12.) den Monitoring-Bericht zur Energiewende in Baden-Württemberg 2016 veröffentlicht. Die Studie widmet sich vorrangig den Themen Versorgungssicherheit und Energieeffizienz. Darüber hinaus beleuchtet der Bericht die Entwicklung der Energiepreise. Der Monitoring-Bericht wurde vom Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) im Auftrag des Ministeriums erarbeitet.

„Als leistungsfähiger Wirtschafts- und Industriestandort ist Baden-Württemberg in besonderem Maße auf eine sichere und stabile Energieversorgung angewiesen. Der Bericht zeigt, dass die Sicherheit und Zuverlässigkeit der Stromversorgung in Baden-Württemberg auch bei einem weiter wachsenden Anteil der erneuerbaren Energien gewährleistet ist“, sagte Minister Untersteller.

Zum Ausbau der erneuerbaren Energien ergänzte Professor Frithjof Staiß vom ZSW: „Während der Zubau von Photovoltaikanlagen derzeit rückläufig ist, steigt mittlerweile die Bedeutung der Windkraft in Baden-Württemberg. Insgesamt wurden 2015 Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von rund 150 Megawatt installiert. In diesem Jahr können wir einen noch größeren Erfolg verbuchen. Ist im Monitoring-Bericht noch die Rede von 95 Anlagen mit rund 260 Megawatt, die bis Ende September errichtet wurden, ging im November schon die 100. Windkraftanlage in diesem Jahr in Betrieb.“ Der steigende Anteil der Windenergie an der Stromerzeugung könne als positive Entwicklung bei der Umsetzung der Energiewende im Land gewertet werden, sagte Staiß.

Wesentliches Element einer nachhaltigen Energieversorgung sei mittelfristig auch der Ausbau der Stromnetze von Nord nach Süd, betonte Franz Untersteller. Dabei führe der Monitoring-Bericht in diesem Bereich zwar einige Verzögerungen vor Augen, zum Beispiel bei der Nord-Süd-Verbindung SuedLink von Brunsbüttel in Schleswig-Holstein nach Großgartach bei Heilbronn. „Der Verlauf unseres hierzu erst kürzlich erfolgreich durchgeführten Dialogverfahrens stimmt mich aber optimistisch, dass das Verfahren künftig den aktuellen Zeitplan einhalten wird.“

Stromkunden profitieren von rückläufigen Großhandelspreisen

Der Endenergieverbrauch lag dem Bericht zufolge im Jahr 2015 um etwa 2,6 Prozent über dem Vorjahresniveau. Als Ursachen werden zum einen die kühle Witterung und zum anderen das starke Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum gesehen. Die Endenergieproduktivität, die das Verhältnis zwischen Bruttoinlandsprodukt und Energieverbrauch wiedergibt und damit ein Indikator für die gesamtwirtschaftliche Energieeffizienz ist, entwickelt sich hingegen weiterhin positiv. „Das ist ein ermutigendes Zeichen“, erklärte Umwelt- und Energieminister Untersteller. „Um unser ehrgeiziges Ziel zu erreichen, im Jahr 2050 nur noch halb so viel Energie zu verbrauchen wie im Jahr 2010, müssen wir uns hier künftig noch weiter verbessern“.

Der durchschnittliche Haushaltsstrompreis fiel von 29,1 Cent pro Kilowattstunde im Jahr 2014 auf 28,7 Cent pro Kilowattstunde im Jahr 2015. „Das zeigt, dass inzwischen auch die Haushaltskunden von den rückläufigen Preisen im Großhandel profitieren“, so der Minister weiter.

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Monitoring-Bericht zur Energiewende in Baden-Württemberg
Energiewende in Baden-Württemberg