Umweltstaatssekretär Andre Baumann: „Wir sind es der Natur und unseren Nachkommen schuldig, die biologische Vielfalt zu erhalten.“
„Wir dürfen und werden nicht abwarten, bis Eidechsen, Schlangen, Frösche und Kröten aus unserer Natur verschwunden sind, weil wir ihren Lebensraum zerstört haben. Wenn wir unsere attraktive und vielseitige Artenwelt für die Zukunft erhalten wollen, müssen wir jetzt aktiv werden“, sagte Umweltstaatssekretär Andre Baumann anlässlich der bevorstehenden Jahresveranstaltung zur landesweiten Artenkartierung von Amphibien und Reptilien morgen (17.03.) in Stuttgart. Seit vier Jahren arbeiten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ehrenamtlich an der Kartierung der knapp 30 vorkommenden Arten in Baden-Württemberg. Etwa drei Viertel der Landesfläche sind inzwischen bearbeitet.
Baumann dankte den zahlreichen Ehrenamtlichen für ihren Einsatz für Natur- und Artenschutz und wies darauf hin, dass eine umfassende Kartierung der Arten die Grundvoraussetzung dafür sei, Lebensräume zu erhalten und biologische Vielfalt zu schützen.
„Die Rote Liste bedrohter Arten wird länger, die Notwendigkeit zu handeln immer größer“, sagte Baumann. „Baden-Württemberg hat mit dem Sonderprogramm Biologische Vielfalt darauf reagiert und investiert in diesem und dem nächsten Jahr rund 36 Millionen Euro für Maßnahmen zu ihrem Erhalt.“ Wichtige Bausteine im Bereich des Umweltministeriums sind der Erhalt und die Entwicklung von Natura 2000-Gebieten, Extensivierungsmaßnahmen in der Kulturlandschaft zur Schaffung von Lebensräumen für bedrohte Arten, der Moorschutz, der Biotopverbund oder die Optimierung von Naturschutzgebieten.
Ergänzende Informationen
Gut 90 Prozent der bundesweit vorkommenden 33 Amphibien- und Reptilienarten sind auch in Baden-Württemberg aufzufinden.
2014 startete das Land Baden-Württemberg in Zusammenarbeit mit dem Staatlichen Museum für Naturkunde Stuttgart, der ABS (Amphibien-Reptilien-Biotop-Schutz Baden-Württemberg e. V.), dem BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e. V.), dem LNV (Landesnaturschutzverband Baden-Württemberg e. V.) und dem NABU (Naturschutzbund Deutschland e. V.) das Projekt „Landesweite Artenkartierung (LAK) der Amphibien- und Reptilienarten“. Im Fokus stehen Amphibien und Reptilien, die nach der europäischen Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie von europaweiter Bedeutung sind und in Baden-Württemberg zu den weiter verbreiten Arten zählen.